Presseerklärung der Parkschützer vom 17. Juli 2019
9 Jahre Mahnwache gegen S21: So aktuell wie am ersten Tag
Alternativkonzept Umstieg 21 ermöglicht Deutschlandtakt
Stuttgart, 17. Juli 2019: Mitglieder der Bürgerbewegung gegen S21 feiern heute ab 11 Uhr den neunten Gründungstag der Dauermahnwache gegen Stuttgart 21. Das Infozelt, das gegenüber dem Haupteingang des Stuttgarter Hbf steht, ist seit 3.287 Tagen rund um die Uhr von zwei Ehrenamtlichen besetzt – es handelt sich damit um die mit Abstand längste Mahnwache in der Geschichte der Bundesrepublik.
Seit Jahren wirbt die Mahnwache für das Konzept „Umstieg 21“, bei dem die S21-Gruben und Baustellen sinnvoll für die Modernisierung des 16-gleisigen Kopfbahnhofs umgenutzt werden. Ein derart modernisierter Kopfbahnhof könnte zwei verkehrspolitische Ziele der Bundesregierung erfüllen: Umsteigeknoten im Deutschlandtakt sowie Verdopplung der Fahrgastzahlen. Mit S21 sind beide Ziele nachweislich nicht erfüllbar.
„Es war von Anfang an klar, dass der geplante Tunnelbahnhof S21 viel zu klein und störungsanfällig ist. Darauf weisen wir mit der Mahnwache seit nunmehr 9 Jahren hin“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Zuletzt hatte die Öffentlichkeit durch umfangreiche Medienberichterstattung zum Thema Deutschlandtakt erneut erfahren, dass S21 eine Verschlechterung des Schienenverkehrs im ganzen Südwesten bedeutet – Stuttgart und Ulm werden durch S21 vom Fernverkehr abgehängt. Inzwischen muss jedem Politiker klar sein, dass wir den Kopfbahnhof weiterhin dringend brauchen, denn ohne den Kopfbahnhof sind schon die aktuellen Fahrgastzahlen in Stuttgart nicht zu bewältigen, von Deutschlandtakt und verdoppelten Fahrgastzahlen ganz zu schwiegen.“
Aktuell führt die Bahn vor, wie die Erreichbarkeit der Landeshauptstadt Stuttgart unter S21 leidet: Noch bis zum 22.7. fahren Fernzüge Stuttgart nicht an, sondern halten lediglich in Esslingen. Dieses Szenario ist für S21 durchaus ebenfalls realistisch, wenn die Bahn wegen zu geringer S21-Gleiskapazität Züge auch in Zukunft an Stuttgart vorbei führt und die Fahrgäste auf überfüllte S-Bahnen oder Regionalzüge umsteigen müssen, um überhaupt nach Stuttgart zu kommen.