Bericht eines Aktivisten:
Ca. 50 AktivistInnen gegen S21 stellten sich in der Nacht von Montag auf Dienstag (6.5./7.5.) in S-Wangen bei der U-Bahn-Haltestelle Inselstraße trotz kräftigen Regens dem Transport des S21-Arbeitsgeräts in den Weg. Ca. 10 davon wurden geräumt, eine weitere Gruppe von ca. 10 Personen vor dem Werkstor von der Polizei abgedrängt. Der Schwertransport erreichte die Blockade kurz vor 2:45 h und konnte erst gegen 3:45 h auf das umzäunte Zwischenangriff-Gelände einfahren, d. h., er wurde von uns gut eine Stunde lang an der Weiterfahrt gehindert. Vor der Einfahrt musste die Polizei noch einen Cordon von Einkaufswagen, der vor dem Tor platziert worden war, entfernen. Die Stimmung unter den AktivistInnen war positiv und friedlich. Die Polizei fuhr einen "weichen" Kurs, konnte uns aber nicht von der Fortsetzung der Blockade abbringen. Alles in allem eine gut verbrachte Nacht, in der wir eindrucksvoll Präsenz gezeigt haben.
Bericht über die Blockade-Aktion in S-Wangen
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Der Aussage, daß die Polizei einen weichen Kurs fuhr, kann ich mich nicht anschließen. Beim wegtragen einer Frau griffen die Polizisten unwirsch zu, zerrten sie nach oben und ließen sie fallen (ob absichtlich oder unabsichtlich, darüber kann sich jeder sein eigenes Bild machen). Im Cams21-video “ wangen-ulmerstr. 7:54 min sieht man das die Frau sogar beinahe vornüber aufs Gesicht gefallen wäre. Danach verteidigt der Einsatzleiter die unverhältnismäßige Gewaltanwendung. Dies zeigt das sowohl den Wegtragern als auch dem Einsatzleiter überhaupt nicht klar ist, uberhaupt nicht bewußt ist, daß diese Gewaltanwendung unverhältnismäßig ist. Der Einsatzleiter hat leider nicht verstanden das unsere Beschwerde sich nicht gegen die Räumung an sich richtete ( wir wissen das wir geräumt werden ) sondern gegen die Unverhältnismäßigkeit der Gwaltanwendung. Man kann es auf dem cams-video eher nur erahnen weil die kamera auf die Aktivistin fast von oben schaut, aber ich saß hinter ihr auf der Straße, die Polizisten lassen die Frau wirklich aus stattlicher Höhe fallen.Das solche Unerfreulichkeiten sich gerade bei einer weiblichen Blockiererin zutragen finde ich besonders traurig.
Herzlichen Dank an alle, die letzte Nacht in Wangen dabei waren – unter euch fühlt man sich einfach gut aufgehoben. Da kann man völlig verpennt nachts zum Ort des Grauens tappen und wird von einer fröhlichen Stimmung empfangen, bekommt eine Sitzunterlage angeboten, wird mit Pausenbrot versorgt, wird beschirmt wenn’s schon wieder pieselt und es wird gefragt, ob man o.k. ist, nachdem die Robocops einen etwas tapsig abtransportiert haben. Komisch, dass sich nicht mehr Menschen so angenehme Stunden in der Nacht gönnen ;-).
Schön, dass es euch alle gibt!
Sonnige Grüße + OBEN BLEIBEN
Ich finde es bedenklich, wenn man für den berechtigten Widerstand gegen S21 Einkaufswagen entwendet. Damit diskreditiert ihr uns alle, die dagegen sind.
Der Bericht in kurz: Wir haben Einkaufswagen geklaut, sind nass geworden, der Lastwagenfahrer konnte erst 1 Stunde später Feierabend machen. Keinen Stuttgarter hat es interessiert. Kurzum: Die Aktion war völlig umsonst. Pure Verschwendung von Lebenszeit.
Ich kann mich der Ostend-Obenbleiberin nur anschließen und bedanke mich bei allen Aktivisten die vor Ort waren mit „Impressionen Schwertransport“.
Bezüglich des „weichen“ Kurses – nun, die Einsatzleitung war sehr bemüht eine faire Strategie anzuwenden, was auch weitgehend gelungen ist. Dennoch gab es die ein oder andere sehr unschöne Szene, die nicht hätte sein müssen. Bohrerblockierer hat die Sache mit der Frau bereits angesprochen. Später (nach der Räumung) sagte einer der Polizisten laut und deutlich man könne auch dort (linke Straßenseite in Fahrtrichtung des Schwertransports) entlang gehen. Das wollte ich tun und wurde derart gewalttätig von einem der Polizisten angegriffen und daran gehindert auf den linken Gehweg zu wechseln, dass dabei meine Kamera beinahe zu Boden gefallen wäre – vom einem „weichen“ Kurs war da auch nichts zu spüren.
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