Wie bereits in der Stuttgarter-Zeitung im September 2012 und in der Stuttgarter-Zeitung im April 2013 berichtet, wurden beim Bau des Stuttgarter Tiefbahnhofs im Mittleren Schlossgarten rund 300 weitere Rammpfähle zu den bereits genehmigten rund 3500 Rammpfählen genehmigt. Doch die Bahn fordert nach den neuesten Meldungen der StZ wegen der Hohlräume am Hauptbahnhof, sogenannter Dolinen unter dem Nesenbach-Düker, weitere Rammpfähle in unbekannter Anzahl.
Die Bahn als Bauherr stößt auf unerwartete Schwierigkeiten wie sie sagt. Der Aussteiger Azer, der den Bau von Stuttgart 21 mit 121 Risiken darstellte, hat, wie Stararchitekt Frei Otto, einer der Väter von Stuttgart 21 - der einen sofortigen Stopp des umstrittenen Bahn-Projektes forderte -, die Bahn wenig beeindruckt. Die Gewinnzone bei den S21-Bauarbeiten muss sehr groß sein, anders lässt sich dieses hartnäckige Festhalten an diesem umstrittenen "Jahrhundertprojekt" durch die Pleite gezeichnete Bahn nicht erklären. "Man konstruiert eine Katastrophe sehenden Auges; das ist verbrecherisch, was hier passiert." So schrieb jüngst Arno Luik im Stern. Die Stuttgarter-Zeitung berichtet zu den neuesten Entwicklungen um S21:
Geht bei S-21-Arbeiten die EDV in die Knie?
von Thomas Durchdenwald
Auszüge:
Die Bahn wird für das Trogbauwerk des neuen Tiefbahnhofs mehr Rammpfähle einsetzen als bisher geplant. Dadurch werden mehr Lärm und Erschütterungen im Umfeld der Baustelle erwartet – und es könnte Computertechnik in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Bahn wird für das Trogbauwerk des neuen Tiefbahnhofs mehr Rammpfähle einsetzen als bisher geplant. Im Baufeld 25, das an der Willy-Brandt-Straße beim Wagenburgtunnel liegt, werden einige Pfähle nicht ins Erdreich gebohrt, sondern gerammt. (...) Die S-21-kritische Anwohnerinitiative Netzwerk Kernerviertel sieht das planungsrechtlich nicht gedeckt und fordert neue Untersuchungen, weil sie mehr Lärm und Erschütterungen befürchtet. Die Bahn weist dies zurück. (...)
Bahn kündigte die Verwendung von Rammpfählen an
Auf der jüngsten Informationsveranstaltung für die Anwohner Ende April im Rathaus kündigte die Bahn bereits an, Ramm- statt Bohrpfähle auf dem Baufeld 25 zu verwenden. Die genaue Zahl wurde nicht genannt. (...)
Untersuchung macht Brisanz des Themas deutlich
Dabei macht ein Blick in eine im Jahr 2013 im Auftrag der Bahn erstellte erschütterungstechnische Untersuchung, die der Stuttgarter Zeitung vorliegt und die bisher von der Bahn nicht veröffentlicht wurde, die Brisanz des Themas deutlich. ... Den ganzen Artikel lesen Sie in der Stuttgarter-Zeitung HIER.
UPDATE: Die Stuttgarter-Nachrichten berichtet aktuell dazu:
S21 - Bahn von hohen Lärmwerten überrascht
von Josef Schunder
Auszüge:
An drei Baustellen in der Innenstadt muss die Bahn den Lärmschutz eilends und drastisch verbessern. Sie baut aufwendige Lärmschutzwände. Außerdem sollen Baumaschinen beim Rückwärtsfahren jetzt „krächzen“ und nicht mehr eindringlich piepsen. (...)
Für Zündstoff sorgt eine Untersuchung von 2013, in der es um Erschütterungen durch Rammarbeiten geht. Darin werden für Gebäude in der Sängerstraße und an der Willy-Brandt-Straße stark spürbare Erschütterungen durch Arbeiten sogar in 75 bis 120 Meter Entfernung vorhergesagt – mit Folgen bis zum Absturz von Computersystemen. Dabei habe man damals noch angenommen, so das Netzwerk, dass im Baufeld 25 keine Rammarbeiten stattfinden. Bitzer bestätigte, dass die Untersuchung bisher nicht im Internet veröffentlicht wurde. Die Bahn habe aber erst nach 2013 angekündigt, derartige Unterlagen ins Netz zu stellen. Man reiche sie nach. ...Den ganzen Artikel lesen Sie in der Stuttgarter-Nachrichten HIER.