Ein kleiner Eindruck von der Demo in Heidelberg am Samstag, 14.09.2014

TunneldemoHeidelberg

Bericht und Foto von Timo Kabel (mit Einverständnis von Timo kosmetisch überarbeitet von Christoph Houtman)

Demo in Heidelberg --Tunnelbohrer zerstört Stuttgart, Stuttgart 21 ruiniert das Land.

Die Demo begann am Bismarckplatz - ein zentraler Platz, an dem an diesem Samstag verschiedene Parteien versuchten, Wahlkampf zu machen. CDU, SPD, die Grünen, AFD, Piraten. Über unser Auftreten in großer Teilnehmerzahl waren alle Parteien erstaunt, ja geradezu verdutzt. Man hatte irgendwie den Eindruck, sie liegen wie der Hase in der Furche und spielen tot - nur keine Bewegung, damit man nicht wahrgenommen wird und möglicherweise auch noch Stellung zu Stuttgart 21 beziehen muss. Einzig ein JU-Mitglied, das von seinem äußeren Erscheinungsbild so gar nicht nach JU aussah, ereiferte sich heftig:

Die VA haben die Befürworter gewonnen, somit sei das Thema erledigt und außerdem gehe es ja nur die Stuttgarter was an. (??)

"Warum wurde dann im ganzen Land darüber abgestimmt?"

"Ja, weil es ja um die Finanzen ging."

"Also dann sind Sie doch heute auch noch davon betroffen, schließlich ist es doch auch Ihr Geld, das Sie doch sinnvoll eingesetzt sehen wollen."

"Nein äh na ja also ....aber die VA habt ihr verloren und müsst euch nun unterordnen......" (??)

"Es ging aber nur um die Finanzierung - ob S21 gebaut wird oder nicht, stand nicht zur Debatte."

"Doch, darum ging es."

"Sagten Sie nicht eben, dass es um die Finanzierung ging?"

"Ja, darum ging es, und das ist gut so, dass weiter bezahlt wird."

"Sehen Sie, dann geht es Heidelberg doch was an, was wir hier machen,"

"Nein, das ist Sache von Stuttgart, es ging nur ums Geld." ....... okay, soviel dazu.

(Die älteren Herren am CDU-Stand standen regungslos dabei - kein Wort, keine Geste, keine Mimik. Das hatte ja ihr Jungspund mehr als notwendig übernommen.)

Am Bismarkplatz wurde von Michael Kaufmann eine kurze Rede gehalten und dann ging es los mit dem Demozug. Die Teilnehmer aus Stuttgart waren überwiegend mit dem Zug nach Heidelberg angereist. Geschätzt waren es rund 100 Stuttgarter, die sich nach Heidelberg aufmachten. In Heidelberg stießen dann noch mal so viele aus der Umgebung von Heidelberg dazu.

Der Demozug wurde vom Modell des Tunnelbohrkopfs angeführt, dahinter jede Menge Transparente und Mottoschilder. Wir zogen die Fußgängerzone entlang bis zum Marktplatz. Dort umspülte der Demozug die Heiliggeistkirche, um dann durch enge Gassen direkt auf die Neckarbrücke zu gelangen. Dort gab es eine Kundgebung. Die Themen hatte ich leider nicht mitbekommen, dafür gibt es nun eindrückliche Bilder von der Brücke.... 😉
Danach zog man den selben Weg wieder zurück. Vor dem psychologischen Institut, dem sogenannten Anatomiegarten, fand dann die Abschlusskundgebung statt. Redner aus Heidelberg und Umgebung beschrieben die Zusammenhänge zwischen Stuttgart 21 und den Örtlichkeiten.

Danach wurde die Veranstaltung geschlossen.

Ständige Begleiter waren CAPELLA REBELLA, DIE LOKOMOTIVE und mit reichlich Stärkung DIE VERSORGER....!

Zu beobachten war auch, dass Flyer, Infomaterial und Bäbber, die während des Zuges durch die Fußgängerzone verteilt wurden, gern angenommen wurden, meist mit einen Lächeln im Gesicht. Manch zeigten den Daumen hoch oder gaben auf andere Weise zu verstehen, dass sie diese Aktion gut finden und ihr positiv gegenüberstehen. Es war auch in gewisser Weise ein Heimspiel, schließlich hatte Heidelberg bei der VA überwiegend mit JA für den Ausstieg gestimmt (das ist mir im Wortgefecht mit dem JU-Bürschle gar nicht eingefallen - schade).
Die asiatischen Touristen zückten ihre Bilddokumentationsgeräte, so dass wir nun bis in den asiatischen Raum bekannt gemacht wurden. Stuttgart 21 also "WELTWEIT", wenn man so will! 🙂

Rundum war die Aktion sehr gut organisiert. Den Fehler, den man beim ersten Mal gemacht hatte, alle Reden auf einer Brücke vorzutragen, wo außer den Demoteilnehmern fast kein Passant war, hat man dieses Mal vermieden, indem die meisten Reden auf dem Vorplatz des Institutes vorgetragen wurden. Dieser grenzt direkt an die Fußgängerzone. Viele Passanten sind leider nicht stehen geblieben, aber sie hätten wenigstens die Möglichkeit gehabt.

Abschließend ein großer Dank an MICHAEL KAUFMANN, der hier hauptsächlich verantwortlich war für die Organisation. Ein Dank auch an alle anderen mit und ohne spezielle Funktion.

Mehr Fotos der Heidelberg-Demo in Timos Picasa-Album

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