Weiterhin schauen wir genau hin, was an den S21-Baustellen - abgesehen von den regelmäßigen Entgleisungen - so passiert. Hier zwei Berichte zu den aktuellen Baumaßnahmen:
1. Schlossgarten-Brache, Rohre 07.10.2012, Bericht von einem unserer Experten:
..."bei den Rohren im verwüsteten Schloßgarten handelt es sich eindeutig um die Umverlegung von Fernheizleitungen, die bisher gerade durch den Park verliefen, um die künftige Bahnsteighalle herum - offensichtlich als vorbereitende Maßnahme für die Baugrube des Tiefbahnhofes. Allerdings erscheint mir die Umverlegung so, wie ich die Pläne im Kopf habe, für die Gesamtmaßnahme zu eng zu sein - will heißen, daß später erneut umverlegt werden muß (kostet ja auch nur "unser Geld", nicht das der Bahn).
Bei den Rohren handelt es sich um die im Fernheizbau üblichen Kunststoff-Mantelrohre: das innere Stahlrohr führt das Fernheizwasser (bis 110 °C, etwa 10 bar Druck; darum eine etwa 50 mm dicke aufgeschäumte Dämmschicht aus PU-Schaum (leicht bräunlich) in einem Kunststoffmantel aus schwarzem PE (Polyethylen), alles sehr gut erkennbar. Das auf zwei Bildern sichtbare dicke rostige Stahlrohr, in dem die Fernheizleitung geführt wird, ist nur ein zusätzliches Schutzrohr, wohl wegen einer Baustellen-Überfahrt. Üblicherweise werden die Kunstoff-Mantelrohre unmittelbar im Erdreich eingebettet.
Die am derzeitigen Ende oben aufgesetzten "dünnen" Rohre dienen der Befüllung und Entlüftung der Fernheizleitung. Sie tragen auch keine "Wasseruhr",; vielmehr handelt es sich um Absperrschieber, um die Leitung absperren zu können. Nach Fertigstellung werden diese mit den bereits daran hängenden Blindflanschen (das sind die runden Scheiben, die seitlich herunter hängen) verschlossen. Offenbar wurde gerade eine Druckprobe der für den Einbau vorbereiteten Umgehungsleitung gemacht, bevor diese jetzt an die alte Stammleitung angeschlossen werden soll. dazu werden die am Bogen der neuen Leitung aufgeschweißten Rohrböden abgetrennt, die Rohre auf die Höhe der alten Stammleitung abgesenkt und dann mit dieser verschweißt. Mit dem GWM hat das nichts zu tun, wohl aber mit der Vorbereitung zum Aushub der Baugrube für den "Kellerbahnhof"."
2. Technikgebäude Baugrube 09.10.2012, Bericht einer unserer Beobachter:
- heute Ausbaggerung des hintersten von den 3 ursprünglichen noch verbliebenen unausgekleideten Erd-Absetzbeckens; graue Zementschollen, dabei große Dampfwolken, da der auszuhebende Zement-Satz z.T. noch nicht ganz ausgehärtet ist.
Ob dieses Absetzbecken wie die anderen 2 früheren dann ebenfalls eingeebnet wird, werden wir sehen.
- das Injizieren der Zement-/Betonemulsion unter den Bahnhof (zur Stabilisierung) geht heute weiter; zu hören ist das immer deutlich oben vor dem Baustellentor (die Betonemulsion wird dort oben zusammengemischt; lautes hythmisches Schlaggeräusch)
- der dabei anfallende Spül- und Bohrschlamm wird derzeit in das neueste Erd-Absetzbecken (ebenfalls unausgekleidet) gepumpt - tief unten direkt an der holzverschalten Baugrubenwand, die der LBBW am nächsten ist. Diese dicke Flüssigkeit ist grau bis schwärzlich, im Gegensatz zu brauner Erdschlamm-Flüssigkeit.