Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen S21 vom 29.9.2018
Spendenfinanzierte Großanzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)
Appell an den Bundestag. „Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt!“
Wenn sich am kommenden Samstag wieder Tausende zum Protest gegen Stuttgart 21 versammeln, wird in der „wirtschaftsnahen“ Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine spendenfinanzierte Großanzeige erscheinen. Über 2.000 Bürger*innen appellieren an ihre Bundestagsabgeordneten: „Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt!“ Zu den Erstunterzeichner*innen zählen der Bildhauer Peter Lenk, der Vorsitzende der Deutschen Umwelthilfe Jürgen Resch, der Schriftsteller Walter Schorlau, der Schauspieler Walter Sittler, die Kabarettistin Christine Prayon (heute-show), der Umweltjournalist Franz Alt, der Autor Prof. Jürgen Lodemann und der Verkehrswissenschaftler Dr. Hermann Knoflacher aus Wien.
„Innerhalb von acht Wochen sind über Hunderte Einzelspenden die erforderlichen 50.000 € zusammen gekommen“, so Dr. Winfried Wolf, Verkehrspolitiker und Autor, der die Initiative zu der FAZ-Anzeige ergriffen hatte. Die Spendeneinnahmen seien sogar deutlich über das gesetzte Ziel hinaus geschossen, so Wolf. Bemerkenswert sei, dass 14,5% der Spender*innen aus Stuttgart und Umgebung stammten, 29.8% aus dem übrigen Baden-Württemberg und damit die deutliche Mehrheit aus anderen Bundesländern. Immer mehr werde verstanden, dass es bei Stuttgart 21 nicht nur um einen Bahnhof im Südwesten gehe, sondern um eine grundsätzliche verkehrspolitische Fehlentwicklung bei der in großem Stil und unumkehrbar Verkehr von der Schiene auf die Straße zurückverlagert werde. Dass es um mehr als einen Bahnhof geht, zeigt auch die verheerende Klimabilanz von S21, nach der – je nach Szenario - Deutschlands klimabelastendes Infrastrukturprojekt bis 2050 zusätzlich 5,6 Mio t Co2 emittiert haben würde.
„Wenn trotz unübersehbarer Bauentwicklung sich weiterhin so viele an Protesten, an der politischen und juristischen Auseinandersetzung oder an der Finanzierung dieser Anzeige beteiligen, dann wird deutlich, dass das Argument „zu spät“, nicht mehr verfängt“, so Bündnissprecher Eisenhart von Loeper. Zumal mit Umstieg21 ein machbares Konversionskonzept vorliege und ein Ausstieg also nicht in einem Schwarzen Loch enden werde, womit Projektbefürworter gern drohen. Für rückwärtsgewandte und nachhaltig klimabelastende Technologien und Projekte könne es keinen Point of no return geben – so wird auch in dem am Freitag den Bundestagsabgeordneten zugesandten Appell argumentiert.
So sieht die Anzeige in der FAZ vom 29.9.2018 aus:
Klick auf die Grafik öffnet die Anzeige als PDF-Datei (451 kB)
Übrigens: In den ICE-Zügen der Deutschen Bahn gab es heute in der 1. Klasse ausnahmsweise (absichtlich?) keine FAZ, sonst ist die FAZ immer verfügbar. Ein Schelm, wer Böses denkt ...