BUND Stellungnahme zum Lärmaktionsplan für den Flughafen Stuttgart
Heute am Freitag 27.07.2012 endet die Frist zur Stellungnahme zum Lärmaktionsplan des Flughafen Stuttgarts beim Regierungspräsidum. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Stuttgart hat sich in seiner Stellungnahme (siehe Anhang) kritisch zu dem Plan geäußert. Nach der Auffassung des BUND ist es aus vielerlei Gründen wie z.B. des Klimaschutzes und des Lärmschutzes dringend geboten, das Flugverkehrsaufkommen am Flughafen Stuttgart zu reduzieren. „Der beste Schutz vor Fluglärm ist die Vermeidung von Flugverkehr,“ so BUND Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer. Ein Großes Einsparpotential sieht der BUND insbesondere bei Kurzstreckenflügen. In Stuttgart entfallen ca. 30% aller Starts auf reine Kurzstreckenflüge, die sofort auf die Schiene verlagert werden könnten. In diesem Zusammenhang kritisiert der BUND die seit 1.1.2011 eingeführten viel zu niedrigen Sätze der Luftverkehrssteuer in Höhe von 7,50 Euro für europäische Flüge. „Flugverkehr ist im Vergleich zum Bahnverkehr immer noch viel zu billig“, sagt Pfeifer.
Der BUND kritisiert auch die geltenden Grenzwerte für Lärmschutzbereiche. Der Dauerschallpegelgrenzwert von 60 dB (A) für neue bzw. 65 dB (A) für bereits bestehende Flughäfen (tagsüber) reicht nicht aus, um die Gesundheit der Anwohner zu schützen. Die Werte müssten dafür um weitere 10 dB (A) verringert werden.
Auch die Nachtflugbeschränkungen von 22:00 bis 6:00 muss konsequenter – mit nur noch ganz wenigen Ausnahmegenehmigungen und dann entsprechend hoch bepreist – eingehalten werden. In den Tagesrandstunden von 6:00 bis 7:00 Uhr und 20:00 bis 22:00 Uhr, in welchen derzeit ein erhöhtes Flugverkehrsaufkommen festzustellen ist, muss auch finanziell sanktioniert werden mit Zuschlägen bis zu 250 Prozent.
Rückfragen: Gerhard Pfeifer
Was hat denn der Flughafen mit S21 zu tun??
Im Lärmaktionsplan müssen alle Emissionsquellen für Lärm genannt werden.
Zudem müssen für den Lärm auch Summationen mit anderen Lärmquellen angegeben werden.
Aus diesen errechnet bzw. in der Regel behördlicher und gefälligkeitsgutachterlicher Tätigkeit fantasiert man die Vorbelastung und die Verhältnismäßigkeit der Schutzmaßnahmen.
Der Bahnhof Stuttgart Flughafen liegt, wie auch der Flughafen, an der Grenze, südlich der Stadt Stuttgart und gehört zum Landkreis Esslingen, auf der Filderebene. Durch das Projekt Stuttgart 21, steht eine Verbindung mit der ICE-Neubaustrecke an, welche von Stuttgart nach Ulm führt. Weiter ist am Flughafen Stuttgart noch ein Fernbahnhof geplant – mehr dazu s. FILDERDIALOG
Beim Projekt Stuttgart 21 verläuft die Neubaustrecke Stuttgart – Ulm nördlich der Autobahn A 8. Damit die Wege zum Flughafen und zur Neuen Messe nicht zu lang sind, soll südlich der Autobahn unterhalb der Flughafenstraße ein neuer Fernbahnhof gebaut werden, der mit Tunnelröhren an die ICE-Strecke angebunden ist. Der Abstand zur S-Bahnstation im Terminal 1 beträgt ca. 200 Meter. Da die Neubaustrecke auch den gesamten Verkehr der Gäubahn aufnehmen muss, wird der S-Bahnhof mittels einer unterirdischen Haarnadelkurve an den Fildertunnel zum Stuttgarter Hbf angeschlossen. Diese Planung hat erhebliche Nachteile. Reisende zum Flughafen müssen einen erheblich längeren Weg zum Terminal zurücklegen. Dennoch so Professor Georg Fundel: „Stuttgart 21 ist für den Flughafen die große Chance, an das nationale Schienennetz angebunden zu werden.“ Professor Fundel prognostizierte den Passagierzugewinn durch Stuttgart 21 mit bis zu 1,2 Millionen. Mit Stuttgart 21 würden dann etwa 40 Prozent der Fluggäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. „Die Schiene ist für den Flughafen ein Zubringer“, so bewirbt Fundel S21.
S21 wird u.a. vom Flughafen mit 227 Mio Euro unterstützt s. zbHIER!
Es sollen mehr Menschen fliegen. Deshalb soll es auch eine Direktverbindung vom Hbf zum Flughafen geben.