Wenn die Beschäftigten im öffentlichen Dienst die Arbeit niederlegen, dann merken viele erst, was sie leisten. Keine Straßenbahn fährt, kein Kind wird betreut, keine Kranken operiert, kein Mülleimer geleert. Für ihre Leistung werden die StraßenbahnfahrerInnen, Erzieherinnen, KrankenpflegerInnen und Müllmänner viel zu schlecht bezahlt. "Es kann einfach nicht sein, dass ein Stadtbahnfahrer mit Frau und Kindern, der in Vollzeit arbeitet, trotzdem auf Mietbeihilfe angewiesen sind." So zitiert die Stuttgarter Zeitung am 20.3. eine Stadtbahnfahrerin. Das Leben in der Stadt, das die Beschäftigten im öffentlichen Dienst am Laufen halten, können sie sich nicht mehr leisten. Zu Recht wollen sie eine kräftigte Lohnerhöhung: 100 Euro Sockelerhöhung und 3,5% obendrauf. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere redet von "maßlos überzogen". Welch ein Zynismus angesichts einer jüngst beschlossenen Diätenerhöhung für die Bundestagsabgeordneten von 908 Euro. Aber auch die grüne Spitze von Kuhn und Wölfle im Stuttgarter Rathaus behauptet, die Stadt könnte sich die von ver.di geforderte Lohnerhöhung nicht leisten. Wenn es darum geht, die Erzieherinnen und Krankenpflegerinnen ordentlich zu bezahlen, dann ist mal wieder kein Geld da. Aber Milliarden Steuergelder werden veruntreut für Stuttgart 21, für den Rosensteintunnel und die Rettung der LBBW. Das kann niemand akzeptieren.
Die ganze Bewegung gegen Stuttgart 21 sollte sich solidarisch erklären mit den Streikenden im öffentlichen Dienst. Der nächste Warnstreik ist am Mittwoch 26. März.
Ab ca. 11.30 Uhr gibt es eine Demo vom Cinemax/Liederhalle zum Marktplatz. Auf dem Marktplatz findet um 12.15 Uhr eine landesweite Kundgebung statt.