Delegation des Widerstands gegen Stuttgart 21 bei einer Demonstration gegen unnütze Großprojekte in Paris
Am Samstag 12. November 2011 fand in Paris der Einzug der Traktor-Fahrradkarawane statt, die 6 Tage zuvor in Notre-Dame-des-Landes bei Nantes in der Südbretagne abgefahren war.
Seit fast 3o Jahren wehren sich die betroffenen Bauern gegen den Bau eines völlig unnötigen zweiten und noch dazu gigantischen Flughafens von Nantes. Anfangs hatte man gesagt, er sei für die Concorde gedacht, zwischenzeitlich als Konkurrenz zum Containerhafen Rotterdam, Heute sagt man: für den Airbus A 380. Seit dem Jahr 2000 beteiligen sich viele Bewohner des Städtchens Notre-Dame-des-Landes, von Nantes und den umliegenden Orten mit sehr viel Ausdauer und Einfallsreichtum am Widerstand. Der Flughafen würde Milliarden Steuergelder kosten und viele Bauernhöfe zerstören oder beeinträchtigen, viel Land würde versiegelt, die Verbindungswege würden Ortschaften abschneiden, die Gegend würde zur Massenabfertigung einer riesigen Durchgangsstation degradiert.
Der Arbeitskreis „Suttgart 21 ist überall“ lernte Vertreter der interkommunalen Bürgervereinigung ACIPA auf dem „Forum gegen unnütze Großprojekte“ im italienischen Susatal bei NO TAV kennen, und es wurde mit ihr und Vertretern weiterer Bewegungen gegenseitige Unterstützung vereinbart.
Wie der Tiefbahnhof Stuttgart 21, wie die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin, reiht sich der Flughafen NDL ein in die Reihe von Megaprojekten in Europa und der Welt, die außer für Banken, Planer, und Bauunternehmer keine Lösungen für die Menschen bringen, sondern die für Mensch und Umwelt Zerstörung und große neue Probleme schaffen. Der Flughafen reiht sich aber auch ein in die Projekte, gegen die die Bevölkerung Widerstand leistet. Ihre Entschlossenheit, ihre Ausdauer, und ihr Mut können uns in unserem Widerstand in Stuttgart nur bestärken.
Eine neue Kategorie des Widerstands ist entstanden: der Widerstand gegen unnütze Großprojekte. In diesem Sinne hat die Stuttgarter Delegation Grüße an die Traktor-Fahrrad-Karawane in Paris überbracht.
Die Traktoren, die keine Einzugsgenehmigung hatten, sowie Kühe, Schafe und Ziegen waren schon in der Nacht zum Kundgebungsort gefahren. Die Radler liefen mit im Demonstrationszug von etlichen Tausend nationalen Teilnehmern, und auch die Delegation aus Stuttgart mit Fahnen und Transparent nahm teil an dieser Demonstration gegen unnütze Großprojekte, zusammen mit Delegierten aus dem Baskenland, aus Mittelengland und dem italienischen Susatal.
Auf der Kundgebung am Nachmittag konnte jede Gruppe in 3-5 Minuten Solidarität zeigen und den eigenen Widerstandsgrund vortragen. Beim Stuttgarter Vortrag hörten die Menschen mit großer Anteilnahme und Ausrufen der Empörung zu, viele nahmen Stuttgarter Aufkleber und Anstecker mit. „Nicht locker lassen!“ war ihr Rat.
Am gemeinsamen Treffen am Vorabend wurde vereinbart, die Vernetzung voranzubringen und den 10. Dezember 2011 durch gleichzeitige Aktionen an den verschiedenen Orten in Europa zum Tag gegen unnütze Großprojekte zu machen.
Der Widerstand gegen unnütze Großbauprojekte ist neben der sozialen und umweltpolitischen Bewegung auf internationaler Ebene eine neue Kategorie geworden, und Stuttgart 21 ist ein unnützes Großbauprojekt.
Kontakt:Homepage : www.11-12-2010.eu
Blog : www.stuttgart21international.wordpress.com
Infos an: s21.international@unser-park.de