SPIEGEL: Die Zulassung für S21 gelang mit riskantem Trick

S21 Mafia ©weibergVORABMELDUNG aus dem am 12.1.2015 erscheinenden Artikel im SPIEGEL:

Kunststück am Hang

Auszüge:

Das Gefälle des Bahnhofs Stuttgart 21 überschreitet den amtlichen Richtwert um das Fünffache. Die Zulassung gelang mit einem riskanten Trick.

Dass ein Eisenbahnzug sich an einem abschüssigen Bahnhof ungewollt in Bewegung setzt, etwa weil der Lokführer aus Versehen die Bremse gelöst hat, passiert selten. Streng genommen dürfte es gar nicht passieren.

Gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung sollten Bahnhöfe nicht in kritischen Hanglagen errichtet werden. Höchstens 2,5 Promille Längsneigung empfiehlt die zentrale Vorschrift des deutschen Schienenwesens ...

Der Stuttgarter Tiefbahnhof dagegen wird auf ganzer Länge in einem Gefälle von 15,1 Promille liegen. In der Bahnwelt ist das ein Steilhang ...

Warnungen gab es früh. Eberhard Happe, Leiter Zugförderung der Bahn in Hamburg, bewertete die angestrebte Gleisneigung bereits in einem Fachaufsatz 1992 als "kriminell" ...

Das Kunststück, mit dem die Bahn ihren schrägen Gleiskörper durch die Zulassung brachte, bestand darin, ihn vom Bahnhof zur Haltestelle umzudefinieren ... Den ganzen Artikel im neuen SPIEGEL, oder online HIER.

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7 Antworten zu SPIEGEL: Die Zulassung für S21 gelang mit riskantem Trick

  1. Inge Jentzsch sagt:

    Natürlich sieht man wieder nur eine alte Darstellung des Bahnhofs: Keine Treppen, keine
    Aufzüge, kein Bandschutztreppenhaus! Nur Licht, Luft, Weiß und viel Platz. So wird der neue Bahnhof aber nicht aussehen. Leider wird von unserer Seite aus auch viel zu wenig vermittelt, wie es da unten in Wirklichkeit sein wird.

    • Petra A sagt:

      Danke für diesen wichtigen Hinweis. Leider liegen uns keine aktuellen Bilder dieser dunklen Tiefbahnstation vor, habe dazu aber folgenden Link gefunden s. HIER PS. Falls jemand neuere Darstellungen zur Tiefbahn-Haltestelle hat, bitte den Link zusenden, Danke i. v.

  2. Cindy sagt:

    Vorsicht Satire! Es ist doch wunderbar, die Behinderten mit Rollstuhl und Rollator zwingt man in die Sperrzone,, dann sind sie am schnellsten sehr kostengünstig entsorgt.

  3. Gerhard S. sagt:

    An Dreistigkeit kaum zu überbieten: Ein schräger unterirdischer Bahnhof mit Baukosten in Milliardenhöhe erweist sich als solcher nicht genehmigungsfähig, und wird deshalb zur einfachen „Haltestelle“ degradiert für die geringere Sicherheitsanforderungen gestellt werden. Um diese Chimäre aufrecht erhalten zu können, wird ein unsinniges Betriebskonzept eingeführt: Züge die dort ankommen dürfen nun nicht in umgekehrter Fahrtrichtung wieder abfahren, sondern müssen erst mal zu einem mit vielen Millionen neu zu errichtendem Rangierbahnhof weiterfahren. Dort kann dann deren Fahrtrichtung gewechselt werden, bevor sie wieder in den juristisch als „Haltestelle“ getarnten schrägen Tiefbahnhof zurückfahren dürfen. Hierdurch entsteht jeweils reichlich Zeitverlust und unnötiger betrieblicher Mehraufwand.

    Ebenso bemerkenswert: Gegen das unsinnige Bahnhofsprojekt formiert sich eine große Bürgerbewegung und kämpft jahrelang recht publikumswirksam mit viel Energie und durchaus auch sachkundiger Unterstützung dagegen. Aber diese lokale Bürgerbewegung verpennt es, den unsäglichen „Haltestellentrick“ rechtzeitig publik zu machen. Sie verliert den Kampf, das gigantomanische Bauprojekt wird rechtlich abgesegnet und ist mittlerweile in vollem Gange. Es bleibt einem Hamburger Nachrichtenmagazin überlassen diese Story aufzudecken – leider viel zu spät.

    Hätte man sich vielleicht nicht doch etwas weniger um das Wohlergehen der Borkenkäfer und etwas mehr um die einklagbaren technischen Schutzvorschriften kümmern sollen ?

    • Markus Hitter sagt:

      Das ist nicht einklagbar, lieber Gerhard. Es ist legal, eine Haltestelle zu bauen.

    • Christoph B. sagt:

      Hallo Gerhard S., darf ich Ihnen selektive Wahrnehmung unterstellen? Die Bahnhofsgegner haben immer und seit Jahren nachvollziehbar argumentiert; wer sich aber der Argumentation meist erfolgreich widersetzt hat, war „die Presse“. Der Spiegel hatte alle Infos zur Verfügung – und seltenst genutzt. Übrigens könnten Sie sich auch besser informieren. Ihr Viertelwissen merkt man am „Borkenkäfer“. Der ist sehr aktiv im Bayrischen Wald und fühlt sich dort wohl. Wer sich in Stuttgart nicht mehr wohl fühlt, ist der Juchtenkäfer.

    • James sagt:

      Die Bürgerbewegung kennt vermutlich diese ganzen Details des Vertrags mit Stadt, Bund und Bahn nicht (vieles Geheim). Die größte Schweinerei ist aber, dass Politiker, vor allem die Grünen, es wissentlich verschwiegen und nicht öffentlich gemacht haben. Damit sind sie wirklich die hinterletzten Betrüger!!!

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