"Gerade jetzt, wo so viel Geld in das Zugpferd 21 gesteckt wurde, sind wir finster entschlossen, das Projekt nicht sterben zu lassen!"
Karikatur: Tobias Mey
Dazu passt auch ein Zitat von Manfred Leger, Technik-Geschäftsführer der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH (= "Stuttgart 21") im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur des Bundestags am 11. Juni 2018:
„Der heutige Bahnhof verträgt 30 Züge pro Stunde. Und das Ergebnis einer Analyse aus dem Stresstest, der 2011 gemacht wurde, hat dazu geführt, dass in der Spitzenstunde ohne Besonderheiten 49 Züge möglich sind.“
Da lügt Herr Leger vor den Bundestagsabgeordneten gleich doppelt:
- Der heutige Bahnhof verträgt 30 Züge pro Stunde?
Im heutigen Kopfbahnhof fahren in der Spitzenstunde (morgens zw. 7 und 8 Uhr) deutlich über 30 Züge. Und eine Experten-Analyse hat ergeben, dass der heutige Kopfbahnhof (ohne statistische Tricks und ohne Umbauten) 50 Züge pro Stunde schaffen würde, mit leichten Umbauten sogar 54 Züge! - Ohne Besonderheiten 49 Züge?
Beim S21-Stresstest-Fahrplan fahren z. B. zwei Züge ab, bevor sie angekommen sind (!). Viele Gleise sollen mit fahrplanbehindernden Doppelbelegungen (also 2 Züge hintereinander am selben Bahnsteig mit derselben Fahrtrichtung) betrieben werden. Die Umsteige-/Ein-Aussteigezeiten sind viel kürzer (30 Sekunden bis 2 Minuten) als in der Realität üblich (z. B. beim ICE 4 bis 5 Minuten). Viele weitere statistische Tricks und realitätsfremde Annahmen des Stresstests zeigt Wikireal.org auf.