Presseerklärung: Banner-Aktion gegen Stuttgart 21 am Hauptbahnhof

DB: Sinnlos Fakten geschaffen! Grün-Rot: Sinnvolle Fakten ignorieren?

Stuttgart, 21. Januar 2012: Parkschützer hängen heute Nachmittag während der Demo gegen Stuttgart 21 ein 6x3 Meter großes Banner vom Dach des Hauptbahnhofs. Es trägt die Aufschrift „DB: Sinnlos Fakten schaffen! Grün-Rot: Sinnvolle Fakten ignorieren?“, um gegen das Milliardenprojekt Stuttgart 21 und den geplanten Abriss des Südflügels zu protestieren. Mit dieser symbolischen Aktion erinnern sie die Landesregierung daran, dass die Bahn bisher nur sinnlose Fakten geschaffen hat: Der vorzeitige und überflüssige Abriss des Nordflügels ohne Folgeaktivitäten, die illegale Fällung von Bäumen im Schlossgarten am 1. Oktober 2010 sowie der illegale Aufbau des Grundwassermanagements, der vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim inzwischen gestoppt wurde. Nun will die Bahn entgegen des geplanten Projektablaufs den Südflügel abreißen lassen – nur um eine weitere sinnlose Brache zu hinterlassen.

Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer fasst die Forderungen wie folgt zusammen: „Herr Ministerpräsident Kretschmann, Sie dürfen nicht tatenlos hinnehmen, dass die Bahn sinnlos Fakten schafft! Die Bahn baut ohne Baurecht, vertuscht ihr Unvermögen, das anstehende Technikgebäude und den Nesenbachdüker zu bauen, verheimlicht die Fehler in ihrem Grund- und Mineralwassermodell und hat beim Stresstest betrogen. Herr Kretschmann, bei Ihrem Neujahrsempfang vor einer Woche haben Sie gesagt, die Landesregierung sei an Recht und Gesetz gebunden. Genau deshalb fordern wir Sie als Ministerpräsidenten auf, Ihrem Amtseid Folge zu leisten und Schaden vom Land und seinen Bürgern abzuwenden: Lassen Sie das Ergebnis des Stresstests durch unabhängige Experten überprüfen und lassen Sie nicht zu, dass ein guter Bahnhof zerstört wird für ein Milliardengrab, das auch im besten Fall weit weniger leistet als die bestehende Infrastruktur. Kontrollieren Sie Ihren Projektpartner Bahn!“

In ehrenamtlicher und aufwändiger Recherche haben Experten unter Federführung von Dr. Christoph Engelhardt offengelegt, wie die Deutsche Bahn die Leistungsfähigkeit durch Täuschung und Manipulation hochgerechnet hat (siehe www.wikireal.org). Mit dem Stresstest verstößt die Bahn unter anderem gegen ihre eigenen Richtlinien. Die Bahn hat diese schweren Manipulationsvorwürfe, die bereits seit der Volksabstimmung bekannt sind, bis heute nicht ausgeräumt und nur ausweichend geantwortet.

Wenn so viel Steuergeld investiert werden soll, muss zweifelsfrei feststehen, dass der spätere Nutzen auch in einem angemessenen Verhältnis zu den Kosten steht. Solange berechtigte Bedenken bestehen, dass es sich bei S21 um einen deutlichen Rückbau des Bahnknotens Stuttgart handelt, dürfen keine weiteren Fakten durch die Bahn geschaffen werden.

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