Der Bericht einer Demonstrantin vom heutigen "Frühstück am Bauzaun" zeigt wieder einmal, dass der Widerstand lebt!
"Zwischen 6:20 und 6:50 kommen sie an ... die ewig Unentwegten, die ein wachsames Auge auf die Baustelle am ehemaligen Nordflügel haben, heute 19 an der Zahl. So manche K21-Befürworterinnen und Befürworter, die es sich dieses Mal noch überlegt haben und nicht dabei sind, werden aber bestimmt am 24. Juli vor Ort sein. Denn: Es ist notwendig und liegt an jedem Einzelnen, den Widerstand zu beleben.
Nun Genaueres vom heutigen Morgen:
Schon vor 6:30 wird ein Holztransport-LKW an der Ausfahrt gehindert, der kleine Raupen-Bohrer kann nicht zur Arbeit anrumpeln. Die Polizei wird gerufen. Um 6:50 kommt ein Polizeibus und stellt sich vor den barrierefreien Zugang zum Hauptbahnhof. Der Einsatzleiter und ein Kollege klären die geschäftig über den Zebrastreifen laufenden "Blockierer" auf, dass sie nicht auf der Fahrbahn stehen dürfen, sonst begingen sie eine Ordnungswidrigkeit. Da die beiden Beamten kommunikationsbereit sind, entwickelt sich bald ein lebhaftes Gespräch. Es wird den Protestierern erklärt, dass sie die Ordnungswidrigkeit ja vorsätzlich begehen, dass dies keine Spontanversammlung sei, auf die sie sich berufen, da sie sich alle kennen und die Versammlungen mit einer gewissen Regelmäßigkeit und Planbarkeit stattfinden.
Inzwischen ist es 7:00, der Holztransport-LKW willl immer noch aus dem Gelände hinaus, drei weitere Baufahrzeuge wollen hinein. Das Gespräch mit den Beamten ist beendet. Die Demonstranten gehen wieder über den Zebrastreifen, eine Polizeibeamtin filmt sie dabei. Einige Protestierer diskutieren mit den Einsatzkräften, die Baufahrzeuge warten. Schließlich verlässt ein Bauarbeiter das Gelände und weist die Beamten darauf hin, dass die Fahrzeuge immer noch warten. Um 7:10: können die Baufahrzeuge rein- bzw. rausfahren. Bis um 7:25 wird noch gefilmt, um 7:30 lösen die Demonstranten die Spontanversammlung auf und begeben sich an den ehemaligen Südflügel und zur Einfahrt zum Grundwassermanagement. Polizeibeamte beobachten die Versammlung. Die Protestierer stehen mit Transparenten und Schildern auf dem Gehweg und der Verkehrsinsel an der Straße am Schlossgarten. Als ein Arbeiter mit einer Hebebühne zu dem einsturzgefährdeten Dach an Gleis 16 am ehemaligen Südflügel fährt und sich dann auf dasselbe begibt, um mit einer Schaufel Steine vom Dach zu schippen, wird die Polizei auf fehlende Sicherungsmaßnahmen hingewiesen. Um 8:30 ist die Spontanversammlung am GWM beendet."