Einladung an Frau Bundeskanzlerin

Unser rühriger K21-Mitstreiter Peter Müller hat sich Gedanken darüber gemacht, dass bei der bevorstehenden Grund- bzw. Grabsteinlegung des unterirdischen Haltepunkts S21 die Baden-Württembergischen Spitzenpolitiker nicht anwesend sind und - um der Veranstaltung doch noch ein wenig Glanz zu geben - , Frau Bundeskanzlerin Merkel eingeladen. (Unten ist sein Brief zu lesen.)
Im Anschluss daran haben wir die kurze, aber doch aussagekräftige Antwort aus dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung abgedruckt.
Viel Spaß beim Lesen und dann ... oben bleiben am Freitag!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
am 16.09.2016 findet in Stuttgart die Grundsteinlegung zu Stuttgart 21 statt. Dazu wurden viele prominente Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen. Für mich ist nun unverständlich, dass die Spitzenpolitiker des Landes, also Ministerpräsident Kretschmann, Verkehrsminister Hermann und der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Strobel ihre Teilnahme an der Zeremonie abgesagt haben. Stattdessen kommen nun relativ unbekannte Politiker aus der zweiten und dritten Reihe und vertreten das Land. Das halte ich, ehrlich gesagt, für unangemessen.
Ich hatte mir eigentlich gewünscht und erwartet, dass bei einem Projekt dieser internationalen Bedeutung die halbe Bundesregierung anreist, zumindest aber Bundesverkehrsminister Dobrindt. Und eigentlich hatte ich auch Sie persönlich auf der Gästeliste erwartet, da Sie sich doch so vehement für die Fortführung des Projekts eingesetzt haben.
Daher meine ich, dass die Ehre, den Grundstein zu legen eigentlich Ihnen zukommen müsste. Da "Stuttgart 21" für ganz Deutschland und Europa entscheidende Bedeutung hat, wären Sie als Patin des Tiefbahnhofs geradezu prädestiniert. Natürlich ist das jetzt nur meine ganz persönliche Einschätzung, aber ich kann mir vorstellen, dass viele Freunde des Projekts meine Meinung teilen.
Sicher haben Sie einen sehr vollen Terminkalender, aber vielleicht können Sie, wenn Sie schon nicht selbst teilnehmen können, wenigstens Ihren Einfluss in der Bundesregierung dahingehend nutzen, dass vielleicht doch noch der eine oder andere hochrangige Politiker durch seine Anwesenheit am 16.09. die Bedeutung dieses zukunftsweisenden Bauwerks hervorhebt.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Müller.

Antwort aus dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre E-Mail an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Ich darf Ihnen versichern, dass Frau Dr. Merkel großen Wert darauf legt, über die Meinungsäußerungen der Bürger regelmäßig unterrichtet zu werden. Ihre Ausführungen werden daher in die Meinungsbildung der Bundesregierung einfließen.
Leider ist es aber wegen der Vielzahl der an die Bundeskanzlerin gerichteten E-Mails derzeit nicht möglich, Ihnen individuell zu antworten. Ich hoffe, dass Sie dafür Verständnis haben.
Über die Haltung der Bundeskanzlerin sowie der von ihr geführten Bundesregierung können Sie sich auf den Internetseiten der Bundesregierung zu allen Themen der Politik informieren. Ich empfehle Ihnen hierzu die Homepage: www.bundeskanzlerin.de .
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Armin Disput
___________________________
Bürgerservice
Presse- und Informationsamt
der Bundesregierung

Da kann man Peter Müller nur gratulieren und sagen: Bravo, dass seine Ausführungen "in die Meinungsbildung der Bundesregierung einfließen" werden. Mehr konnte Peter Müller eigentlich in seinen kühnsten Träumen nicht erwarten.

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Eine Antwort zu Einladung an Frau Bundeskanzlerin

  1. Annelies Haack sagt:

    Ich möchte einen Kommentar abgeben der nicht unbedingt zum Thema gehört !!!
    Wir, die auch wie viele andere für die Erhaltung unseres Kopfbahnhofes uns stark machen, wir stehen deshalb von Montag bis Freitag und Sonntag an der Schillerstrasse visavis des Schloßgartenhotels. Wie bereits bekannt: „Spreng-Time“ ist allgegenwärtig, auch wenn es Sonntag früh ist zur Zeit des Gottedienstes.Unsere Landeskirche hat ja anscheinend nichts dagegen – es ist traurig aber wahr!! Mit unseren Bannern und Plakaten werden die Autofahrer aufmerksam auf das dümmste Großprojekt des Jahrhunderts. Bei Stau bekommen sie ein kleineres Schild zu sehen, darauf steht:
    Bitte lächeln ! Sie stehen hier im Stau wegen des sinnlosen S21 Rückbaus !!
    Da wir ja direkt am Straßenrand stehen ist es sehr gut lesbar.Die Resonanz von den Autofahrern ist super. Es gibt sehr wenige,(man kann sie an den Fingern abzählen) von denen bekommen wir den sogenannten Stinkefinger oder Scheibenwischer gezeigt. Wir heben trotz dieser Reaktion unseren Daumen und lächeln – das irritiert so manchen. Wir machen weiter, denn nur von der Straße kommt der Druck, wir wissen es alle.

    Unser Devise: „Jeden Tag präsent sein “

    O b e n B l e i b e n

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