Naturzerstörung geht mit voller Wucht weiter - jetzt für den Rosenstein-Autotunnel
Bericht und Aufruf zu Protest- und Widerstandsaktionen
Es ist eine erschreckende Szenerie in den Tagen in der Gegend um die Wilhelma. Wenn die Luft kalt ist sieht man die Abgasschwaden aus den Auspuffen der Autos und LKWs, die hier Stoßstange an Stoßstange entlang fahren. Wieviel Feinstaub, Dieselruß, Stickoxide und CO2 werden hier jeden Tag in die Luft geschleudert? Mittendrin und an den Straßenrändern ein paar mit Sträuchern und Bäumen bewachsene hügelige Ränder. Aber auch das wird in diesen Tagen Vergangenheit. Die letzten natürlichen Feinstaubfilter, das bisschen Natur zwischen Beton und Blech wird in diesen Tagen zerstört.
Für den unsinnigen Rosensteintunnel lässt die Stadt sämtliche Sträucher und Bäume zwischen Rosensteinpark und Schiffsanlegesteg abholzen.
Der grüne OB Kuhn wird als der Bürgermeister in die Geschichte eingegehen, in dessen Amtszeit und mit dessen aktiver Unterstützung mehr Bäume in Stuttgart gefällt wurden als jemals zuvor.
Am Mittwochmorgen des 29. Januar gab es Alarm wegen der Abholzung der Bäume. Einige Aktivisten der Blockadegruppe und Bad Cannstatter gegen Stuttgart 21 versammelten sich in der Nähe des Elefantenstegs. Zu wenige, um die Abholzungen zu stören. Drei Aktivisten gehen mit einem Banner auf den grünen Mittelstreifen an der B 10. Dort werden alle Sträucher und Bäume dem Erdboden gleich gemacht. Zwei Polizisten von der Cannstatter Wache sind auch schon da. Das Banner "Hände weg von unseren Bäumen wird entrollt". Wir sollen auf die andere Seite gehen, verlangt die Polizei. Wir bleiben! Die Polizisten weichen nicht von unserer Seite. Wir kommen ins Gespräch mit ihnen. Sie sind auch nicht für Stuttgart 21, stellt sich heraus. "Das Geld könnte man sinnvoller ausgeben", sagt einer. Sie haben auch nichts dagegen, dass wir protestieren. Einer der beiden Uniformierten sagt, er fände es beachtlich, dass immer noch jeden Montag soviel Leute auf die Straße gehen. Wir hätten aber früher anfangen sollen meint er. Wir erklären ihm wie lange wir schon gegen den Wahnsinn auftreten und dass die S-21-Gegner erst dann in den Medien wahrgenommen wurden, als tausende auf die Straße gingen. Unser Transparent wird von den vielen Auto- und Lasterfahrern wahrgenommen. Es gibt viel Zustimmung und nur ganz wenig Ablehnung. Die meisten gucken verwundert. Für alle sichtbar hängt ein weiteres Transparent am Elefantensteg: "Keine Stadtautobahn durch Stuttgart".
Am Donnerstag sind wir immerhin mit 10 bis 15 Leuten vor Ort und können einen Bagger ca. 20 Minuten blockieren, bis ein Großaufgebot an Polizei anrückt, die Versammlung aufgelöst wird und wir ohne Personalienfeststellung und ohne Platzverweis unter Protest den Fahrweg für den Bagger räumen. Der Kapitän des Party-Flosses, für den wir den Fahrweg freigegeben hatten, sieht sich danach veranlasst uns zu unterhalten mit einem Ton aus seinem Nebelhorn und Partymusik. Nicht unser Gesschmack aber wohl gut gemeint. Bei den Beschäftigten des Grünflächenamtes, die im Einsatz sind, scheint die Gehirnwäsche noch zu funktionieren. Sie sind überzeugt davon, dass es richtig ist dass die Bäume und Sträucher geschreddert werden. Ein Kollege behauptet allen Ernstes: "Ich schaffe mehr grün".
Aktivisten der Blockadegruppe werden auch am Freitagfrüh wieder im Rosensteinpark sein und laden dazu ein. Treffpunkt 7.30 Uhr Elefantensteg.
Für nächsten Dienstag 4.2. ist eine Aktion mit größerer Mobilisierung geplant.
Wer ist die Firma, die diesen Frevel an unseren Bäumen durchführt? Die Arbeiter im Einsatz wollen es uns nicht sagen. Keine Firmenwerbung auf den Fahrzeugen.
Wir kriegen es trotzdem raus. Es ist die Firma Armin Holzwarth, Daimlerstr. 9, 71566 Althütte, Tel. 07183/949323, Fax. 07183/949324. Dazu passen die Autokennzeichen der Fahrzeuge "WN". Die website der Firma ist seit einigen Tagen abgeschaltet wird uns berichtet. Mails könnt Ihr schicken über
http://www.gartenbau.org/althuette/armin-holzwarth-baum-und-gartenpflege-aULmMY
Ein Bericht von Zwuckelmann mit mehr Bilder hier in Zwuckelmanns Blog.
Ich hoffe auf weitere Unterstüzter/innen dieser wichtigen Petition:
http://www.avaaz.org/de/petition/An_Landesinnenminister_Reinhold_Gall_BadenWuerttemberg_Kennzeichnungspfllicht_von_Polizeibeamten/?email
Nicht die Organisation ist wichig, sondern dass möglichst viele Stimmen gesammelt werden können, um überhaupt ernst genommen zu werden.
Gall ist es egal, von wem er die Stimmen übemittelt bekommt.
Also bitte helft mit und verbreitet die Petition weiter!
Die Maschinen werden auf dem Autohof in Wangen nachts gelagert.