Die 121 Risiken machen Stuttgart 21 zum unkalkulierbaren Risiko
Stuttgart, 4. Dezember 2013: Heute feiert die Deutsche Bahn mit ca. 250 Gästen aus Politik und Wirtschaft in Stuttgart-Wangen den sogenannten Anstich für den Tunnel zum Tiefbahnhof von Stuttgart 21. Diese von der bautechnischen Realität völlig entkoppelte und weitgehend vom Bürger finanzierte Show-Veranstaltung wurde voreilig anberaumt, denn 121 Risiken, die vom früheren S21-Projektleiter Hany Azer im März 2011 zusammengestellt, von der DB den Projektpartnern aber verschwiegen wurden, stellen nach wie vor ein massives Hindernis für den Bau dar und sind bis jetzt nicht entkräftet, zum Teil sogar bereits eingetreten
Besonders schwer wiegt dabei, dass die Bahn die Unterfahrungsrechte der Grundstücke in Stuttgart-Wangen und Umgebung nicht hat. Dies könnte zu ähnlichen Problemen wie kürzlich bei der Landeswasserversorgung am Wagenburgtunnel führen.
Die Politik schlägt solche Warnungen allerdings in den Wind und lässt sich erpressbar machen. Die S21-Gegner, die am Rande der Feier ebenfalls Präsenz zeigen, werden weiße Warnwesten tragen, auf denen die Risiken genannt sind, und demonstrieren symbolisch, wie DB und Politik sich über sie hinwegsetzen.
"Ein Anstich im Tunnelbau wird traditionell gefeiert, wenn der Tunnel bereits einige Meter vorangetrieben wurde. Hiervon weicht die Bahn aber im vorliegenden Fall ab. Und sie könnte bald feststellen, dass die Festivität nicht nur aus diesem Grund voreilig anberaumt wurde – wenn weitere der 121 Risiken zum Tragen kommen. Aber das stört die Feiernden nicht - die Zeche für etwaige Baukostenerhöhungen zahlt ja der Bürger", so Christoph Houtman von den Parkschützern.
Vielen Dank Volker Lösch für diesen wunderbaren, erfrischenden und beispielgebenden politischen Handlungsspielraum, mit dem wir engagiert die Montagsdemos weiter bereichern könnten. Diese Rede war mir absolut aus der Seele gesprochen. Wenn nur ein ganz klein wenig davon umgesetzt werden würde bei jedem Einzelnen oder auch in der Bewegung plattform-bühnenmäßig, dann wäre das ein ganz wichtiger und toleranter Schritt.
Wer sich gerne weiter politisch global-lokal informieren möchte, dem empfehle ich einen sehr guten Blog:
„Der Glocalist“
Der Glocalist ist ein undabhängiger Meinungsblock zu Wirtschaft, Innovation und Nachhaltigkeit. Herausgeber: Dr. Naftali Neugebauer. Blattlinie: Kontroverse Kommentare, Meinungen, Glossen, Satiren, Berichte, Umfragen und Reportagen zu Wirtschaft, Innovation und Nachhaltigkeit aus der Perspektive Demokratie und Menschenrechte.
nun hat ordnungsbürgermeister also den tunnellstrich gefeiert
na die herren werden ihr blaues wunder erleben freue mich schon darauf.
und die kälte machte den herrschaften nichts aus oder waren diese in der wärme etwa?
mich würde es ja nicht wundern .
demoschlampe
„Müssen Tunnelbauer bei Stuttgart 21 jetzt schon Pseudo-Tunnelanstriche mitmachen?
Echte Tunnelbauer, Mineure, würden lieber im Erdreich versinken, als sich für eine vom S21-Projektsprecher Dietrich inszenierte Show einer Tunneltaufe beim „Zwischenangriff Ulmer Straße“ in Stuttgart-Wangen vor den Karren spannen lassen. Warum sie es am 4.12.2013 dennoch gemacht haben, wird ihr Geheimnis bleiben. Propaganda must go on (Geld ist ja dafür genügend da). Also wurde die Tunneltaufe mit Weihung und allem drum und dran als „Tunnelanstich“ verkauft. Doch es war gar kein echter Tunnelanschlag, nur ein Pseudo-Tunnelanstrich, den die Medien dann auch gleich in die Welt hinaus posaunt haben. Und die geladenen, unkritischen und selbstgefälligen Gäste (alles was Rang und Namen hat, oder sich so fühlt) stimmten in den Chor mit ein, feiern die Taufe des „Beate-Tunnel“, für den sich die Bezirksvorsteherin aus Stuttgart-Wangen, Beate Dietrich, als Tunnelpatin hergegeben hat. Auch die gedankenlose, uninformierte Bevölkerung wird nun nach der ihr verabreichten Lektüre sagen, es geht voran.
Dabei ist in Stuttgart-Wangen noch kein einziger Meter Bahn-Tunnel gegraben. Lediglich beim Zwischenangriffs-Schacht haben die Tunnelbauer in Stuttgart-Wangen erst ein paar Kubikmeter Erdreich ausgehoben. Der Schacht ist von den vorgesehenen 37 m Tiefe mit seinen gerade einmal 10 m noch weit vom Tunnelanschlag entfernt. Warum hat man so etwas in Stuttgart nötig. Transparenz sieht anders aus …
Das Show-Spektakel jedenfalls wurde draußen vor dem Tore von rund 300 friedlichen K21-Befürwortern und 200 Polizisten begleitet, so die Polizeiangaben. K21-Befürworter waren u.a. in die Ulmer Straße 265 nach Stuttgart-Wangen zur Baustellen-Einfahrt gekommen, um die Gäste mit Bannern, Spruchbändern, Tafeln und den aufgedeckten 121 Risiken, die sie sich auf ihre Westen geschrieben hatten, zu begrüßen.“
-> Quelle: PS-Kommentar, 4.12.13: http://www.parkschuetzer.de/statements/165777 ;
=> Fotos: https://picasaweb.google.com/112478480755709713158/TunnelfeierInSWangen04122013 ;