Liebe Montagsdemonstranten,
es gibt viel Verwirrung rund um die letzte Montagsdemo (Nr. 182 am 29.7.), diese Verwirrung wollen wir aufklären.
Die Situation während der Demo war so, dass wir eine zu kleine Soundanlage hatten und dass man deswegen weiter hinten nichts mehr gehört hat.
Hintergrund dafür war der extreme Starkregen: Die Techniker hatten uns gegen 14:30 Uhr angerufen, dass sie bei diesen Wassermassen, die vom Himmel fielen, schlicht und einfach nicht aufbauen können, weil sie selbst und die Technik durch den Regen und durch die vorbeifahrenden Autos völlig durchweicht würden. Es war auch klar, dass der Ausleger, an dem die Boxen hängen, nicht aufgebaut werden kann, weil aller Voraussicht nach bei Starkregen die Lautsprecher-Steckkontakte so viel Wasser abbekommen, dass es zum Kurzschluss kommt. Beim Stromgenerator bestand die Gefahr, dass er zu viel Wasser abbekommt und dann ausfällt (Wasser in einem Dieselmotor ist nicht gut). Weder Bühnen-LKW noch Generator dürfen beim Steigenberger-Hotel auf den Gehweg (unters Dach) gefahren werden wg. unterirdischen Hohlräumen (Kanäle, Schächte).
Die Lautenschlagerstraße stand als Ausweichort auch nicht zur Verfügung, weil ein Baufahrzeug und sonstige Sachen ungesichert im Weg standen und die Polizei deswegen die Lautenschlagerstraße als Demoort nicht freigab. Dort wäre es deutlich leiser gewesen, weil wir weiter vom Verkehr weg gewesen wären.
Also blieb für die Technik nur eine Lösung: Einen Teil der mitgebrachten Lautsprecher auf den LKW stellen und damit so gut es geht die Demo beschallen. Dass dies keine gute Lösung war, war auch von vornherein klar, aber es war die einzig machbare Lösung. Es stand sogar die komplette Absage der Demo im Raum. Von Forum-Seite waren die beiden Moderatorinnen / Demo-Verantwortlichen mit in die Entscheidung eingebunden, eine der beiden konnte auch frühzeitig vor Ort sein. Als Veranstalter sind wir für die Sicherheit der Techniker (beim Aufbau) und für die Technik selbst verantwortlich. Die Techniker hatten auch angeboten, dass sie es auf unsere Verantwortung hin mitten im Regen aufbauen, aber dieses finanzielle Risiko können wir dem Widerstand und dem Umkehrbar e.V. nicht aufbürden. Wir müssen bei solch einem Wetter auf die Erfahrung der Techniker hören.
Die Vordemo von den Mineralbädern aus wurde wg. dem Starkregen sogar abgesagt. In früheren Jahren wurden Montagsdemos auch schon wg. zu starkem Regen abgebrochen, diesmal hatten wir die Wassermassen leider schon beim Aufbau. Dass es dann später nur noch leicht geregnet hat und am Abend blauer Himmel rauskam, bringt den Technikern leider nichts, denn sie benötigen ca. 3 Stunden für den Aufbau und wenn es zw. 15 und 16 Uhr aus Eimern gießt, dann ist dies der bestimmende Moment.
Die 182. Montagsdemo stand inhaltlich im Zeichen des 3. Europäischen Forums. Es gab von Seiten des EF eine Demovorbereitungsgruppe, die seit einigen Wochen mit dem Montags-Demoteam zusammen diese Demo geplant hatte. Die Finanzierung und sämtliche Infrastruktur, alle Abläufe und das Personal rund um die Bühne waren gleich wie jeden Montag, also vom Demoteam gestellt. Die 182. Montagsdemo wurde wie immer von Umkehrbar e.V. finanziert, nicht aus den Kassen des Europäischen Forums.
Fazit: Ob es eine machbare und bezahlbare technische Lösung für solche Extermsituationen gibt, werden wir mit den Technikern besprechen. Auf alle Fälle ist es so, dass der Umkehrbar e.V. (3x im Monat) und das Aktionsbündnis (1x im Monat) die Demos weiterhin finanzieren. Für die Demos wäre es übrigens sehr hilfreich, wenn wir wieder mehr Ordner hätten, so dass nicht immer die gleichen Leute jede Woche ran müssen. Über konstruktive Impulse aus unserer Bewegung freut sich das Demoteam: demo-briefkasten [at] unser-park.de
Viele Grüße
Matthias von Herrmann für das Demoteam
Liebes Demoteam, Nobody is perfect, aber Ihr seid spitze. Weiter so und Oben bleiben!
Gruss Horst
hallo, bei unserem letzten gruppentreffen haben wir über den ort der montagsdemo diskutiert und dazu einmütig festgestellt:
„…., dass wir den Marktplatz für den wesentlich besseren Standort für die Montagskundgebungen halten. Der Marktplatz als Ort, an dem Menschen sind, an dem Ort, wo das Rathaus steht und an dem Ort, der auch räumlich gefasst ist. Gerade in Zeiten, in denen nicht so viele MitstreiterInnen kommen, verlieren sich die Demonstrierenden in der Asphaltwüste vor dem Bahnhof. Hier fühlen sich die Autofahrer zudem behindert. Niemand sieht uns, außer den genervten Autofahrern. Es geht uns ja auch immer wieder um mehr als „nur“ um den Bahnhof.
Also – ein eindeutiges Plädoyer, wieder auf den Marktplatz zurück zu kehren als „den“ zentralen Ort unserer Stadt.“
OBEN BLEIBEN!
odile laufner + kurt kühfuß
arbeitskreis architektInnen für k21