Stuttgart 21 ist beim Stresstest durchgefallen. Das hat Boris Palmer im Namen des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 klar dargestellt.
Auch SMA bestätigt erneut, dass die Landesanforderungen an den untersuchten Fahrplan nicht erfüllt sind. Bereits in ihrem schriftlichen Audit schreibt die SMA, dass keine einzige dieser Anforderungen erfüllt sei. Das Land als Besteller des Nahverkehrs hat Qualitätskriterien aufgestellt, dass z.B. bestehende Anschlüsse in Stuttgart auch zukünftig erreicht werden. Verstärkerzüge für den morgendlichen Berufsverkehr müssen in Stuttgart enden und in den Abstellbahnhof fahren können. Nach dem Fahrplan der Bahn müssen diese Züge als De-facto-Leerfahrten irgendwohin fahren, weil die Gleiskapazität für Fahrten in den Abstellbahnhof nicht ausreicht. Gerade angesichts der Wirtschaftlichkeitsforderungen der SPD ist Letzteres eine sehr wichtige Forderung, denn jeder gefahrene Kilometer muss vom Land bezahlt werden, egal ob Fahrgäste transportiert werden oder nicht.
Ein Stresstest für einen unsinnigen, nutzlosen Fahrplan kann keine Aussage über die Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs begründen.
Auch aus folgenden Gründen ist der Stresstest für Stuttgart 21 nicht bestanden:
- kein Stress im Test: Nicht einmal Weichen- und Signalstörungen wurden simuliert
- kein Integraler Taktfahrplan: Der bestehende Bayern-Takt und der 3-Löwen-Takt werden zunichte gemacht
- keine gute Betriebsqualität: Verspätungen werden nicht abgebaut, z.T. sogar aufgebaut
- schwere fachliche Mängel bei der Untersuchung von Verspätungen, bei korrekter statistischer Betrachtung würden Verspätungen sogar extrem aufgebaut
Weitere Hintergrundinfos finden Sie unter:
- Stresstest? (PDF-Datei)
- Anforderungen an einen Bahnhof (PDF-Datei)
Richtig könnte man allenfalls schreiben, Boris Palmer habe behauptet, Stuttgart 21 sei beim Stresstest durchgefallen. Einer objektiven Prüfung hält diese Behauptung jedoch nicht stand.