Stuttgarter Erklärung gefeiert

Was für ein herrliches Fest! Es war aber auch längst überfällig, mal wieder so richtig zu feiern. Während in den vergangenen zwei Jahren legendäre Sommer-Festivals – Protestivals - im Park stiegen, konnte uns dieses Jahr der Park keine Kulisse dafür bieten. Also fanden am gestrigen Freitagabend an die 200 K21-Protagonisten im Foyer des Württembergischen Kunstvereins einen würdigen Rahmen für den Abschluss der Aktion „Stuttgarter Erklärung“. Anlass der Feier waren 12 000 gesammelte Unterschriften für die „Stuttgarter Erklärung zur Fortführung des Widerstands gegen Stuttgart 21“. In einer großen Aufklärungs- und Unterschriftenkampagne hatte die Petition online, aber auch an Ständen, an der Mahnwache und bei vielen Veranstaltungen unterzeichnet werden können. Im Juni waren die 10 000+ Unterschriften erreicht worden und die Aktion ist damit abgeschlossen. Die Petition wurde elektronisch an die Projektbetreiber von S21 und die Landesregierung Baden-Württemberg abgeschickt. Die persönliche Übergabe der Unterschriftenlisten erfolgt in Kürze in einer gesonderten Aktion. Gestern war nun Feiern mit einem „kleinen Festle“ angesagt, als Belohnung und Dank an die Unterstützer der Aktion.
Und sie waren alle dabei: die Gesichter der Bewegung, die man immer wieder sieht, auf Montagsdemos und Protestveranstaltungen. Reden, austauschen, diskutieren, „Neues von Bahn und Co.“, …. Dafür war die Pause da und das lange Danach, bis 24:00 Uhr. Ulrike Braun, die Initiatorin und der Motor der Aktion „Stuttgarter Erklärung“ sprach immer wieder von Stolz, wenn sie den Gästen deutlich machte, wie ermutigend diese Petition für die Bewegung ist. Zeigen doch 12 000 Unterschriften, dass die S21-Kritiker weiterhin sehr wachsam sind und bereit, ins Guinness-Buch der Rekorde als „Dickbrettbohrer“ einzugehen.
In der Stuttgarter Erklärung wird aufgezeigt, warum der Widerstand gegen S21 weitergeführt werden muss. „Bei der sogenannten Volksabstimmung …. votierte die Mehrheit der Wähler im Land gegen eine Kündigung der Landesbeteiligung. Politik und Medien forderten uns daraufhin auf, unseren Prostest einzustellen. Dies lehnen wir entschieden ab, weil sich dieses Referendum … als eine inszenierte, scheindemokratische Farce zur Stilllegung des Widerstands entpuppt. …“. So lautet der Beginn der Stuttgarter Erklärung , die auch von vielen namhaften Unterzeichnern getragen wird. Einige von ihnen, nämlich der Liedermacher Daniel Sissenich, der Journalist Joe Bauer, die Kabarettistin Christine Prayon, die Musikerin Eva Graeter, die Journalistin Annette Ohme-Reinicke und die Kapellen Compagnia Sackbahnhof und Capella Rebella sorgten mit ihrem kulturellen Dank für ein vielfältiges Programm, das zu standing ovations Anlass gab.
Klar war allen, dass der Protest gegen S21 weitergeht, dass es mehr als genug Gründe gibt, einen sofortigen Baustopp zu fordern und dass – siehe auch die Pressemitteilung des Bündnisses – der Park weiterhin im Mittelpunkt der Forderungen stehen wird. Nämlich: Der Mittlere Schlossgarten gehört der Bevölkerung, muss frei zugänglich sein und darf nicht für die nächsten zwei Jahre (angeblich soll es 2014 weitergehen) als Brache und „no-go-area“ ein Schandfleck bleiben. Dies war in vielen Gesprächen zu hören und wird im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, unterstützt auch von dem Widerstandskämpfer Stéphane Hessel, der im vergangenen Jahr Stuttgart besuchte und der Bewegung zurief: „Sie müssen weiter auf die Straße gehen!“.

Fotos von Wolfgang Rüter und seine kommentierenden Untertitel zeigen die ganze Bandbreite des Festes:
https://picasaweb.google.com/112478480755709713158/StuttgarterErklarungFestImWKV30062012

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Eine Antwort zu Stuttgarter Erklärung gefeiert

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