Evakuierung von Stuttgart 21 per Software simuliert

Eine genaue Beschreibung der Simulationsprämissen und eine erste Interpretation der Ergebnisse finden Sie in der ausführlichen Presseerklärung der Unternehmer und der Ingenieure (PDF-Datei).

Siehe auch Bilder der Aktion “EngpasS21″

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3 Antworten zu Evakuierung von Stuttgart 21 per Software simuliert

  1. Sehr aufschlußreich und verständlich…
    Behindert und Alte oder Gebrechliche sind bei dieser Simulation ja gar nicht eingerechnet.
    Wenn die dann noch die Treppe hochgetragen werden müssen und auch noch davor Staus verursachen.
    Dann RETTE SICH WER KANN….

    Sinnlos und realitätsfremd geplant und viel Geld verpulvert…
    Klassenziel leider nicht erreicht…

    OBEN BLEIBEN!

  2. bluesbrother sagt:

    Das Ergebniss ist eindrucksvoll, aber ist es auch realistisch?
    Wenn von Seiten der Projektgegner der Bahn vorgeworfen wird, dass sie mit unseriösen Annahmen ihre Fahrplansimulationen machen muss man selber sehr aufpassen, dass man nicht mit umgekehrten Vorzeichen letztlich das gleiche macht.
    Deshalb ist es wichtig anzumerken:
    – Die angenomme Gesamtzahl der Personen ist ein extremer Ausnahmefall. Für einen einzelen Zug im Regionalverkehr sind 500 Fahrgäste (Sitzenbleiber+Einsteiger+Aussteiger) ein vernünftiger oberer Schätzwert, für Fernverkehrszüge das Doppelte. Die Hälfte (6000 Menschen) ist bereits ziemlich an der oberen Grenze, selbst wenn auf verspätete Züge gewartet wird. Das gilt für die Summe über alle Bahnsteige. In Bezug auf einen einzelen Bahnsteig oder eine einzelne Rollstreppe ist das Bild jedoch realistisch.
    – Das Panikbild ist nur für den Fall von Explosionen, nicht aber bei Bränden realistisch. Brände sind zunächst punktuell (brennende Lok) und die Panik breitet sich von der Ursache ausgehend aus. Bis die Fluchtbewegung auch die entgegengesetzten Ecken der Halle erreicht, vergeht einige Zeit.
    – Das eigentlich Problem der Brände im Tiefbahnhof ist nicht die Kapazität der Fluchtwege, sondern der Rauch, der nach oben aufsteigt, genau dorthin, wohin die Personen flüchten. Die Gefahr ist weniger auf den Bahnsteigen als auf den Brücken und auf der Zwischenebene, denn eine Entrauchung ist gar nicht so schnell möglich. Die Leute würden also die Treppen nach oben flüchten und dort auf eine Wolke von undurchsichtigen, beißenden Rauch treffen und werden wieder umkehren wollen! Pech haben unter Umständen nicht die Gehbehinderten und Rollstuhlfahrer, sondern die besonders flinken!
    – Entschärfen könnte man das Problem indem man den Deckel auf der Grube wegläst und das Dach weit über die Ebene hochzieht, in der sich Menschen aufhalten. So haben unsere Altvorderen (die waren nicht doof!) ihre Bahnhofshallen gebaut.Dann kann der Rauch sich nach oben ausbreiten, ohne gefährlich zu werden. Und oben muss eine solche Konstuktion seitlich offen sein. Aber das wäre nicht mehr S21…

  3. Reisender sagt:

    Endlich.

    Ich bin ein regelmäßiger Nutzer des Berliner HBfs und hatte bei diesem von Anfang an den Eindruck, dass man aus wirtschaftlichen Gründen (siehe „wirtschaftlich optimal“) da am Platz auf den Bahnsteigen gespart hat. Es wird dort nicht überall eng, aber doch an mehreren Stellen. Wenn man Pech hat, hat man das Gefül, dass die Tür an der man zum Aussteigen wartet vor einer Wand angehalten hat.

    Ich bin ganz ehrlich kein übermäßiger Gegner speziell von S21, verfolge die Diskussion aber interessiert und hatte wegen meiner Erfahrung mit dem Berliner HBf schon vor einiger Zeit den Gedanken, dass in S21 vermutlich ähnlich sparsam mit Platz auf den Bahnsteigen umgegangen werden würde wie in Berlin (ich denke auch, dass ein umgebauter Kopfbahnhof K21 von dem Problem betroffen wäre).

    Als es dann mit dem Stresstest das Thema Simulation aufkam, dachte ich mir, dass hier nun wohl eine SImulation wie die oben gezeigte gemacht würde. Aber nun ist dieses Thema im Gutachten von SMA vollkommen ausgeblendet. Wieder bin ich mit den Gegnern von S21 nicht ganz d’accord, denn ich traue SMA bei dem was sie begutachtet haben zu, dass sie es gut und richtig tun. Aber sie haben eine Kleinigkeit bei ihrem Gutachten vergessen, bzw bekamen es weder von Bahn noch von den Gegnern aufgetragen: die Passagiere.

    Aber nun habe ich auch schon Kritik: so überzeugend Bilder mit großen roten Flächen sind, die unangenehme bis kritische Dichten zeigen sollen, fehlt mir doch einiges in den Dateien, die man aus der Presse-Sektion von parkschuetzer.org herunterladen kann: wie lange dauert das ganze Prozedere denn? Der Film bei Youtube dauert 32 Sekunden und läuft in 10facher Geschwindigkeit. Ist dann nach 5:20 alles durch? Nach meinem Gefühl und so wie der Stau aussieht, sollte das länger dauern.

    Dann ist eine Animation an und für sich sehr plastisch, aber es passieren – ich habe es mir so genau angesehen wie vieles andere an diesem Projekt – Dinge in der Animation (um es zu sehen, muss man sich vielleicht die Animation von parkschuetzer.org herunterladen, bei Youtube ist die Qualität nicht so dolle), die ich nicht verstehe: auch lange nach Simulationsbeginn tauchen zum Beispiel links noch Personen auf und zwar nicht ganz am Rand, das würde ich verstehen, dann kämen sie aus dem Nachbarbereich, sondern etwas in die Fläche hineingerückt.

    Was ich auch nicht verstehe: ab ca. Sekunde 6 marschiert auf der „unteren“ Seite von Bahnsteig 1 ein Passagier bis praktisch zum Ende der Animation von ganz links nach ganz rechts ohne einen der Ausgänge zu nutzen.

    Und schließlich könnte man noch in einem Aspekt etwas tun: man kann in der Animation schon bei mittelmäßiger Dichte von einem Frame zum nächsten kaum mehr identifizieren welcher Passagier im einem Frame welchem im nächsten entspricht. Ich habe in der Schule mal etwas zu Animationen gemacht: bis der nächste (Passagier) die Position seines Vorgängers erreicht, muss man 3 Frames einfügen, sonst kommt das Auge nicht mit, hier besonders, weil die Passagiere die Farbe je nach Dichte oder Geschwindigkeit wechseln. Noch besser wäre natürlich eine Animation in 3D. Ich höre Geißler schon „das versteht kein Mensch, dieses Geflackere“.

    Zuletzt habe ich den Eindruck, dass sich die Staus ein wenig sehr mühsam um das untere Ende der Treppen quälen, so als wollten alle bei der Wende die Hand am Geländer haben.

    Aber das soll jetzt alles nicht das Gesamtergebnis in Frage stellen. Ich bin mir sicher, dass sich das nicht ändert (im Prinzip so wie SMA die Einwände mit Verweis auf die Stabilität des Gutachtens abgewehrt hat). Icke kenne Berlin.

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