Vietcong 21 - geheime Tunnels auch in Stuttgart!
Verschiedene größere Zeitungen haben am Wochenende über "vietcongartige Tunnellabyrinthe" auf dem Gelände des besetzten Hambacher Forsts berichtet. Schlagartig erhielten dadurch Gerüchte neue Nahrung, Gegner von Stuttgart 21 würden seit 10 Jahren an noch umfangreicheren Anlagen buddeln.
Im Stuttgarter Polizeipräsidium an der Hahnemannstraße hielt man sich zunächst bedeckt, im Tagesverlauf sickerte aber immer mehr durch, daß hektisch eine Taskforce eingerichtet wurde. "Im Prinzip ist da jeder bisher gebohrte Tunnel an der einen oder anderen Stelle statisch betroffen" sagt einer, dessen Name "um Gottes Willen" nicht genannt werden dürfe.
Besonders krass: Während die Tunnelbohrmaschine Suse gerade am unteren Totpunkt des Filderaufstiegstunnels gewendet wird, um die aufwärts führende zweite Röhre zu schaffen, sei diese 4 Meter tiefer mit dem Codenamen 'Vietcong 21' quasi längst existent. Der Durchmesser weiche in diesem Fall nur unwesentlich vom geforderten Querschnitt des eigentlich noch zu bohrenden Tunnels ab.
Projektsprecher Hamann geht inzwischen aus der Deckung und sieht Chancen: "Wir können den Tunnel nutzen - so wie er ist! Wir müssen es sogar, um den Termin der Fertigstellung von Stuttgart 21 einzuhalten. Bisschen Spritzbeton ran, Schienen rein, "des isch a gmähts Wiesle" zitiert er knitz eine schwäbische Redewendung. Tunnelbohrmaschinenhersteller Martin Herrenknecht, 76, neidlos: "Verdammt, die waren schneller, perfekte Arbeit!." Das Geld für den entgangenen Gewinn will er trotzdem einklagen!
Autor: U. Stübler
Hintergrund der Parodie ist die Berichterstattung über im Hambacher Forst angeblich gebuddelte Tunnelsysteme: