Parkschützer schrubben Bäume im Rosensteinpark: Absurde Gerichtsauflage wird mit „Entkreuzungsaktion“ erfüllt

Antoniette_beim_Entkreuzen

Am Samstag 22.2. hat die Parkschützerin Antonietta F., unterstützt von 150 weiteren Parkschützern, mit einer Schrubbaktion eine Auflage des Amtsgerichts Bad Cannstatt erfüllt und weiße Kreuze von 23 Bäumen im Rosensteinpark entfernt. Nach Erfüllung der Auflage wurden die Bäume von anderen Parkschützern erneut markiert.

Im November 2012 hatte Antonietta diese Bäume mit weißer Kalkfarbe als zur Fällung vorgesehen markiert. Damit wollte sie ihren Protest gegen die Zerstörung durch S21 und den Rosensteintunnel zum Ausdruck bringen.

Das darauf folgende Verfahren wegen "gemeinschädlicher Sachbeschädigung" wurde am 10.2., zwei Tage vor dem Prozess, eingestellt mit der Auflage, dass Antonietta die Kreuze innerhalb von vier Wochen mit Wurzelbürste und Wasser entfernt und ihre Strafanzeige gegen das Land zurücknimmt. Weil das Land Antonietta eine Rechnung für die angebliche Entfernung der Kreuze über 1.311,98 Euro geschickt hatte, obwohl das Land die Kreuze nicht entfernte, hatte die Parkschützerin Strafanzeige wegen Betrugs gestellt.

Bei der "Entkreuzungsaktion" am vergangenen Samstag verdeutlichten die Parkschützer, dass nicht diejenigen, die die Parkzerstörung öffentlich machen und Widerstand dagegen leisten, „gemeinschädlich“ handeln, sondern  Bahn, Land und Stadt, die ihn für "gemeinschädliche" Projekte wie Stuttgart 21 oder den Rosensteintunnel zerstörten. Deshalb markierten etliche Parkschützer, nachdem Antonietta ihre Gerichtsauflage erfüllt hatte, erneut mehrere Bäume im Rosensteinpark mit bunten Tüchern und Kreuzen in Grün/Rot, den Farben der baden-württembergischen Regierungsparteien.

Antonietta F. erklärt zur "Entkreuzungsaktion" am 22.2.14:
„Unsinnige und gemeinschädliche Großprojekte sind ein weltweites Phänomen. Es wird Land geraubt und es werden Bäume gefällt und Lebensräume zerstört zum Nutzen einiger Weniger. Überall regt sich Widerstand, z. B. hier in Stuttgart, im Susatal und in Notre Dame des Landes. Mit meiner Aktion am 22. 2. möchte ich meine Solidarität mit der Großdemonstration in Notre Dame des Landes ausdrücken unter dem Motto: „Wenn nicht wir, wer denn – es geht um unsere Stadt, um unseren Lebensraum. Ganz aktuell möchte ich meine Solidarität auch nach Italien schicken, wo vier Aktivisten, Chiara, Claudio, Mattia und Niccolo, die im Widerstand gegen das im Susatal geplante irrsinnige Tunnelprojekt lediglich einen Kompressor beschädigt haben und dafür wegen „Attentats mit terroristischem Anliegen“ in Untersuchungshaft sitzen. Die Zielrichtung der Justiz ist offensichtlich überall nicht die Wahrheitsfindung, sondern passende Paragraphen zu finden, um den Widerstand zu kriminalisieren."


Siehe auch BAA am 20.2.: "Protestaktion zur Begleitung der “Entkreuzigung” der Bäume..."
und den Bericht im PS-Forum

 

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