Auch wenn von der Bühne bei der Montagsdemo nicht auf das „Frühstück am Bauzaun“ hingewiesen wird, so ist es für viele S21-Gegner selbstverständlich, am Dienstag zum Baustellentor am ehemaligen Nordflügel zu kommen. So auch heute ab 6.30 Uhr. Uns erreichte folgernder Bericht von Nina:
„Auch heute Morgen stellten wir uns vor den Bauzaun an der Nordseite des Bahnhofs, allerdings leicht versetzt zum Bautor. Einige Protestierer hatten ihre Banner am Bauzaun befestigt, andere hielten ein Banner vor sich hin. Um etwa 7.15 Uhr kam ein LKW; der Fahrer stellte sein Fahrzeug ca. 25 m vor dem Tor ab und ging frühstücken. Die Polizei war diesmal nicht gleich vor Ort. Nur zweimal patrouillierten je zwei Polizeibeamte zu Fuß an uns vorbei. Um 7.35 Uhr kam ein kleiner Polizeibus. Acht Beamte liefen direkt auf uns und kesselten uns sofort ein, ohne ein Wort zu verlieren. Das Geschehen wurde von einer Polizistin gefilmt. Einige der Demonstranten forderten, dass eine Auflösung der Versammlung erfolgen möge, bevor eingekesselt wird. Dem kamen aber die Polizisten nicht nach. Der Einsatzleiter forderte uns auf, den Kessel zu verlassen. Wer dem nicht gleich nachkomme, bekäme einen Platzverweis mit vorheriger Personalienfeststellung. Zu beachten ist, dass die Einfahrt zur Baustelle selbst frei zugänglich war, denn keiner von uns wollte letztlich blockieren! Der Laster hätte also reinfahren können. Etwa fünf Protestierer blieben im Kessel stehen, u.a. mit einem Banner. Das Bautor war die ganze Zeit frei. Wir wurden weggeführt und warteten am Polizeiauto auf die Personalienfeststellung. Ein Demonstrant hatte seinen Ausweis nicht dabei, was ein Polizist offensichtlich nicht glaubte. So wollte ihn der Beamte abtasten, ob er nicht doch einen Ausweis dabei habe. Der Demonstrant wollte aber nicht angefasst werden und zog sich spontan bis auf die Unterhose aus. Er warf seine Kleidung zu Boden, so dass die Polizei sehen konnte, dass er nichts zu verbergen hat. Die Polizisten und Polizistinnen, die mit diesem kooperativen Verhalten nicht gerechnet hatten, reagierten sichtbar verblüfft bzw. peinlich berührt. Auch die Gesichter der vorbeilaufenden Passanten waren ob des erheiternden Vorgangs mehr als irritiert.
Es kam dann die Platzverweiserteilung bis 12.00 Uhr für den Vorplatz an der Baustelle.
Trotz der Erheiterungen am heutigen Dienstagmorgen werden wir nie vergessen, warum wir immer wieder dienstags am Bautor stehen: Wir stehen nur deshalb an der Baustelle, weil wir dieses massive Unrecht S21 anprangern! Wer Augen und Ohren aufsperrt und in den letzten Tagen aufmerksam gelesen hat, kann nicht übersehen, was für einen Betrug die Bahn weiterführt. Dass die Bahn doch im Gipskeuper Bohrungen vornehmen will, zeigt die Unverfrorenheit! Die Stadt Stuttgart mit ihrem Bahnknoten ist dem Konzern völlig egal - wichtig sind die Milliardenzuschüsse! Das werden wir nicht vergessen und das sollten die Polizei, die Justiz und die Politik auch nicht vergessen!“
Bericht vom Baustellen-Frühstück am heutigen Dienstag
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Ahahahaaa!!! Bor… Lachkrampf!
Super coole Aktion! Egal wer es war wo sich da ausgezogen hat, Hut ab!!!! Supergeil!!!
Muss ja den PolizistInnen gut gefallen haben, sonst hätte es vermutlich noch ne Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses gegeben heheeee!!!!
Ein Polizeikessel, bestehend aus 8 Polizisten – wie muss man sich das denn vorstellen???
Ich sehe dieses Verhalten an der S21-Baustelle zusammen mit dieser Öffentlichkeitsarbeit als ein Musterbeispiel an. Danke für Aktion und Bericht! S21 hat Bau-UNrecht.