Presseinformation
Steffen Siegel
(Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Filder)
Filder, 1. August 2012
Der neu geplante Flughafenbahnhof ist mindestens der gleiche Murks wie der alte
Die neue Variante des Flughafenfernbahnhofs, der unter der Flughafenrandstraße liegen soll, hat weitere Verzögerungen zur Folge. Die Bahn rechnet mit einer Fertigstellung im Jahr 2022. Um zu verhindern, dass sich S-21 insgesamt verzögert, soll nun laut Bahnvorstand Volker Kefer der Planungsabschnitt 1.3. in zwei Teile gespalten werden. Der Streckenabschnitt zwischen Echterdinger Ei und Ostfildern (1.3a) soll schnell genehmigt werden. Dann würden die Züge vom Stuttgarter Tiefbahnhof einfach am Flughafen vorbeifahren. Die unterirdischen Einschleifungen und der Fernbahnhof (1.3b) würden später angeschlossen. Steffen Siegel, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Filder zeigt die Probleme der neuen Pläne auf.
Nachdem man die klaren Mehrheitsbeschlüsse im Filderdialog– gegen den Mischverkehr durch Leinfelden-Echterdingen und für den Erhalt der Gäubahntrasse sowie einen S-Bahn- Ringschluss vom Vaihinger Bahnhof über den Flughafen bis ins Neckartal – einfach vom Tisch gewischt hat, fordern die S-21-Projektbetreiber jetzt einen neuen Flughafenbahnhof. Um das Gesicht zu wahren und das Gesamtprojekt Stuttgart 21 nicht noch mehr zu gefährden, plant man den Planfeststellungsabschnitt 1.3 (Filder) in zwei Abschnitten durchzuführen. Den ersten Teil , die weniger problematische Schnellbahntrasse entlang der Autobahn, will man im bisherigen Zeitfenster unterbringen, den zweite Teil, den neuen Fernbahnhof kann man dagegen nur mit "einem gewaltigen Zeitverzug", so Bahnvorstand Volker Kefer, umsetzen.
Steffen Siegel kommentiert: Die bisherige Murksplanung von S21 auf den Fildern mit zwei Bahnhöfen am Flughafen war nie umsetzbar, sonst hätte man in zehn Jahren Planung doch längst einen Baubeschluss zustande gebracht. Nun ersetzt man diese bisherige katastrophale Planung durch einen neuen Plan, der mindestens ebenso unzulänglich ist.“
Die Bahn will Stuttgart 21 mit dem Tiefbahnhof starten, ohne den Flughafen anzuschließen.
Die Schutzgemeinschaft Filder zählt einige Problempunkte auf, die mit der neuen Planung auf die Filder zukommen:
- Über Jahre würden die Züge aus Ulm am Flughafen ohne zu halten vorbeidonnern.
- Ebenso würden die Züge aus Tübingen, die in Wendlingen in Richtung Flughafen einschleifen sollen, am Flughafen nicht halten können. Die Tübinger kämen weder nach Esslingen noch zum Flughafen.
- Der neue Bahnhof am Flughafen würde den Flughafenbodenverkehr massiv beeinträchtigen: Der neue zweistöckige Bahnhof unter der Flughafenrandstraße, würde die Straße auf Jahre stilllegen. Die Flughafenrandstraße aber ist die "Hauptschlagader" des Flughafenverkehrs.
- Die Gäubahn aus Süden müsste während der jahrelangen Verzögerungen in Vaihingen enden. Alle Fahrgäste müssten auf die S-Bahn nach Stuttgart umsteigen, einige wenige auf die S-Bahn zum Flughafen.
- Von Stuttgart aus käme man nicht mehr direkt nach Zürich.
Wenn man den neuen Bahnhof am Flughafen tatsächlich verwirklicht, würden sich weitere Probleme aufschaukeln:
* Der S-21-Kostendeckel, der wenn man genau hinschaut, jetzt schon durchbrochen ist, wäre nie zu halten
* Der jetzt geplante Fernbahnhof am Flughafen müsste zusätzlich zu den Zügen aus Ulm und Stuttgart auch alle Gäubahnzüge abwickeln. Dies wird fahrplantechnisch nicht befriedigend zu bewältigen sein.
* Der lärmverstärkende Mischverkehr durch Leinfelden-Echterdingen mit seinem störenden Einfluss auf den S-Bahnverkehr bliebe erhalten.
* Der neue Flughafen-Bahnhof müsste mit einer deutlich größeren Schleife an die Schnellbahntrasse angeschlossen werden. Das würde wesentlich mehr Landverbrauch bedeuten als bisher.
* Und schließlich müsste man den Planfeststellungsabschnitt (1.3a) entlang der Autobahn ein zweites Mal eröffnen, sobald die neuen Anschlüsse durch den zweiten geänderten Planabschnitt (1.3b) eingebunden werden müssen.
Steffen Siegel dazu: „Gleich, ob man die bisherige oder die zukünftige Planung zugrunde legt, alle angedachten S-21-Flughafenlösungen sind der Offenbarungseid für Stuttgart 21. Fragt sich nur, warum man sich gegen die einfache Lösung, die im Filderdialog eine klare Mehrheit fand, mit Händen und Füßen wehrt. Diese Variante wäre umweltschonender, benutzerfreundlicher, kostengünstiger und leistungsfähiger."
Ich kann Herrn Siegel nur beipflichten:je
mehr an diesem Großprojekt herumgedoktert wird, je größer wird die Unfähigkeit der
Bahn, solch ein Projekt überhaupt zu bauen.
Baustop für S 21 jetzt,jetzt.Murks bleibt
Murks!!!!!!!!!!!!
Mfg
Gerd Jungmann