Das bahn-interne Gutachten der Wirtschaftsprüfer-Gesellschaft KPMG zu den S21-Kosten beschäftigt sich nicht nur mit wirtschaftlichen Betrachtungen, sondern auch mit geologischen (Bauen im Anhydrit). Daher hat das Aktionsbündnis gegen S21 auch den Geologen Dr. Ralf Laternser beauftragt, eine Stellungnahme aus fachlicher Sicht zum KPMG-Gutachten zu verfassen. Auch diese Stellungnahme präsentieren wir Ihnen hier als PDF-Datei:
Stellungnahme zum KPMG-Gutachten von Dr. Ralf Laternser (PDF)
Mich würde doch interessieren wie man am Anfang des Gutachtens erkärt, daß die Risiken nicht berechenbar sind um dann später genaue Wahrscheinlichkeiten mit zwei Nachkommastelle angibt. Entweder kann man es doch exakt berechnen, oder Herr Laternser hat einfach irgendwelche unbewiesenen Schätzungen mit Scheingenauigkeiten geschmückt. In jedem fall wieder spricht er sich selbst. Fundierte gutachten sehen anders aus. Wennman nichts weiss, sollte man das einfach auch so sagen.
Fragen Sie doch bitte zuerst einmal bei der Bahn und beim ehem. Projektleiter Hany Azer nach, denn in der Liste der 121 Risiken, die Hany Azer im Jahr 2010 erstellen ließ, wurden bereits Eintrittswahrscheinlichkeiten auf 1% genau benannt. Es wurde ein Unterschied gemacht zw. 49% und 50% Wahrscheinlichkeit und die Risiken mit angeblich nur 49% Eintrittswahrscheinlichkeit wurden aus der Risikokostenbewertung einfach herausgelassen. Das ist alles andere als seriös, sondern so zurechtgepfriemelt, damit der politisch motivierte Endbetrag nicht überschritten wird.
Guten Tag Herr von Herrmann und Laternser,
warum macht man genau das selbe was man bei der Bahn kritisiert, und glaubt sogar es noch genauer (zwei nachkommastellen) schätzen zu können. Daß nicht alle Risiken eintreten, egal wie hoch geschätzt, zeigt ja der bisherige Bauablauf. Gleichwohl darf man deswegen nicht davon ausgehen, daß ab jetzt alles gut geht genauso wie, daß ab jetzt alles schiefgeht. Statistik ist eben keine genaue Wissenschaft.
Guten Abend, Herr Hans,
beim Anhydrit genügt, dass 1X etwas „schiefgeht“. Tunnelbau im Anhydrit wird darum vermieden, wo immer es geht. Die DB wollte keinen Tiefbahnhof, u.a. aus diesem Grund (und weil er bahntechnisch und verkehrsbedingt nicht nötig war und ist), wurde aber von der Politik in BW in dieses Risiko getrieben bzw. gelockt, das bei rationaler Güterabwägung niemals hätte eingegangen werden dürfen. Die Stellen hinterm Komma sind dabei unwesentlich. Übrigens: Selbst wenn keines der Risiken eintritt, ist S21 unwirtschaftlich; es hat die Kosten-Nutzen-Relation längst gerissen. Und das sagt die DB, nicht nur die Kritiker.