Offener Brief: Verpasste Chance? – Der Schwäbische Laokoon verlässt Stuttgart

Foto: Uli Fetzer

Eine verspätete Anregung der SeniorInnen gegen Stuttgart 21.

Die Obrigkeit wollte das da weg haben. Die Bewegung wollte, dass es bleibt: Vor dem Stadtpalais. Als Alternative schlug die Obrigkeit den Stockholmer Platz vor. Eine Provokation für Peter Lenk.

Dann bringe ich es lieber zurück zum Bodensee!“

Wir meinen: Keine Kurzschluss-Reaktion! Das wäre doch schade!

Wir haben uns den Stockholmer Platz angeschaut. Eigentlich passt das Lenkmal genau hierher, finden wir:

Fast direkt beim „Kubus“, ein Blickfang wäre das Lenkmal, wenn man die Straße hinabsieht zum Stockholmer Platz ,  umgeben von architektonisch einfallslosen Betonblöcken, um hier in dieser Beton-Ödnis Mittelpunkt und Mahnmal zugleich zu sein: Stuttgart21! Welch eine Provokation!!!

Und einen Steinwurf vom Mailänder Platz entfernt, dem Kommerz-Viertel (und früherem Güter-Verladeplatz des Stuttgarter Hauptbahnhofs), wie man es sich vulgärer und eindeutiger nicht vorstellen kann: Klötze aus Stahl und Glas. Kein Quadratmeter Boden unversiegelt. Kein Grashalm, kein Insekt. Die Abschaffung der Natur, der Abverkauf von Kunst und der Geschmacksbildung par excellence!

Dr Bahof hent se so verhunzt, dass netmol mee en Hond nabrunst“, sagt eines unserer Spottlieder...

Deshalb passt auch der Stockholmer Platz. Genau hier gehört die Skulptur hin, damit jeder genau hier die Ärsche derer sehen kann, die dieses Verbrechen zu verantworten haben! An diesem Platz der Ödnis. Des kulturellen Missbrauchs. Deshalb sollten wir unserem OB dankbar sein für die Sensibilität, die sein Vorschlag beweist.

P.S.:  Vielleicht könnte Peter Lenk die SpenderInnen demokratisch entscheiden lassen?

 

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2 Antworten zu Offener Brief: Verpasste Chance? – Der Schwäbische Laokoon verlässt Stuttgart

  1. Eberhard Scholz sagt:

    Liebe SeniorInnen, (zu denen die meisten der ArchitektInnen für K21, denen ich ja auch angehöre, inzwischen auch zählen)
    Eure tolle Anregung und Begründung kann ich nur unterstützen („Laokoon ringt dann nicht nur mit der Bahn und den PolitikerInnen, sondern auch mit dem Stein gewordenen Kapital) und dem Vorschlag einer demokratischen Spender-Abstimmung müsste auch Peter Lenk eigentlich zustimmen können.

  2. Ingrid von Staden sagt:

    Lieber Eberhard Scholz,
    danke für deine Zustimmung! Der Laokoon muß in Stuttgart bleiben! Wenn er erstmal im „Skulpturengarten“ steht, isch dr Käs‘ gessa!

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