EXKLUSIV mit Anhang "Vertrauliche Vorlage für IHK-Vollversammlung am 13.05.2014"
IHK-Gebäude "R" Jägerstr. 30:
Abriss wegen S21-Tunnelbau oder Vermietung an Stadt?
Jetzt 6 Mio-Angebot der DB!
S21-Tunnelbau gefährdet Gebäudesicherheit
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) soll am kommenden Dienstag in einer bisher geheim gehaltenen Sitzung erneut über den Abriss ihres alten, bis vor kurzem denkmalgeschützten, Bürohochhauses in der Jägerstraße entscheiden. Die Bahn hat dazu ein neues, deutlich höher dotiertes Angebot gemacht. Statt der im Januar abgelehnten 3,8 Millionen (wie dazu auch HIER berichtet) bietet die Bahn nun sechs Millionen Euro an, um sich den S21-Tunnelbau vereinfachen zu können. Gleichzeitig will sich aber die Stadt Stuttgart in dieses Gebäude einmieten, was der IHK letztlich langfristig doch wesentlich mehr einbringen würde. Die IHK unterstützt bisher das Bahn- und Immobilienprojekt "Stuttgart 21". Mehr zum Thema in der Stuttgarter Nachrichten: "Bahn bietet IHK 6 statt 3,8 Mio Euro" siehe HIER
FERPRESS liegt dazu auch die für die Sitzung am 13. Mai vorgesehene vertrauliche "Vorlage für die Vollversammlung, TOP 1: IHK-Gebäude R Jägerstrasse 30" vor, siehe im ANHANG HIER.
Auch die beiden alternativen Vertragsentwürfe liegen FERPRESS vor. Eine erste Auswertung durch unsere Juristen ergab, dass letztlich alle finanziellen und bautechnischen Vorteile bei der Bahn, die meisten Risiken und Unwägbarkeiten bei der IHK liegen würden. Das Gelände würde zwar weiter der IHK gehören, was aber letztlich darauf (wieder) gebaut werden könnte, würde ggf. an anderer Stelle entschieden - nicht von der IHK!
Wir gehen davon aus, dass diese Vereinbarungsentwürfe spätestens nach der Vollversammlung von anderer Seite noch veröffentlicht werden.
Zum Thema dazu passend ein Artikel in der Stuttgarter Zeitung: "Tunnelanrainer hoffen auf die Politik"
AUSZUG:
Hauseigentümer sehen kein Entgegenkommen der Bahn
"Zumindest (Verkehrsminister) Hermann und (Stuttgarts Oberbürgermeister) Kuhn haben einen Brief der in der Initiative Netzwerk 21 zusammengeschlossenen Eigentümer und Anwohner auf dem Tisch, in dem sie um Unterstützung gebeten werden: „Wir hoffen, dass die Eigentümer von den politisch Verantwortlichen vor größerem Schaden bewahrt werden und sie nicht letztlich diejenigen sind, welche die Zeche aus den Risiken von Stuttgart 21 zahlen müssen“, steht da zum Beispiel. Hintergrund ist, dass aus Sicht der Initiative die Anfang des Jahres begonnenen Gespräche zwischen der Bahn und den Eigentümern über die Haftung bei Gebäudeschäden gescheitert sind. Zwar rückte die Bahn von ihrer ursprünglichen Position ab, dass es allein Sache der Besitzer sei nachzuweisen, dass ein eventueller Gebäudeschaden vom Tunnelbau herrührt. Diese harte Haltung gab die Bahn mittlerweile auf. Sie stimmte einer Beweislastumkehr zu, allerdings in einem engen Raum- und Zeitfenster, wie die Netzwerke bemängeln. „Nachdem die Bahn keine weiteren Spielräume angeboten hat, betrachten wir die Gespräche als gescheitert“, erklären die Sprecher Frank Schweizer und Ulrich Hangleiter. Sie wollen, dass auch langfristige Schäden und nicht nur Setzungen, sondern auch Hebungen in die Haftungsregelung mit der Bahn aufgenommen werden. Die Eigentümer befürchten das Quellen des Gipskeupers. Den ganzen Artikel gibt es HIER
Inzwischen teilten Mitarbeiter der Landeswasserversorgung Baden-Württemberg FERPRESS mit, dass seit unserer ersten - bestätigten! - Meldung, sich die einseitige Neigung ihres Bürohochhauses durch den darunter gerade erst begonnenen S21-Tunnelbau bereits um den Faktor 3 bis 4 verstärkt hat!
Unter den Mitarbeitern werde deshalb mehr und mehr über eine Räumung des Gebäudes diskutiert. OB Kuhn stehe in seiner Pflicht: "Wer den Brandschutz am Fernsehturm für so wichtig halte, der müsse auch an die Sicherheit der Mitarbeiter in diesem staatlichen Gebäude denken", bekamen wir zuletzt vor Ort nochmals zu hören.
Weitere Infos: Roland Kimmich, ferpress@t-online.de
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……seit der Auslobung des Wettbewerbes für den Neubau der IHK hätte den Dümmsten unter uns K21-Anhängern dämmern müssen, dass es sich hier um reine Strategie der vehementen Befürworterspitze handelt. Ganz nach dem S21-Motto: es rechnet sich alles von alleine. Wenn der „show“-Abrisspoker bei 8 Millionen endet, hat sich die Restarmotisation schon für die IHK gelohnt.
Was heisst denn schon Denkmalschutz in Stuttgart?
Das Gebäude der ehemaligen Bahndirektion wird trotz aller Dementi folgen, weil die Kosten bereits heute schon längst überschritten sind.
Das kürzlich für über 38 Mio renovierte Staatstheater wird wegen der geänderten Nesenbachunterdykerung viel aufwendiger zur Standfestigkeit geschützt werden müssen.Eine Abrissforderung durch den(die) Vorhabenträger wäre im Gegensatz zur Baulobby zumindest der Allgemeinheit nicht vermittelbar……..auch wenn die Bahn hier wieder ein paar Millionen sparen würde……um am Ende bei prognostizierten 10-12 Milliarden zu landen.