19. November 2012
Auwehzwick, meint der Siggi; jetzt hat der Alexander Kotz einen Witz gerissen, und der geht so: Nachdem die Statistik festgestellt hat, dass die Verkehrslärmbelästigung für viele Stuttgarter zugenommen hat, stellt sich die Frage der Lärmvermeidung. Und jetzt der Kotz, der um die schädliche Wirkung von Trillerpfeifen weiß, die „die S 21-Gegner beim Merkel-Auftritt im Dauereinsatz hatten und während der Montagsdemonstrationen verwenden.“ (StZ vom 14.11.2012)
Ansonsten macht er ja keine Witze, wenn er etwa vom Architekturtourismus schwärmt, der den S 21-Bau begleiten täte. Im Vorgriff haben's schon eine Aussichtsplattform bei der Haltestelle Staatsgalerie aufgebaut. Da kannst du dann in die Brache hineinschaun, wo sich einst der prächtigste Teil des Mittleren Schlossgartens ausgebreitet hatte. (Der Siggi meint, dass dieses Gerüst einen an den Aussichtsturm in Berlin erinnern könnt, wo du bis November 1989 nach Ostberlin hineinschaun hast können.) Der Siggi tät sich wünschen, dass man in der Blickrichtung Brache ein großes Foto aufhängen möcht, wo der Mittlere Schlossgarten in seiner einstigen Blüte abgebildet wär. Wegen dem Geschichtsbewusstsein.
Als einen Witz könnt man auch das Geeiere der SPD verstehn, weil sie doch zum Bürgerentscheid „steht“ wegen den explodierenden Kosten für des S21-Dings. (StZ vom 17.11.) Aber Frau Blind, die wo Fraktionsvorsitzende is von der SPD im Rathaus, will den Posten für den Filderbahnhof aus der Rechnung herausnehmen. Der Pfeifer, ihr Vize, sowieso („Nebenhaushalt“). Die Roswitha Blind hat nämlich ein Herz für die DB, die „nicht in der Pflicht ist, diese neu gewollte Variante finanziell allein zu schultern“ und fordert die Landesregierung auf, sich „finanziell stärker (zu) engagieren.“
Sauber, meint der der Siggi, wo doch der ganze Schmarrn als „bestgeplantes Projekt“ dem Publikum verkauft worden ist; dann machen's einen Dialog mit den Bürgern auf den Fildern, wo ein besseres Projekt herandräut als das „bestgeplante“. Eigentlich sind die kritischen Bürger schuld, wenn's mehr kostet. Also sammer wieder beim Steuerzahler. Da schaugst, gell.
Und jetzt: Die Grünen, die wo jetzt auch den OB in dieser Stadt stellen. Am 15.11. hat der Klaus-Peter Murawski in der Stuttgarter Zeitung ein „realistisches schwäbisches Bürgertum“ gesehen, weil's die Wahl gewonnen haben. In dem ganzen Artikel wird kein einziges Mal des S21-Dings benannt, was ja eine wesentliche Ursach war für die neuen Mehrheitsverhältnisse im Rathaus. Da muss der Siggi auf seine bayrische Herkunft verweisen und seinen Traum von einer gescheiten Bahn und sein Bürgertum zweiter Klasse, das diese Stadt auch bewohnt. Und „realistisch“ schaut auf grüne Realbolidig.
Und jetzt die S-Bahn-Misere, geschuldet dem Schlamassel im Gleisvorfeld. Da frotzelt heut (19.11.) sogar die Stuttgarter Zeitung, wo der Wolfgang Schulz-Braunschmidt kommentiert: „Auf angeblich viele problemlösende Jahrhundertprojekte darf nicht mehr gewartet werden. Dafür ist der Patient S-Bahn längst viel zu instabil.“
Da wäre ein Baustopp für des S21-Dings angesagt, als Beitrag zur Lärmvermeidung, gell!
An scheana Gruaß vom Siggi!