Die Parkschützer haben am Montag, 26.9. ein Baumgutachten der Öffentlichkeit präsentiert (Kurzfassung als PDF 2,8 MB; Langfassung als PDF 10,6 MB; Presseerklärung). In den Medien wurde es sehr gut aufgenommen, v.a. ein dpa-Artikel machte die Runde durch den Blätterwald.
Im Gegensatz zur Öffentlichkeit war das Finanzministerium aber offenbar gar nicht überrascht über das Ergebnis des Gutachtens – Bäume vital und nicht verpflanzbar – denn nach internen Informationen hat das Finanzministerium bereits 2008 oder 2009 ein Baumgutachten über den Mittleren Schlossgarten erstellen lassen. Dieses Gutachten, noch zu Oettinger-Zeiten in Auftrag gegeben, wurde nie veröffentlicht und liegt bis heute in einer Schublade im Finanzministerium. Hat das Ergebnis dieses Gutachtens den S21-Betreibern etwa nicht in den Kram gepasst, weil es die Bäume ebenfalls als vital und nicht verpflanzbar bezeichnet?
Am Dienstag (gestern) wurde nun eine österreichische Firma beobachtet, deren Mitarbeiter die Bäume im Mittleren Schlossgarten sehr genau untersucht haben. Auf Nachfrage haben die Mitarbeiter keine Auskunft gegeben, was sie da machten. Aber sie haben alles untersucht, was man für eine Baumbegutachtung benötigt.
Ist die Bahn nun etwa auf die Idee gekommen, ein Gegengutachten erstellen zu lassen? Warum eigentlich eine Firma aus Österreich und nicht einen lokal ansässigen Gutachter beauftragen? Sind die hiesigen, staatlich vereidigten Gutachter etwa nicht genehm?
Vielleicht erforschen diese Personen ja Möglichkeiten, die gesunden Bäume in schnellstmöglicher Zeit so krank und kaputt zu machen, dass sie als „zu krank“ gelten und somit gefällt werden dürfen. Bei jungen Bäumen geht soetwas sehr gut,[…] Anmerkung der Redaktion: Wir veröffentlichen keine Tipps, wie man Bäume beschädigt!
Lass die mal anfangen Grundwasser abzupumpen- dann hat sich“ das Problem“ ganz schnell von selbst erledigt!
Dieselbe Firma zieht BODENPROBEN im Schlossgarten, gestern im Mittleren Schlossgarten und heute im Oberen (beim Eckensee). Die dünne Sonde (etwa 2 m lang) wird von Hand in den Boden gebohrt und dann mit einem Vorschlaghammer tiefer hineingetrieben; die Mindesttiefe für’s Entnehmen der Bodenproben ist 30 cm, aber je tiefer, desto besser sei es. Geprüft werde die Bodenverdichtung.
Gefragt, ob das mit der geplanten Infiltrierung von Grundwasser zu tun habe – „Mit Stuttgart 21 hat das nichts zu tun.“
Von welcher Firma sie seien? – Sie seien ein Ingenieurbüro, mehr möchten sie nicht sagen.
Wer der Auftraggeber sei, Land, Stadt oder.. – Möchten sie nicht sagen.
BAUMBEGUTACHTUNGEN, weshalb? – Es handele sich um die „Regelüberprüfung“ wegen Standfestigkeit, also ob Gefahr für Passanten bestehe, das werde jedes Jahr gemacht; s ie hätten den Auftrag zum ersten Mal bekommen.
Welche Firma? – Dazu dürften sie nichts sagen.
Auftraggeber? – Wüssten sie wirklich nicht. (wirkte glaubhaft).
Bei Bäumen mit potentiellen Nisthöhlen für Vögel dürfen gemäß Bundesnaturschutzgesetzt weder Äste mit Nisthöhlen entfernt noch der Baum gerodet werden, außer wenn wegen Morschheit die Verkehrssicherheit gefährdet ist. Als Fachwart für Obst und Garten habe ich derartige Fragen immer wieder sachkundig zu beantworten. Auch wenn es seltsam klingt: Totes Baumholz ist ökologisch wertvoller als lebendes. Ist aber so. Totes Holz (so etwa ab Armstärke) bildet einen idealen Lebensraum für Insekten, die wiederum die Nahrungsgrundlage für diverse Vögel darstellen.
Wichtige info:
Letztes Jahr waren Ingenieure der Firma Strabag aus Österreich in Stuttgart für die Bauplanung eingesetzt und vor Ort in Stuttgart. Strabag ist eine Tochterfirma von Züblin mit Sitz in Salzburg und Wien.
Die Firma saß letztes Jahr schon ungeduldig in ihren Startlöchern, endlich loszubauen(wie in Köln) und endlich was von dem Großauftrag abzukriegen. Das ist eine Info von Züblin-Mitarbeitern, also keine Vermutung!
Vielleicht haben diese Österreicher vor Ort momentan damit was zu tun?