Reporter der Stuttgarter Nachrichten macht offen Wahlkampf für Stuttgart 21

Wer die Medien steuert, steuert das Meinungsbild der Bevölkerung. Darum ist es interessant zu wissen, warum die Medien der Stuttgarter Region, trotz neu gewählter Regierung,  hinter "Stuttgart 21" stehen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die in 2008 neu gegründeten Zwischenholding Mediengruppe Süd GmbH, zu der auch der Verlag der Stuttgarter Zeitung, die Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH), zu der die Stuttgarter Nachrichten, der Schwarzwälder Bote und die Süddeutsche Zeitung gehören, dem Verleger und Geschäftsführer Richard Rebmann unterstehen. OB Schuster hat Richard Rebmann zudem einen Posten im Verwaltungsrat der Landesbank, sowie im Netzwerk „Bürgerstiftung Stuttgart“ als Stiftungsrat vermittelt.

Wie frei ist Stuttgarts Presse also wirklich?
Diese Frage stellt sich auch im Zusammenhang mit der hohen befristeten Kreditlinie, die die LBBW der SWMH eingeräumt hat. Das Manager Magazin titelte; SÜDDEUTSCHER VERLAG: Ein Hochhaus-Deal stößt dem Medienunternehmen sauer auf.
Strenges G’schmäckle

Die Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH), die sich hoch verschuldet hat, um ihre SV-Beteiligung aufzustocken, gilt als mittellos. SWMH-Stratege Richard Rebmann (51) versucht dieser Tage, seine Gläubiger ruhigzustellen, darunter die verelendete LBBW, um eine Streckung der jährlichen Tilgungsrate von 40 Millionen Euro zu erwirken...einen Beitrag leisten in Höhe von 90 Millionen Euro (siehe mm 10/2009).

Quelle: Manager Magazin weiteres hierzu Manager Magazin

Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart sind zusammen mit 40 Prozent Miteigentümer der LBBW. Damit ist die Südwestdeutsche Medien Holding  bei den Vertragspartnern des Tiefbahnhofs hoch verschuldet. 

So ist es nur verständlich dass, wie aus dem heutigen Artikel der Filderzeitung hervorgeht, diese Journalistengilde an ihrer loyalen Einstellung zur alten Landesregierung festhält, und den voreingenommenen und liebgewonnenen Entscheidungen zum Thema Stuttgart 21 auch weiterhin keinerlei Objektivität beimessen wird.

Hier der Artikel aus der Filder-Zeitung vom 12.10.11
"Bei einem Ausstieg gibt es keinen Plan B" - Die Volksbefragung zu S 21 war das Thema des Pressestammtisches in der Zehntscheuer. Von Ralf Gunkel

Letztlich müssen die Bürger in Baden-Württemberg mit der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 am 27. November ein Unvermögen der Politik korrigieren”, sagte der Referent Michael Isenberg, Reporter bei den Stuttgarter Nachrichten. SPD und Grüne konnten sich während ihrer Koalitionsverhandlungen nicht auf eine gemeinsame Linie einigen und haben die Entscheidung an die Bevölkerung delegiert. „Das ist trickreich.”

Dabei handele es sich um ein „ausgesprochen kompliziertes, juristisches Verfahren”. Die Verträge zu Stuttgart 21 seien nicht mehr ... weiterlesen HIER

Gleichzeitig wollen wir positiv anmerken, dass es bei StN, StZ, Süddeutschen Zeitung und Südwestpresse Ulm auch Redakteure gibt, die ihr Handwerk verstehen. Diese Journalisten nehmen das aus Steuergeldern finanzierte Tunnelprojekt S21 kritisch unter die Lupe und hinterfragen die politischen Zusammenhänge. Diese Redakteure haben aber in ihren Redaktionen einen schweren Stand und müssen oft um jeden Artikel od. um die Größe der Artikel kämpfen.

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16 Antworten zu Reporter der Stuttgarter Nachrichten macht offen Wahlkampf für Stuttgart 21

  1. Jon sagt:

    Diesen Machenschaften kann man nur durch konsequente Abo-Kündigung das Handwerk legen. Es geht nicht darum, dass die Zeitung nun plötzlich gegen den Bahnhof sein muss, aber es geht sehr wohl um 1. faire und 2. sachlich korrekte Berichterstattung. Das ständige in den Vordergrund schieben jeder kleinen Nachricht aus dem Prolager, während man es noch nicht einmal fertigbringt über die Kampagne des Aktionsbündnisses zu berichten oder vielleicht mal Herrn Hopfenzitz ausführlich zu interviewen oder mal ein präzises Gespräch mit Herrn Stohler zu führen, lässt nur den Schluss zu, dass es keinesfalls um sachliche und objektive Aufklärung der Bürger geht, sondern um Propaganda.
    Wenn wir ernsthaft über Bürgerbeteiligung sprechen, wäre es die erste Aufgabe der Presse umfassend und faktisch korrekt über die zur Entscheidung anstehende Frage zu berichten. Wenn das nicht geschieht, ist eine Bürgerbeteiligung jeglicher Propaganda und Demagogie ausgeliefert. Dies ist grundsätzlich abzulehnen. Da es letztlich Sache der Zeitungen und ihrer Redaktionen ist, ob sie sich für eine Demokratisierung einsetzen und diese auch selber praktizieren, bleibt dem Bürger nur, die Zeitungen mit ihren gegen die bürgerliche Demokratie gerichteten Interessen, eben nicht zu abonnieren oder zu kaufen. Es entstehen ja genug andere durch die Bürger gestaltete Informationsorgane.

  2. Robert Horlacher sagt:

    Wie wäre es, wenn Sie auch von der tendenziösen Berichterstattung zu S-21 durch die Herren Nauke und Braun von der Stuttgarter Zeitung berichten würden?
    Ein bisschen Ausgewogenheit kann auch Ihnen nicht schaden.

    • D.S. sagt:

      Herr Nauke hat mal über die Montagsdemos gelästert. Das hat mir nicht gefallen.

    • mia sagt:

      @Robert Horlacher: Es gibt Journalisten, die bringen Sachen ans Licht. Und es gibt welche, die bringen Sachen lieber ins Dunkle – sie tragen zu Intransparenz und Vetternwirtschaft bei, sind gar Teil und Profiteur dieser Machenschaften.

      Jörg Nauke und Thomas Braun gehören bestimmt nicht zu letzterer Kategorie in Sachen „Stuttgart 21“. Die mutige Aufklärungsarbeit dieser beiden Journalisten im allgemeinen Stuttgarter Medien-Sumpf kann man gar nicht hoch genug einschätzen.

      Wie wäre es, wenn Sie also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und von „tendenziös“ und „ausgewogen“ reden; das nämlich ist, so betrachtet, eine ziemlich demagogische Argumentation.

  3. Norbert Rupp sagt:

    Die alte Leier: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Man muss beim Lesen eben kritisch sein und sich nicht jedes Presses-X für das U der letztgültigen Wahrheit verkaufen lassen. Sind ja arme Luder, die Journalisten, aber wenigstens riskieren sie bei uns nicht Leib und Leben. Nur die Stellung bei zu viel Freimut. Übrigens sind die Argumente, die gegen S21 sprechen, inzwischen derart massiv, dass schon sehr viel journalistische Kreativität dazu gehört, das Projekt immer noch gut zu finden. Arme STN. Ihr tanzt als Problembär am finanziellen Nasenring der Banker und ihrer politischen Interessen. Könnt einem echt leid tun.

  4. YouCanGuessIt sagt:

    Verstehe nicht wieso man die Stuttgarter Nachrichten mit dieser tendenzioesen, regelrecht hetzerischen Berichterstattung so lange „gewaehren“ laesst. Wie lange geht das schon so? Gefuehlt sind es zwei Jahre. Die Artikel sind dabei sehr manipulativ aufgezogen: hier ne Information weglassen, da eine Zeile reinschieben damit sich ein anderer gewuenschter Kontext ergeben soll usw. Und selbst ein Herr Rockenbauch meint dann noch dass er NUR wegen Joe Bauer dieses Kaeseblatt nicht kuendigen wuerde. Hallo? Selbst ein Joe Bauer kann diese einseitige, hetzerische, dumpfe Meinungsmaschinerie die unterschwellig taubtrübe Meinungen an den Leser bringen will nicht wettmachen. Vor dem Journalisten-Streik hiess es noch dass sich die Journalisten nichts mehr von Molitor vorschreiben lassen wollten, doch geaendert hat sich gar nichts.

  5. Bananenbieger sagt:

    „Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.“

  6. NahDran sagt:

    Die „vierte Gewalt“ ist bei uns nur noch ein schlechter Witz.

    Die ganze Presse in der Region hat sich bisher nicht sonderlich berühmt gemacht bei der Berichterstattung über Stuttgart 21 – inkl. dem SWR (SchWarzRundfunk).

    Dass die Blätter „vor Ort“ dabei besonders negativ auffallen ist auch kein Wunder – der Druck der politischen Seilschaften und Immobilienmafia wird hier wohl auch am stärksten sein. Und die Eigentümer bestimmen sowieso, wer über was in welcher Art und Weise berichtet.

  7. vvm22 sagt:

    Interessant in diesem Zusammenhang ist diese Seite:
    http://www.streikbote.de/

    • Petra sagt:

      Interessantes gibt es hier u.a. auch zu Richard Rebmann:
      Unsere heutige Streikaktion vor dem Pressehaus in Stuttgart ging mit einem Polizeieinsatz zu Ende. Die Ordnungshüter waren auf Anordnung von Dr. Richard Rebmann, Geschäftsführer der Medienholding Süd sowie der Südwestdeutschen Medienholding, gerufen worden. Grund: Wir, die Mitarbeiter des Konzerns, also irgendwie auch seine Mitarbeiter, sind ohne Anmeldung gekommen und wollten dreisterweise mit ihm reden… weiterlesen

  8. Reini sagt:

    Ohne die einseitige Berichterstattung der Medien wäre es nie zu einem Bau von S21 gekommen. Schon vor 15 Jahren hätte die Presse diese Projekt genauer hinterfragen müssen. Was aber geschah? Die Medien wurde angehalten NICHTS über S21 zu schreiben und wenn…dann nur POSITIV!!
    So sieht Pressefreiheit aus in diesem Land! Die Presse ist alles andere als frei…sie ist von der Wirtschaft abhängig!

    Anstatt Betrügereien aufzudecken helfen sie den Betrügern das Volk zu verdummen!!
    Welche Zeitung berichtet über die Missstände und deckt sie auf? Mir fällt da der Stern…die Taz und die Frankfurter Rundschau ein…die anderen Medien halten sich zurück oder sind auf der Seite der Pro 21 Bewegung. Einen Bewegung der die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde!
    Es sind nur Lobbyisten dabei, die alles andere als einen vernünftigen Bahnhof im Auge haben. Die wollen Geschäfte machen und bezeichnen einen Abriss und einen Baugrube als Fortschritt!

    Alle Fakten die diese Lobbyisten haben bestehen aus Vermutungen, Hochrechnungen, Annahmen und schönen Modellen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben!

    Die Zeitungen in BaWü sind so in das Projekt S21 eingebunden, dass sie sich nicht mal trauen den Bürgern zu sagen, dass ihre Gemeinden 10 Jahre lang Tausende Euros für diesen Betrug bezahlen müssen! 10 Jahre….und das obwohl viele vor der Pleite stehen!
    Ich fordere die LKZ schon monatelang auf endlich die Liste der Städte und Gemeinden zu drucken, die hier abgezockt werden!
    Leider ohne Erfolg…die zeigen lieber die Befürworter mit ihren Plakaten!

  9. Martin sagt:

    Wann begreift ihr endlich das da eine kriminelle Vereinigung ( Kartell) ihr Ding durchziehen will , ob über die Medien , Justiz ,Polizei , Bahn, Banken u.s.w. . Es ist schlimmer, vorallem durchdachter als in Italien; und die kämpfen schon seit Jahren gegen die Mafia und Berlosconi , aber Proteste werden dann mit Polizeigewalt also den Helfern der Megareichen niedergeknüppelt.
    Wir müssen was gegen die Koruption z.B. hier in Stuttgart unternehmen !!!! Nicht nur in den USA , auch in der BRD müssen die Menschen aufwachen sonst wird es zu spät sein.
    Was z.B. Frau Merkel mit den Komunisten in Asien für Daels ausmacht wird uns in Zukunft politisch hart treffen. Meiner Meinung nach ist Merkel antidemokratisch und BRD- zersetzend. Das Ergebnis werdet ihr noch zu spüren bekommen , wenn wir jetzt nicht dagegen lenken !!!

  10. Micha1954 sagt:

    Bezeichnenderweise hat es das sensationelle neue Konzept von Vieregg-Rössler zum Kopfbahnhof – mit dem mehrere Milliarden Euro eingespart werden können – in dem Käsblättle „Stuttgarter Nachrichten“ am 6.10. 2011 zu einer unbedeutend kleinen Überschrift in der linken oberen Ecke geschafft.
    Der Deutschen Bauzeitung (Fachblatt für Architekten) war es jetzt ein Bericht auf Seite 1 wert! Wobei der Kommentar vom Dez.2010 auch schon sehr weitblickend war http://www.db-bauzeitung.de/de/14/Stuttgart-21-plus.html?aid=188665&cp=1&action=showDetails&search=stuttgart
    So geht „kritisch unter die Lupe nehmen“ und trotzdem neutral bleiben, denn die Fakten sprechen für sich.

    • WWO sagt:

      Das neue Konzept von Vieregg&Roessler ist sensationell, hat selbst der Stern weitab von Stuttgart bemerkt einen super Artikel zu geschrieben, waehrend StN Redakteur Isenberg das Konzept fuer unwichtig haelt, weil er, wie sein Chef Red.Molitor „fuer S21“ schreibt. Darum schreibt man alles Andere klein ist nichtig. Keinerlei neutrale Berichterstattungen zu S21 seit Jahren, StN ein Kaesblatt schlimmer geht’s nimmer…StN kaum merklich besser!

      Seit gut 1 Jahr die StZ abbestellt flattern mir immer wieder Gratis- oder Sonderpreis-Aktionen zu die allesamt im Papermuell landen. Auch telefonisch versucht man seine Abonennten zurueck zu bekommen, beim letzten Anruf und meinen Argumenten zur S21 Berichterstattung meinte der Ztg Werber nur, ja schon klar, aber dafuer kann er nix, er schreibt bei StZ nicht u muss nur Werbung machen u Meinungsbild einholen… anscheinend ist es der StZ sowie der StN noch immer nicht klar, dass das Volk im Land nicht so bloed ist wie diese Schreiberlinge wie Isenberg meinen.

      Die Zeitungen werden von LBBW mit Kredit unterstuezt, LBBW will auf den Gleisen bauen u darum S21… oberster Ztg Chef Rebmann u Schuster sitzen im Aufsichtrat der LBBW, Grube spielt im Golfclub mit Rebmann und so weiter.. muss eigentlich jedem auffallen Mafiastaat!

  11. Petra sagt:

    KÜNDIGUNGEN AUS PROTEST
    Der Widerstand gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 bringt die Tageszeitungen vor Ort zunehmend in Schwierigkeiten.
    Am Stuttgarter Hauptbahnhof arbeiten sich die Abrissbagger voran. Sie heizen den Protest gegen das milliardenschwere Bahnprojekt noch einmal an. Die beiden Tageszeitungen vor Ort, Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten, müssen dagegen fürchten, dass der Abriss das eigene Haus ins Wanken bringt.
    Vor allem die Stuttgarter Zeitung (StZ) wird scharf kritisiert, zu einseitig über das Thema zu berichten. Der ehemalige StZ-Chefreporter Josef-Otto Freudenreich zitiert in seiner gerade erschienenen Reportagensammlung „Die Taschenspieler“ aus einem Artikel des Ressortleiters Außenpolitik, Adrian Zielcke, vom Februar 2010: „Ohne die Zustimmung der Stuttgarter Zeitung zu diesem Großprojekt würde Stuttgart 21 nie gebaut werden.“
    Als hätte es noch einer Bestätigung bedurft, folgte Anfang September ein Leitartikel in der StZ. Michael Maurer, der stellvertretende Chef, schrieb: „Die Stuttgarter Zeitung hat schon lange eine klare Haltung zu Stuttgart 21: Wir sehen das Vorhaben positiv, weil wir in dem Ausbau der Schieneninfrastruktur eine große Chance für die Stadt, für die Region und das Land erkennen.“
    Beobachter wunderten sich über diese Positionierung, sah sich die Redaktion doch ohnehin schon einer stattlichen Anzahl an Abo-Kündigungen gegenüber…..weiterlesen:
    http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/stuttgart-21-stuttgarter-zeitung-verliert-abonnenten.html

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