"Stuttgart ist eine Stadt des friedlichen Miteinanders von unterschiedlichen Menschen. Dieses für Stuttgart prägende, offene Klima zu erhalten, ist eine wichtige Aufgabe - nicht nur für die "Generation Zukunft". (W. Schuster, Schirmherr CSD 2011)
Gemeinsam widersetzen wir uns der staatlichen Willkür und gewaltsamen Übergriffen der Polizei. (Christopher Street 1969)
Coming soon - Ausstieg aus Stuttgart 21
Mal abgesehen davon dass ich absolut kein Fan von Schuster bin und sein Verhalten bezüglich der Bürgerbeteiligung bei S21 unter aller Sau war bzw. ist: Was den CSD angeht hat Schuster sich vorbildlich verhalten, insbesondere gemessen an anderen Politikern seiner Partei und es auch generell falsch finde die Schirmherrschaft des CSD einem CDUler zu überlassen: Der CSD sollte meiner Meinung nach nicht genutzt werden um gegen Schuster, welcher sich bei dieser Thematik wie gesagt sehr fortschrittlich verhält, zu protestieren. Protest gegen S21 ist weiterhin enorm wichtig, aber nicht jedes öffentliche Großereigniss sollte dazu genutzt werden, vorallem nicht wenn dieses Ereigniss wie eben der CSD eine eigene Programmatik hat welche mit S21 direkt nichts zu tun hat.
Wer beim CSD dennoch Lust hat auf politisch deutlichere Aktionen als die Parade kann zum Marienplatz kommen und sich dort gegen die homophobe Hetze der christlich-fundamentalistischen Pius-Brüder aussprechen.
Jaja, der Schuster und die Schwulen. Dann erinnere ich hier nur noch mal daran, dass es von 2001 bis 2009 für Homosexuelle 89€ kostete, um eine eingetragene Lebensgemeinschaft auf dem Stuttgarter Standesamt zu beantragen. Ehen von Mann und Frau kosteten dagegen nur 40€. Herr Schuster lenkte damals nur auf Druck der Presse ein und glich die Kosten an. Das ist aber immernoch weit besser als in den umgebenden Landkreisen. Hier zahlen Schwule und Lesben bis heute das zwei- bis dreifache.
Wir regen uns darüber auf wieviel bezahlt werden muss, andere träumen davon wenn es überhaupt möglich wäre….
Die Anpassungsbereitschaft der CSD Veranstalter_Innen an den Mainstream, das Buhlen um „Anerkennung“ um jeden politischen Preis ist symptomatisch für insbesondere die schwule Szene, die nicht Willens ist sich mit anderen außer sich mit sich selbst zu solidarisieren. Im Fall des Stuttgarter CSD besteht die Schnittmenge zwischen Schirmherr Oberbürgermeister Dr. Schuster und dem Verein IG CSD Stuttgart e.V. in einem protestantischen Hintergrund (Metropolitan Church – siehe Website des CSD) – ganz abgesehen davon, dass Dr. Schuster alles tut, um potentielle Wählerstimmen zu fangen – und sei es auch nur für die CDU sprich die Kreide fressende „Kultur“- Bürgermeisterin Susanne Eisenmann, die sich schon in Position bringt, um die Nachfolge von Dr. Schuster anzutreten. Erbärmlich auch der Aufruf der CSD-Veranstalter auf dem CSD keine Äusserungen z.B. gegen S21 zu tätigen wie es sie beim letzten CSD in völlig harmloser, aber doch sichtbarer Weise gegeben hatte. Ich werde den CSD deshalb boykottieren, denn reine Identitätspolitik zu betreiben ist nicht genug – schon gar nicht in dieser Stadt und dieser Situation, in der Schuster + Konsorten die Zukunft dieser Stadt ruinieren.