Getroffene Hunde bellen. Wer sich angegriffen fühlt, verteidigt sich; Wenn sich jemand ungewöhnlich heftig gegen eine Darstellung zur Wehr setzt, dann war die Darstellung oft doch realistisch. Nach der Sendung "Tatort" über "Stuttgart 21" wehrt sich Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) in einer Pressemitteilung gegen die Darstellung im Film, dass Bauflächen nur an Investoren mit dem höchsten Gebot vergeben würden. Wer den "Tatort über Stuttgart 21" verpasst hat kann ihn in der ARD-Mediathek (HIER) anschauen.
Stuttgarts OB Kuhn
"Tatort" mehr Fiktion als Wirklichkeit
(dpa) Das gibt es auch nicht aller Tage: Ein Politiker fühlt sich wegen einer fiktiven Sendung bemüßigt, eine Pressemitteilung herauszugeben. Jetzt geschehen im Fall von Fritz Kuhn und dem "Tatort" aus Stuttgart.
Wenn Fiktion auf Wirklichkeit trifft: Nach dem ARD-„Tatort“ vom Sonntagabend, der das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21 zum Thema hatte, fühlte sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montagmorgen bemüßigt, eine Pressemitteilung herauszugeben. Darin betonte der Rathauschef: „Der Film hinterlässt bei vielen Zuschauern den Eindruck, dass finanzstarke und korrupte Investoren in Stuttgart den Immobilienmarkt bestimmen. Das stimmt so nicht.“
Kuhn stellte klar, dass es noch keinen Bebauungsplan gebe für die Gleisflächen, die durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 freiwerden. „Die Bürger und der Gemeinderat entscheiden, wie und was dort künftig gebaut werden kann. Das wird keine Wiese für Heuschrecken.“ Er stehe zu seinem Wahlversprechen "Für Stuttgart bauen – nicht für Investoren". Nicht der Preis entscheide beim Verkauf von städtischen Grundstücken, "sondern das beste inhaltliche Konzept".
Das bis heute umstrittene Bahnprojekt bildete den Hintergrund für einen Kriminalfall, den das Stuttgarter Ermittlerduo Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) aufklären muss: Ein ehemaliger Staatssekretär wird beim Joggen ermordet, durch drei Schüsse eines Profikillers.
Die Ermittlungen führen die Kommissare mitten hinein ins S21-Geschäft: Mit der Tieflegung des Bahnhofs wird auch innerstädtische Fläche für lukrative Bauprojekte frei. Für solch ein Projekt, das sogenannte „Gleisdreieck“, hatten der indische Geldgeber und ein Architekt (Thomas Thieme) Landesmittel bekommen. Doch der Inder entpuppte sich als Hochstapler, das Projekt scheiterte und der Architekt wanderte ins Gefängnis. Hatte sich der ehemalige Staatssekretär im Bauministerium dafür schmieren lassen? Ein Untersuchungsausschuss des Landtags will das ergründen. Doch mittendrin wird der Ex-Staatssekretär ermordet.
Quotenmäßig hatte „Der Inder" am Sonntagabend die Nase vorn: 9,49 Millionen Zuschauer verfolgten den Krimi mit Richy Müller und Felix Klare. Der Marktanteil betrug 28,3 Prozent. Quelle: dpa
Das die Demonstranten radikal und Brandsätze werfend dargesellt wurden, empört mich.
Im Tatort waren viele Wahre Gegebenheiten eingebaut, der S21 Sumpf besteht, nur die jetzige Regierung mischt nun da auch mit und hat so natürlich keine Interessen dies aufzudecken. Auch richtig, die gefährdeten Juchtenkäfer und Eidechsen. Ein Originalmitschnitt vor dem HBF, als der Bauzaun umkippte (min 60). Sogar der BAA Blog wurde 2 mal eingeblendet- wenn auch unter anderem Namen, aber in den Farben schwarz u weiß. Guter Schlusssatz, der die Grünen Verräter hart treffen muss: „Was habt ihr erreicht? Nichts, Stuttgart 21 wird gebaut und immer teurer!“
Hallo Grüne, ihr habt das Dreckloch in Stuttgart mit zu verantworten-und ihr schweigt? Regt euch jetzt über einen Tatort auf, weil dadurch das Image der Stadt gefährdet sei…hallo gehts noch?
Das mit den Investoren „stimmt so nicht“, beanstandet OB Kuhn. Aha! Daraus kann/könnte man folgern: ein bisschen anders wär’s schon richtig. Und der Rest des Filmes auch? Wer hat den OB nur angestiftet, sich so lächerlich zu machen?
Klar ist hier was wahres dran, sonst hätte Herr Kuhn sich nicht zur Rechtfertigung genötigt gesehen. Hinzu kommt noch, dass die Demonstranten in diesem Film gut dastehen, während die Politiker als korrupt und verlogen dargestellt worden sind, wie im richtigen Politikerleben eben.
Hallo James, genau das meinte ich!
Es ist sehr viel Wahres an dem Film – im PRINZIP zeigt er die Realität. Gejuckt hat den OB offenbar nur die Sache mit den Investoren. DAS finde ich so lächerlich! Als ob das Übrige 1 : 1 exakt umgesetzt wäre. Bisher ist noch keiner ermordet worden. Oder im Knast . . .
Stimmt, bis jetzt wurde von den Verantwortlichen noch keiner in den Knast gesteckt, außer jenen, die sich gegen den Wahnsinnsmurks wehren. Morde hat es bislang auch noch nicht gegeben, weil zu gute Leute in den Bewegungen gegen dieses kriminelle Gesetz aufstehen, was aber, wenn einem Mitstreiter doch mal gewaltig der Kragen platzt?