Siggis Schmähbrief vom 25.10.2012
„Schmähwahlkampf“ hat der Herr Turner dem Kuhn vorgeworfen, in der sog. Aufarbeitung der Wahlniederlage (Originalton in Regio-TV vom 22.10.12). Da überlegt sich jetzt der Siggi, ob er nicht ein Copyright einklagen soll, weil er ja seit Mitte letzten Jahres sog. SCHMÄHBRIEFE hat aufschreibn lass'n. Dieses „Schmäh“ in dene Schmähbrieferl bedeutet ja nicht nur Schmähung der verschiedenen Praktiken und Losungen der DB und ihrer Zuträger (oder auch solcher aus dem Protest gegen das zu schmähende TunnelDings) – im Bayrischen bedeutet ein „Schmäh“ auch Blödsinn. Allerdings, stellt der Siggi richtig: dass er hauptsächlich schmähen will, verkleidet manchmal in seinen bayerischen Schmäh.
Nach dieser sprachwissenschaftlichen Richtigstellung meint der Siggi, auch die Aufarbeitung von dem Sprachwissenschaftler Kuhn is ein Schmarrn, wenn er sagt, dass des Dings mit dem Parteilosen (gemeint Turner) „grandios gescheitert“ wär. Wo doch der Turner bestens vernetzt is in die CD-Kreise. In die sog. Wirtschaft sowieso. Und der Wolfgang Dietrich, die Plappergosch von dem Herrn Grube, is der nicht auch parteilos? Aber Partei.
Und wenn's jetzt hoaßt, dass des eine „historische Wahl“ g'wesen wär, is des auch ein Schmäh, also ein Blödsinn. Weil, erstens, is ois, was du am Dog nachher anschaust, historisch. Und zweitens darf sich doch die CDU frein, dass die Grünen jetzt den Schmäh vom Bahnhof 21 im Kreiz ham. Die von der CDU können sich zurücklehnen und schaun, wie sich der Kuhn und der Kretschmann und der Hermann ihre Finger schmutzig mach'n, wenn's der DB „auf die Finger schaun“, anstatt denen auf die Finger zu haun.
Und, meint der Siggi, und entschuldigt sich gleich bei seine Freinderl von der Protestbewegung, wenn die Unentwegten den CDU-lern entgegenplärrn „Nie wieder Schwarz“ - eine solche Schmähung is auch ein Schmäh. Denn erstens musst du nicht bei jeder Gelegenheit zeigen, dass du rechthaben wuist, und zweitens: Wir werden noch bleed schaun, wenn sich die CDU großstädtisch modernisiert. Und, bei der sog. Volksabstimmung vom letzten Jahr hat‘s ja nicht mal so eine Modernisierung gebraucht.
Und, des großflächige Plakat gegen die Merkel auf der Montagskundgebung vom 22.10. - bittschön, wir sind doch kein Wahlverein, der zu allen möglichen Terminen morgen die Merkel oder einstens Mappus oder gestern Turner verhindern soll.
Jetzt kann der Peter Grohmann dem Kuhn eine noch so lange List'n vorkaun, was er alles tun soll, der Kuhn. Weil, der Kuhn war am Montag nicht da. Und er is bekanntlich ein Realbolidiger und bohrt mit dem Kretschmann „digge Breeda“(dicke Bretter). Und der Kuhn is ja auch kein Autofeind, weil er seit seinem 18. Lebensjahr ein Auto fährt, und aufm Marktplatz war koa Platz für ein solches.
Und, hörts auf mit dem „Wir sind Stuttgart“ (gell, Peter!) Wir müssn uns net aufmandeln, bloß weil wir Recht ham (auch wenn uns das justiziable Recht schmäht). „Baustopp jetzt“, des is doch die Losung der Stunde, so war's recht!
Achja, noch ein Kommentar zur „Historie“ OB-Wahl vom Kuhn. Etwa der von der Ann Katharina Hahn, die wo eine Schriftstellerin is und regionale Brominenz. Sie hofft: „Vor allem das Gezänk um Stuttgart 21 sollte jetzt beendet werden.“ (StZ vom 22.10.) „Gezänken“ tun ja nur wir, also auch der Siggi, weil: die andern ham des Baurecht mit der deutschen Inscheniörskunscht. Und Letztere is in der ganz'n Welt gefragt beim Planiern von Natur und Mensch. Des wollt der Siggi der Frau Hahn noch sag'n, weil sie bei dem Protest die Weltsicht vermisst (KONtext vom 22./23.10.11) Und überhaupt: Warum solln wir weiter gezänken, wo doch der Brandschutz und die Sicherheit der Menschen, die wo Bahnkunden sind, sowieso an erster Stelle dingst, also steht, stand und stehen wird, wie Kefer und Dietrich versichern.
„Stuttgart ist die grüne Hölle“ (Lothar Bopp, CDU, am Wahlabend) – des is auf der andern Seitn so ein Schmäh wie der vom „Gezänk“. Lustiger ist da eher eine Höllenfahrt in den Tiefbahnhof.
Sechzehn Millionen Menschen in Deutschland sind arm, weil sie „Rechnungen für Heizung und Strom nicht fristgerecht zahlen können“, weil sie „sich nur jeden zweiten Tag eine warme Mahlzeit leisten können“, weil sie, „vom gesellschaftlichen Leben weitgehend ausgeschlossen sind“ (Deutschland Radio, Nachrichten vom 22.10.).
Zur Erinnerung, StZ vom 13.Oktober 2012, „Hartz IV: Rund 18 000 Menschen (in Stuttgart), die arbeiten könnten, sind auf Hilfe angewiesen“ - aber „Berlin hat das Geld zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen stark gekürzt. Vor wenigen Jahren sind es noch 32 Millionen Euro gewesen, nächstes Jahr werden es nur noch 18 Millionen Euro sein.“
Jetzt wär's eventuell eine Schmähung, wenn der Siggi darauf verweist, dass der Kuhn am Koalitionsvertrag mit dem Schröder dabei war, abgenickt die Agenda 2010 und Hartz IV.
Peanuts dagegen die vierkommafünf Milliarden Plusplus für einen Schienenverkehrsinfarkt, der wo ein Fordschridd is für DB-Bilanz und Immobilienwirtschaft.
Erinnern möcht der Siggi an eine/Pressemitteilung von ALLIANZ PRO SCHIENE vom 7.6.211: „Das Schienennetz in Europa schrumpft weiter. Das geht aus Zahlen der EU-Kommission hervor, wonach im Laufe der letzten zehn Jahre das europäische Schienennetz um 2,2 Prozent kürzer geworden ist. Im gleichen Zeitraum wuchs das europäische Autobahnnetz um 22 Prozent. Beim Netzabbau rangiert Deutschland mit einem Minus von 7,9 Prozent nur noch vor Polen und Lettland, während im gleichen Zeitraum das deutsche Autobahnnetz mit einem Plus von 9,4 Prozent weiter kräftig gewachsen ist. 'Die deutsche Politik setzt bis heute viel zu einseitig auf Asphalt' (Dirk Flege, Geschäftsführer von Allianz pro Schiene).“ …
an scheana Gruß vom Siggi!