Ein Bericht der SeniorInnen gegen Stuttgart21
Die SeniorInnen gegen Stuttgart21 haben am 22. Januar von 10 bis 12 Uhr vor dem Justizministerium am Schillerdenkmal zu einer Mahnwache für ihre Mitstreiter Ernest und Karl aufgerufen. "Empört Euch" war das Motto ihres Flyers und ihrer Mahnwache. Damit wollten sie Solidarität für die beiden inhaftierten Mitstreiter zeigen und gleichzeitig gegen die Kriminalisierung von Stuttgart-21-Aktivist(inn)en demonstrieren. "Von 10 - 12 Uhr - das muss sein", hatten die Teilnehmer/-innen der Gruppe beschlossen. Dass das nicht gerade eine "Demo-Zeit" war, wussten sie. Aber zu diesem Zeitpunkt treffen sich die SeniorInnen gegen Stuttgart21 Woche für Woche in den Räumen der AnStifter. Deshalb war es gar nicht so abwegig, diesen Zeitraum zu wählen, denn da würden sich die Gedankenwege auf jeden Fall kreuzen. Und dass diese Mahnwache zu einem ganz besonderen Ereignis wurde, dazu hatte dann auch Gerd Schinkel, Liedermacher und Sänger - übrigens schon fast seit der 68-er Zeiten - beigetragen. Mit seinen feurigen und sarkastischen Liedern, wie schon bei vielen Montags-Demos auch, wärmte er die Herzen der Mahnwachen-Teilnehmer/-innen, weckte ihren Kampfgeist und verströmte eine ungeheuere Energie in die kalten Knochen, und so kam es, dass die Meisten wippend und mitsingend trotz aller Empörung in guter Stimmung waren. Gerd Schinkels Songbuch "Überlebenslieder" von 1982 ist übrigens bis heute noch aktuell. Und vielen Dank auch, Gerd Schinkel! Gefreut hat die SeniorInnen auch ganz besonders, dass nicht nur sie vertreten waren, sondern auch andere Teilnehmer/-innen sich mit ihnen und ihrem Anliegen solidarisierten. "Wir resignieren nicht" meinten alle zum Abschluss. "Ganz im Gegenteil!".
Karls Haftantritt in die JVA Kempten
Karls Haftantritt wiederum war eine echte Sensation. Einige Begleiter/-innen hatten sich Sträflingskostüme angezogen, es wurden aufmüpfige Lieder gesungen und Karl hielt vor den Gefängnistoren noch eine kurze Rede, in der er seine Position zum Zivilen Ungehorsam begründete. Auch die Presse hatte sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. So zog die Karawane durch Kempten gen JVA Kempten. Die Aufmerksamkeit der Passanten war ihnen auf jeden Fall sicher. Aber die Hauptsache war dann doch: Karl, einer der engagiertesten Vertreter gegen das Immobilienprojekt Stuttgart21, der sich gegen die Zerstörung der Natur, für eine sorgsamen und pflegerischen Umgang mit Flora und Fauna einsetzt und für den Erhalt lebenswichtiger Umweltbedingungen kämpft, war bei seinem Gang zu der ungerechten Strafe nicht allein!
Nachstehend der Link zu den Berichten im "Allgäuer Boten" und im Knasttagebuch von Karl sowie Fotos von der Mahnwache für Ernest.
https://karlimknast.home.blog/
https://allgaeu.life/videos_artikel,-allgaeuer-umweltaktivist-muss-ins-gefaengnis-mitstreiter-bejubeln-ihn-_arid,2330823.html