Greenwashing-Versuche der EnBW

Reden von Ronja Heise, Robin Wood-Fachreferentin Energie und Jana Ballenthien, Robin Wood-Fachreferentin Wald, auf der 560. Montagsdemo[1] am 26.4.2021

Ronja Heise: Am Freitag haben Robin Wood-Aktivist*innen mit einer Kletteraktion vor dem Kraftwerk Stuttgart-Münster protestiert. Wir protestieren ja immer gerne vor dicken Kohlekraftwerken – diesmal gab es aber einen besonderen Anlass: Das Kraftwerk Stuttgart-Münster soll umgebaut werden.

Die Betreiberin EnBW betont ihre volle Unterstützung für Kohleausstieg und Klimaschutz – und kündigt an, ab 2025 statt fossiler Steinkohle fossiles Erdgas im seinem Kraftwerk verbrennen zu wollen. Die Stadt Stuttgart klatscht Applaus – und sitzt damit einem Märchen auf, das aktuell von der fossilen Energiewirtschaft auf allen Kanälen wiederholt wird. Am Freitag hatte das Regierungspräsidium das erste Mal über die Umrüstungspläne beraten.

Um das einmal ganz deutlich zu sagen: Erdgas ist weder klimafreundlich – noch eine geeignete Übergangslösung. Im Gegenteil: jetzt neue Erdgasinfrastruktur zu bauen, belastet das Klima auf Jahrzehnte hinweg und blockiert den dringend notwendigen Wandel hin zu einem dezentralen, erneuerbaren Energiesystem.

Nach zähem Ringen wurde 2020 der Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen – bis 2038 soll das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland vom Netz gehen. Das ist klimapolitisch viel zu spät. Umso unfassbarer ist es, dass dieser aufgeschobene und finanziell gut kompensierte Ausstieg nun als Einstieg in einen anderen fossilen Klimakiller genutzt werden soll: Erdgas! Im Zuge des Kohleausstiegsgesetzes hat die Bundesregierung ein Förderprogramm für die Umrüstung von Kohlekraftwerken zu Gaskraftwerken angekündigt.

Hier soll der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werden – und das geht schon sprichwörtlich nicht gut. Außer natürlich für diejenigen, die damit gute Geschäfte machen. Denn profitieren tun von dem Umstieg auf Gas weder das Klima noch die Allgemeinheit, sondern einzig die Energiekonzerne, die seit Jahrzehnten gegen die Energiewende arbeiten und hoffen, mithilfe von Erdgas ihr fossiles Geschäftsmodell etwas länger am Leben zu erhalten.

Über den geplanten Umbau des Kraftwerks Stuttgart-Münster schreibt EnBW: „Der Fuel Switch auf klimafreundlicheres Erdgas ist nur eine Brückentechnologie auf dem Weg zur Energieerzeugung über grüne Gase wie regenerativ erzeugtem Wasserstoff“, und schafft es damit, in einem Satz gleich drei Märchen zu erzählen:

Das ist zum einen das Märchen vom klimafreundlichen Erdgas

Bei der Verbrennung von Erdgas wird ca. halb so viel CO2 freigesetzt wie bei der Verbrennung von Kohle. Aber Erdgas schadet dem Klima nicht nur bei der Verbrennung hier vor Ort, sondern auch beim Abbau und Transport. Denn immer, wenn Erdgas gewonnen oder transportiert wird, entweicht ein Teil davon. Erdgas besteht fast vollständig aus dem extrem klimaschädlichen Treibhausgas Methan, das in den ersten 20 Jahren 87mal so klimaschädlich wie CO2 ist. Gerade die nächsten Jahrzehnte sind aber für den Kampf gegen die Klimakrise entscheidend. Über die gesamte Produktions- und Nutzungskette betrachtet kann Erdgas damit sogar klimaschädlicher sein als Kohle.

Als zweites, das Märchen von der guten Übergangslösung

Nicht nur hier in Stuttgart, sondern überall in Deutschland wollen Wirtschaft und Politik Gasinfrastruktur ausbauen. Neue Pipelines und Flüssiggashäfen sollen gebaut und eine ganze Reihe von Kohlekraftwerke auf Gas umgerüstet werden. Dabei sagen alle Prognosen, die die deutschen Klimaziele ernst nehmen, einen Rückgang des Gasverbrauchs voraus. Die Förderpolitik des Bundesregierung unterstützt den Ausbau der Gasinfrastruktur massiv. Doch anders als die Erdgaswirtschaft es uns glauben machen will, ist Gas keine Brücke zu den Energiesystemen der Zukunft, sondern eine Sackgasse.

Was wir brauchen, ist ein Wandel der Grundlogik des Energiesystems. Von zentral, verbrennungsbasiert und in der Hand von Großkonzernen hin zu erneuerbaren, dezentral und in Bürger*innenhand. Jeder Euro, der über Subventionen oder Investitionen in Gasinfrastruktur fließt, fehlt beim Aufbau dieses neuen Energiesystems. Gasinfrastruktur, die jetzt gebaut wird, muss Jahrzehnte betrieben werden, um sich zu rentieren, oder wird zu hohen Entschädigungszahlungen an die Konzerne führen.

Erdgas ist nicht der Freund der Energiewende – sondern ein massiver Blockadefaktor!

Märchen von der Anschlussnutzung Grüne Gase:

Nicht nur die EnBW, sondern alle, die gerade für den Ausbau der Erdgasinfrastruktur werben, werden nicht müde zu erzählen, dass diese Infrastruktur dann ja schon bald mit sogenannten erneuerbaren Gasen betrieben werden kann und damit top klimaneutral sein wird. Das stimmt so leider nicht. Denn um gasförmige Energieträger wie zum Beispiel Wasserstoff künstlich herzustellen, braucht es jede Menge überschüssigen erneuerbaren Strom. Den haben wir in Deutschland aktuell einfach nicht. Und selbst wenn der Strom verfügbar wäre, ist die Umwandlung in Gas, um es dann wieder zu Strom und Wärme zu machen, unglaublich ineffizient. Es gibt schon jetzt viel effizientere und kostengünstigere Lösungen, die breite Masse des Wärme- und Strombedarfs erneuerbar zu decken. Eine großflächige Nutzung von Grünen Gasen hat keinen Platz im Energiesystem der Zukunft. Doch für die Energiekonzerne sind sie eine willkommene Ausrede, aktuell möglichst wenig zu ändern.

Um die Klimakrise zu bekämpfen, müssen wir schnellstmöglich aus allen fossilen Energien aussteigen. Das bedeutet auch: Es braucht eine klare Ausstiegsperspektive für die Nutzung von Erdöl und Erdgas. Pläne, wie die der EnBW in Stuttgart-Münster widersprechen dem Klimaschutz und missachten die Rechte derjenigen, die schon jetzt am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. Wir müssen die Politik in die Pflicht nehmen, jetzt endlich Klimaschutz vor die Profite der fossilen Energieindustrie zu stellen!

Jana Ballenthien: Das Szenario einer blockierten Energie- und Wärmewende durch die Konversion vieler Kohlekraftwerke zum fossilen Gas ist schlimm genug. Doch das ist leider noch nicht die einzige dumme Ideen im Rahmen des Kohleausstiegs. Es gibt auch den Plan der großindustriellen Verbrennung von Holz in Kohlekraftwerken. Und die EnBW ist in diesem Prozess ganz vorne mit dabei.

Deutschland stellt die Weichen für die Verbrennung von Holz-Biomasse in Großkraftwerken. Der Fördertopf von einer Milliarde Euro, den das Wirtschafts- und Energieministerium aktuell plant, soll nicht nur die Konversion von Kohlekraftwerken zu Gaskraftwerken, sondern auch die zu Holzbiomassekraftwerken subventionieren. Auch die Kraftwerksbetreibenden selbst sind aktuell nicht untätig, Holzbiomasse als Brennstoff zu prüfen.

Wie die fatalen Umweltschäden für solch ein Vorhaben aussehen, das können wir uns jetzt schon anschauen, denn einige Länder der EU, darunter die Niederlande, Großbritannien und Dänemark, haben schon umgerüstet. Und der Blick in diese Länder, in denen die Verbrennung von Holz-Biomasse in Großkraftwerken bereits läuft, zeigt die verheerenden Folgen für das Klima und das Ökosystem Wald.

Die Befürwortenden der Verbrennung von Holz-Biomasse behaupten gerne, dass hauptsächlich Abfallprodukte wie Rindenmulch, Reisig oder schadhaftes Holz aus Dürrejahren in den Kraftwerken landen würden. Doch das ist schlichtweg falsch! Für den Verbrennungsrohstoff werden alte, wertvolle Wälder weltweit geschädigt oder zerstört!

In bereits umgewandelten Kraftwerken im europäischen Ausland wird zur Zeit überwiegend Kernholz aus Großbritannien, aus dem Baltikum und aus dem Südosten der USA verbrannt.

Für die Artenvielfalt unschätzbar wertvolle Lebensräume gehen dadurch unwiederbringlich verloren. Zugleich haben Wälder als CO2-Senken eine wichtige Funktion für den Klimaschutz, die wir verlieren, wenn sie verfeuert werden. Wir brauchen die Wälder für so viel! Wir verlieren mit ihnen einen wichtigen Filter für Luft und Wasser, einen unvergleichlichen Erholungsraum und vieles mehr.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Keine Frage, um die Klimakrise zu bekämpfen müssen wir jetzt raus aus der Kohle! Aber auch die Verbrennung von Holz zerstört unsere empfindlichen und wichtigen Ökosysteme und ist extrem klimaschädlich!

Die Befürwortenden der Holzverbrennung behaupten hingegen, Bäume zu verbrennen sei regenerativ und nachhaltig. Wie kommen sie darauf?

Sie vertreten die Meinung: Wenn da ein Baum verbrannt werde, wachse doch hier einer nach. Doch weit gefehlt! Was wir heute an Emissionen durch die Holzverbrennung in die Atmosphäre bringen, ist erst in vielen, vielen Jahren wieder gebunden. Die Zerstörung der Kohlenstoffsenke des humusreichen Waldbodens wird gar nicht erst veranschlagt. Und erst recht nicht, dass ein alter Wald viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte braucht, um wieder ein vergleichbares Ökosystem und wichtige Lebensräume für unzählige Arten aufgebaut zu haben.

Erst im Februar hat die Wissenschaftsgruppe der Europäischen Kommission – das Joint Research Center – einen dramatischen Bericht herausgegeben. Ergebnis: Von den 24 Bioenergie-Szenarien, die im Bericht des Teams bewertet wurden, stellen 23 ein Risiko für das Klima, die Biodiversität oder beides dar.

Die meisten nationalen Energie- und Klimapläne der EU-Mitgliedsstaaten enthalten keine angemessene Bewertung, wie sich eine Ausweitung der Holzeinschläge für Waldbiomasse auf Kohlenstoffsenken, Biodiversität, Wasser und Luftverschmutzung auswirken könnten. Und die gemeldete Nutzung von Holzbiomasse in der EU ist höher als die gemeldeten Holzquellen, was darauf hindeute, dass bis zu 20 Prozent des in der EU verbrannten Holzes aus unbekannten Quellen stammt.

Zu allem Überfluss wirkt sich die Holzverbrennung negativ auf die Gesundheit der Menschen aus, die im Umkreis eines Kraftwerks wohnen. Durch den erhöhten Feinstaub steigt die Anzahl der Asthmaerkrankungen und anderer Lungenerkrankungen. Das Thema Feinstaub kennt ihr in Stuttgart schon lange und wisst, dass damit nicht zu spaßen ist.

Zwei der größten Pelletproduzenten der Welt, Enviva und Granuul Invest, sehen in Deutschland ihren nächsten großen Markt. Enviva hat inzwischen Gespräche mit Regierungsvertreter*innen geführt und hat seinen Fuß schon in der Tür einzelner Kraftwerke, zum Beispiel in Wilhelmshaven und… in dem euch sicher bekannten Kohlekraftwerk in Altbach Deizisau, südlich von Stuttgart!

EnBW und Enviva führen Gespräche, denn die EnBW erwägt, ihre Kraftwerke in Rostock und Altbach/Deizisau auf Holzverbrennung umzustellen. Dieses Holz würde fast komplett (laut EnBW 85-90%) importiert werden. Enviva bezieht sein Holz zu einem großen Teil aus wertvollen Biodiversitäts-Hotspot im Südosten Amerikas.

Warum machen die das, wenn es doch so schädlich fürs Klima, die Artenvielfalt und unsere Gesundheit ist?!

Die Regierung profitiert von der Verbrennung von Holz, weil die Emissionen in der deutschen Klimabilanz nicht angerechnet werden. Indem Energie aus Holzverbrennung irreführend als erneuerbare Energie deklariert wird, wird Klimaschutz vorgetäuscht. Eine erneuerbare Energiewende kann so nicht gelingen!

Während in den Niederlanden inzwischen erkannt wurde, wie klima- und artenschädlich die Holzverbrennung im großindustriellen Stil ist und dort vor wenigen Wochen beschlossen wurde, dass keine Subventionen für das Verfeuern von Holz zur Energiegewinnung mehr genehmigt werden dürfen, bis ein Ausstiegsplan vorliegt, steuert Deutschland erst rein in das Desaster. Noch können wir es stoppen, bevor es überhaupt beginnt!

Ronja: Und warum der Ausbau zu Gaskraftwerken? Das Geschäftsmodell der Kraftwerksbetreibenden in Deutschland beruht auf der Verbrennung von Ressourcen in Großkraftwerken. Dieses Modell wollen sie aufrecht erhalten – nur der Brennstoff soll ausgetauscht werden. Damit blockieren die Energiekonzerne, was wir jetzt am dringendsten brauchen: den schnellen Ausbau einer dezentralen, demokratisch kontrollierten und erneuerbaren Wärme- und Stromproduktion!

Um die Klimakrise zu bekämpfen, brauchen wir jetzt die Wende hin zu einer vollständig erneuerbaren Strom- und Wärmeversorgung. Doch die Energiekonzerne versuchen weiterhin mit aller Kraft, ihr überkommenes verbrennungsbasiertes Geschäftsmodell zu retten.

Jana: Dabei ist klar: weder Erdgas- noch Holzkraftwerke haben einen Platz im Energiesystem der Zukunft! Wir fordern daher: Einen beschleunigten Ausbau von Erneuerbaren Energien, die massive Förderung von Energieeffizienz…

Ronja: Die Streichung aller Subventionen für Gas- und Holzkraftwerke, den Erhalt und die Wiederherstellung alter Wälder, eine naturnahe Forstwirtschaft und den Aufbau einer sozialen, erneuerbaren Wärmeversorgung.

Jana: Wir werden nicht zulassen, dass der Kohleausstieg zum Einstieg in die Klimakiller Gas und Holzverbrennung wird! Und dafür brauchen wir euch:

Ronja: Unterstützt die wachsenden Proteste der Anti-Erdgas Bewegung. Unterschreibt unsere Petition gegen die Holzverbrennung in Großkraftwerken, die wir nächste Woche mit der DUH (Deutsche Umwelthilfe) und Peter Wohlleben zusammen starten! Protestiert an den Standorten, wie zum Beispiel letzten Freitag beim EnBW Kraftwerk in Stuttgart Münster. Weiter so!

Jana: Gemeinsam mit euch zeigen wir den Energiekonzernen und unserer Regierung, dass sie mit diesem gefährlichen Greenwashing nicht durchkommen!

Oben bleiben!

[1] ab 21.12.2020 wegen Corona-Pandemie jeweils Montags, 18 Uhr, wieder online:
https://www.parkschuetzer.de/videos/

Reden von Ronja Heise und Jana Ballenthien als pdf-Datei

 

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Eine Antwort zu Greenwashing-Versuche der EnBW

  1. Alexander Abel sagt:

    Was Kraftwerke mit S21 zu tun haben, erschliesst sich mir nicht.
    Ein Zusammenhang lässt sich allenfalls damit an den Haaren herbeiziehen, dass beides
    die Umwelt / das Klima beeinträchtigt, wobei S21 ganz offensichtlich verzichtbar ist.

    Das rechtfertigt aber noch nicht die pauschale Ablehnung von Wärmekraftwerken.
    Elektrische Energie ist nun mal unverzichtbar; ohne sie wären noch nicht einmal die
    Montagsdemos möglich, weder real noch virtuell.
    Erhebt sich also die Frage, ob wir unseren Bedarf an elektrischer Energie ohne CO2
    und Giftgase erzeugende Verbrennungsvorgänge decken können / theoretisch decken
    könnten.
    Solange mir das nicht ein Fachmann vorgerechnet hat, bezweifle ich das.
    Kernenergie schliesse ich aus allen Überlegungen aus.

    Bei den Modes wird auch immer wieder mal der Begriff „Verkehrswende“ bemüht.
    Die Mühe, den Begriff zu definieren, hat sich noch keiner seiner Benutzer gemacht.
    Sind die vom VVS behaupteten 20% Fahrgastzuwachs seit der Tarifzonen-Retusche
    vielleicht schon die „Verkehrswende“?
    Mein Verständnis von „Verkehrswende“ ist
    – die Umkehrung des Modalsplits MIV : ÖV
    + die Umkehrung des Modalsplits LKW : Schiene
    + die Verlagerung des gesamten innereuropäischen Flugverkehrs auf die Schiene;
    (Brauchen wir dazu das Belt-Tunnel? Und was ist umweltschädlicher, der Tunnelbau
    oder die Flüge – wieviele sind das – nach Skandinavien?).

    Die Verkehrswende nach meiner Definition würde den Bedarf an Bahnstrom über den Daumen gepeilt wohl mindestens verhundertfachen.
    Woher nehmen und kein CO2 produzieren?
    Fakt ist aber auch, die Eisenbahn hat den mit Abstand höchsten Energiewirkungsgrad aller
    Verkehrsmittel, gemessen in Energie / Masse x Weg, produziert also am wenigsten CO2
    für eine bestimmte Transportleistung.

    Natürlich wäre es wünschenswert, sämtlich elektrische Energie ohne Verbrennungs- vorgänge nur aus Sonne + Wind zu generieren.
    Aber wenn man das fordert, muss man auch mit Zahlen belegen, dass die sog. „regenerativen Energien“ ausreichen.
    Die Verbrennung von Holz / Bäumen lehne ich allerdings ebenso kompromisslos ab wie die Kernenergie.
    Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass wird Bäume / Wälder verstärkt unter Naturschutz stellen, Waldflächen ausweiten und alle geeigneten Strassenzüge mit Baumreihen be-
    pflanzen sollten.
    Dazu möchte ich Baumschulen zu einem Schwerpunkt in der Landwirtschaft erheben.

    Es gibt aber auch sehr viel intelligentere Alternativen zu Holzverbrennung.
    Was mich an den Modes am meisten stört und ärgert, sind die Hassattacken auf das Auto / die Verbrennungsmotoren bei gleichzeitiger Ignoranz gegenüber der mit Abstand grössten Umwelt- + Klimaschweinerei, dem Flugverkehr.
    Das Verhältnis Auto : Flugzeug liegt bei ~1 : 2’650 !
    Dabei ist der Flugverkehr – von einigen wenigen Interkontinentalverbindungen
    abgesehen – etwa so überflüssig die Corona.
    Ich bin 70 Jahre alt geworden, ohne je ein Flugzeug benutzt zu haben.
    Wenn wir die chemische Energie des Kerosins in kombinierten Gasturbine-Dampfkraft- werken (Wirkungsgrad ~60%) in elektrische Energie umwandeln und die einem stark ausgeweiteten Bahnbetrieb zur Verfügung stellen würden, würden wir wegen des hohen Energiewirkungsgrads des Bahnverkehrs riesige Mengen CO2 einsparen.
    Und wenn wir endlich mal Bahnalternativen zum Auto schaffen würden, könnten wir mit den eingesparten Kraftstoffen ebenso verfahren.
    Natürlich produzieren wir mit diesem Energieumwandlungsverfahren auch CO2, aber eben sehr viel weniger als mit MIV, LKW- + Flugverkehr.
    Womit wir wieder bei der ungelösten Frage wären, ob wir die elektrische Energie aus solchen Kraftwerken brauchen oder auf sie verzichten könn(t)en.
    Auf diese Frage will ich von den Kritikern der Verwertung fossiler Energieträger eine mit Zahlen belegte Antwort haben.
    Nur kritisieren und verdammen ist destruktiv, führt zu keinen Erkenntnissen + Lösungen.
    Mir jedenfalls reicht die ökoreligiöse Verdammung von Wärmekraftwerken für eine pauschale Ablehnung nicht aus.
    Die Verstromung der schwefelhaltigen Braunkohle, auch von Steinkohle, ist für mich
    allerdings auch keine Option.
    Kürzlich habe ich in den gmx-Nachrichten die Behauptung gelesen, bei der Herstellung
    von Gips würden Abfallprodukte anfallen, aus denen man Kerosin herstellen könne.
    Auch damit könnte man – wenn der Bedarf an el. Energie es erfordert – Gasturbinen-Kraftwerke betreiben.

    Drei Aussagen möchte ich unterstreichen:

    1. Auch E-Autos verursachen Staus.
    Ergänzen möchte ich dazu:
    1a. Woher kommt die el. Energie, mit der die Akkus geladen werden müssen?
    1b. Der Abbau des für die Akkus notwendigen Lithiums – es kommt v.a. aus dem weit
    entfernten Chile, wo wir nicht hingucken können – verursacht ähnlich grossflächige
    Verwüstungen, wie sie in dem Beitrag über die Holzverwertung gezeigt wurden,
    und was ist dabei möglicherweise mit Kinderarbeit?

    2. Die Wasserstoff-Technologie bedingt einen hohen Einsatz von el. Energie für die
    Isolation des Wasserstoffs aus Wasser durch Elektrolyse. Der Wirkungsgrad dürfte
    folglich bescheiden sein.

    3. Die Aufforderung des Liedermachers zum Konsumverzicht.

    aabel-s@gmx.de

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