Fotograf Wolfgang Rüter hat die "Strauch- und Baumfällarbeiten" an Ehmannstraße und Bahnbetriebshof beobachtet, fotografiert und kommentiert. Mit Fragen, die auf Antworten warten.
Baumfällungen und hapernde Kommunikations-Transparenz
Wenn man die Baum- und Strauchfällungen in den letzten Tagen entlang des Grüngürtels zwischen Ehmannstraße und Bahnbetriebshof für eine geplante Logistikstraße beobachtet hat, fragt man sich, warum diese Fahrbahn nicht einfach auf dem Gelände der Bundesbahn gebaut werden kann. Nein, man will sie ausgerechtet in den als Naturschutzgebiet (!) ausgewiesenen Rosensteinpark hineinlegen und somit in diesen nicht unerheblich eingreifen.
Die Bahn hat mit ihrem Projekt Stuttgart 21 schon viel zu viel Natur und Lebensraum für Tier und Mensch zerstört. Was nützt es da, wenn Ersatzpflanzungen außerhalb Stuttgarts in einem vergifteten Klärschlamm-Deponiegebiet stattfindenn sollen? Dies ist doch nur ein Alibi unter dem Begriff „Neue Chance für den Landschaftspark Mussenbachtal“. Ersatzpflanzungen in diesem Gebiet bringen der Stadtbevölkerung überhaupt nichts und kaum jemand weiß, wo sich dieses Tal überhaupt befindet. Zudem hatte die Bahn in den vergangenen Tagen kein Interesse an Transparenz, obwohl die immer wieder beschworen wird. Pressefotografen der Zeitungen jedenfalls waren erst am späten Vormittag zum Ort des Geschehens gekommen, nachdem sie wohl bei den Parkschützern mitgelesen hatten, was gerade passiert. Das Kommunikationsbüro hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass durchaus ein Interesse an dem besteht, was die Bahn in Sachen Naturschutz - und in diesem Zusammenhang mit Baumfällungen - macht. Ferner tut sich die Frage auf: Warum ist so viel Polizei vonnöten, wenn - wie immer behauptet wird - die Bevölkerung Stuttgart 21 haben wolle? Dann dürfte es doch eigentlich überhaupt keine Polizeieinsätze zur Durchsetzung bestimmter Maßnahmen geben!!
Hier Fotos der Baumfällungen.
Die vorgenommenen Fällungen sind ja nun gar nicht für die Logistikstraße, sondern für die Trogbaustelle vorgenommen worden.
Da dort die Tunnel in offener Bauweise errichtet werden, kann man dort keine Baustraße einrichten.
P.S.
„warum diese Fahrbahn nicht einfach auf dem Gelände der Bundesbahn gebaut werden kann.“
Wo sollte diese denn konkret verlaufen und wie sollte diese denn die Gleise Richtung Feuerbach überwinden, damit man den Aushub am Nordbahnhof auf die Schiene verladen kann?