Große Empörung hat der Bericht eines Mitglieds der SeniorInnen gegen S21 bei den SeniorInnen ausgelöst. Dieser hatte bei einem Treffen von seiner bevorstehenden Verhandlung wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte berichtet. Hier ist sein Gedächtnisprotokoll:
"Am 6. September 2013, also kurz vor der Bundestagswahl, hielt vor der Moschee in Bad Cannstatt die rechtsradikale Gruppe »pro Deutschland« eine Kundgebung gegen die dortige islamische Gemeinde ab. Ich war mit vielen anderen Demonstranten vor Ort. Nach Ende der Demonstration unterhielten wir uns noch mit einigen anderen Anwesenden. Plötzlich kam ein Polizeibeamter des Eskalationsteams (Anti-Konflikt-Team) in Zivil auf mich zu (jedenfalls hatte er kurze Hosen an) und verlangte meinen Personalausweis zu sehen. Auf meine Frage, warum er das wolle, antwortete er mir, dass ich beschuldigt werde ,vor dem Stuttgarter Planetarium einen Polizisten beleidigt zu haben und dann geflohen sei. Ich fragte den Beamten , wann das genau gewesen sein solle, und bekam die Antwort „Entweder in 2011 oder 2012“. Da ich mit dieser Antwort nicht zufrieden sein konnte und ich auch sicher war, unschuldig zu sein, bestand ich auf einem genauen Datum und wollte erst dann meinen Ausweis vorzeigen. Darauf der Beamte:„Wenn Sie den Personalausweis nicht zeigen, werde ich Sie verhaften lassen“.Daraufhin standen sieben Beamte der Einsatzhundertschaft (EHS) in voller Kampfausrüstung um mich herum. Sie nahmen mich in den Polizeigriff, obwohl ich sie darauf aufmerksam machte, dass ich eine Halswirbelsäulenoperation und am linken Arm einen schweren Ellenbogenbruch und mir im Frühjahr drei Stents eingesetzt wurden. Aber all dies interessierte sie nicht. Meine Frau, die im Gespräch mit Bekannten war, bemerkte den Vorgang und wollte mir zu Hilfe kommen. Sie wurde von einem Polizisten so brutal weggestoßen, dass sie zu Fall kam und auf dem Boden lag. Trotz der Proteste von mir, wurde ich dann im Polizeigriff in einen Hinterhof geführt. Nach langem Hin und Her gab ich dann meinen Personalausweis ab. Dann ließen sie mich erstmal gehen und ich begab mich sofort zu meinem Hausarzt, der ca. 150 m entfernt seine Praxis hat, um mir die Hämatome attestieren zu lassen, die mir die Polizisten beigebracht hatten. Noch während ich im Wartezimmer saß, ließen mich die Beamten dort wieder herausholen mit dem Vorwand, sie müssten noch etwas abklären. Und, so ließen sie meiner Frau ausrichten, die draußen wartete, wenn ich nicht freiwillig käme, würden sie mich eben aus dem Wartezimmer holen müssen. Dann, draußen im Hof, ließen sie mich eine Weile stehen von s i e b e n Polizisten von der EHS bewacht, ohne dass irgend etwas geschah. Erst nach geraumer Zeit konnte ich wieder gehen. Und ich frage mich, warum sie mich dann überhaupt aus dem Wartezimmer geholt hatten. Auch meine Frau hat dann einen Strafbefehl bekommen, weil sie mir helfen wollte. Die ganze Geschichte hat mich und meine Frau so mitgenommen und wir denken noch jetzt mit großer Aufregung und Schrecken daran. Ich weiß, dass ich hätte meinen Ausweis gleich vorlegen müssen, aber ich war so erschüttert und aufgeregt von dieser Beschuldigung, dass ich erst nachfragte und Genaueres wissen wollte."
Wie er weiter erzählt, hat sich inzwischen herausgestellt, dass er doch nicht der vermeintliche „Straftäter“ gewesen ist. Aufgrund der obigen Geschehnisse findet am Freitag, 5. September, um 11.30 Uhr beim Amtsgericht Bad Cannstatt, Badstraße 23, Sitzungssaal 3/EG die Verhandlung gegen ihn und seine Frau statt. Auf diese Verhandlung darf man sehr gespannt sein.
Wie ist die Verhandlung ausgegangen?