Die WDR-Sendung Monitor hatte am 21.10.2010 einen langen und kritischen Bericht zum Schwarzen Donnerstag gebracht, der heute, fast ein Jahr nach den Ereignissen, so aktuell wie damals ist. Genau diese Tatsache ist jedoch erschreckend, denn bis heute wurden die Ereignisse nicht ehrlich aufgearbeitet, bis heute warten die Opfer auf eine Entschädigung oder wenigstens eine Entschuldigung aus den Reihen der Verantwortlichen, auf eine Anerkennung des Leids, das sie durchmachen mussten. Viele sind bis heute traumatisiert.
Der Schweigemarsch und die nächtliche Musik im Schlossgarten in der Nacht vom 30.9. auf den 1.10. sind unser Versuch, diese schweren Stunden genau ein Jahr später erträglich zu machen. In der Gemeinschaft, mit dem Blick nach vorne.
Die übliche Dauer bei solchen Prozessen gegen Staatsgewalt (die Polizei hat definitiv nur auf Anweisung von oben so agiert) beträgt zwei Jahre. Am Ende dieses Zeitraums wird fast immer den Klägern Recht gegeben – evtl. ein Bauernopfer gebracht (Verurteilung wegen Körperverletzung o.ä.) – und das war’s dann.
Die Verantwortlichen aus der Politik, Justiz und Exekutive aber kommen jedesmal ungeschoren davon.
Und genau aus dem Grund wird es solche Vorfälle nicht nur immer wieder sondern auch immer häufiger geben.