Montag, 25. Juli: Ingenieure22 um 9 Uhr vor dem Verkehrsministerium – 30 Prozent von was?

Ingenieure sind ein eigenes Volk, wenn es um Zahlen und Fakten geht. Und sie können da eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag legen. Von den mal versprochenen 100 Prozent mehr Leistung sind ja selbst offiziell nur noch 30 Prozent übrig - gerade mal mit knapper Not, mit unrealistischem Fahrplan, schlechter Kundenqualität und unabsehbarer Störanfälligkeit  auf dem Papier der Simulation. So schnell schießen die Preußen Ingenieure aber gar nicht. Sie wüssten immer noch gerne: Was leistet eigentlich der bestehende Kopfbahnhof? Deshalb rufen die Ingenieure22, die Ingenieure für den Kopfbahnhof, dazu auf, am Montag, den 25. Juli um 9 Uhr das Verkehrsministerium zu besuchen. Hier ihr Aufruf:

Seit Freitagnachmittag wissen wir, dass das Verkehrsministerium die Kopfbahnhofleistung nicht ermitteln will.

Der Grund, warum in Stuttgart der Widerstand nach wie vor ungebrochen ist, ist doch aber der, dass alle wissen, dass der Kopfbahnhof mehr leistet als S21 je leisten wird - und zwar in jeder Hinsicht.

Wir wollen uns beim

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI)
Hauptstätter Str. 67
70178 Stuttgart

am Montag, den 25.7.2011 um 9:00 Uhr, treffen und dem Verkehrsminister folgende Fragen stellen:

  • Warum will das Verkehrsministerium die Kopfbahnhofleistung nicht ermitteln?
  • Wenn das Verkehrsministerium die Kopfbahnhofleistung ermitteln will, was hindert Sie daran?
  • Sieht das Verkehrsministerium die Ermittlung der Kopfbahnhofleistung als Voraussetzung zur Beurteilung, ob S21 mit 49 Zügen 30% mehr leistet als der Kopfbahnhof?

Jeder, dem die Ermittlung der Kopfbahnhofleistung auch ein dringendes Anliegen ist, ist herzlich eingeladen, mitzukommen.

Die Ingenieure haben eine Resolution an Verkehrsminister Hermann verfasst. Sie basiert auf  den Ergebnissen ihrer bisherigen Recherchen zur Leistungsfährigkeit des bestehenden Kopfbahnhofs, den sie als offenen Brief an den Verkehrsminister formuliert haben.

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6 Antworten zu Montag, 25. Juli: Ingenieure22 um 9 Uhr vor dem Verkehrsministerium – 30 Prozent von was?

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  2. Uwe Mannke sagt:

    Wir stellen fest, dass wir die Leistungsgrenze des Kopfbahnhofs tatsächlich nicht kennen (37, 44, 54, 60); schon gar nicht in einer modernisierten Version. Insofern ist ein Wettbewerbsvergleich, wie ihn der bisher bekannte „Stresstest“ macht, nichts wert.

    Die Hauptfrage an den Verkehrsminister ist aber: Welche Leistungsgrenze hat der heutige Kopfbahnhof und wie wird diese nachgewiesen; und beruht dieser Nachweis auf den gleichen Prämissen wie bei S21.

    Die nächste Frage ist: Worin unterscheidet sich ein praktischer Fahrplan von einem simulierten Fahrplan? Gibt es Beispiele, wo dermaßen auf die Kante genähte Fahrpläne in der Praxis dann auch den Test bestehen?

    Es gilt nach wie vor der Plausibilitätsvergleich von Dr. Engelhardt, nach dem der Tiefbahnhof keine 30% Leistungssteigerung gegenüber einem 14-16Gleise Kopfbahnhof haben kann – jedenfalls gibt die Praxis dafür keine Anhaltspunkte.

  3. yzzuf sagt:

    Fragen
    Könnten die Parkschützer den Test in Auftrag geben? Könnten wir zusammen die 45 TSD Euro aufbringen können? Könnten die Parkschützer rsp. die Juristen21 nicht schon jetzt Klage erheben, wenn die Ingenieure so sicher sind?
    „Außerdem wird unmittelbar nach Fertigstellung eines Gutachtens zur Leistungsbestimmung des Kopfbahnhofes Anzeige zu erstatten sein wegen des Verdachts der arglistigen Täuschung in Bezug auf die Kopfbahnhofleistung.“

  4. Florian sagt:

    Wie Ihr seht ist der Brief von Alexander Käck nun schon über einen Monat alt.
    In der hier publizierten Fassung fehlen lediglich ein paar persönliche Adressdaten.

    Was ist zwischenzeitlich seitens des Landesverkehrsministeriums bezüglich Beauftragung einer Studie
    zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit (Dauer zur Erstellung ca. einen Monat) des Kopfbahnhofes passiert? Falls eine solche Studie beauftragt worden wäre dann wäre Sie jetzt fertig?

    Falls… mir jedenfalls ist nicht bekannt das eine solche Studie beauftragt wurde. Insofern kann der Protest der Ingenieure 22 nur voll und ganz unterstützt werden. Über die Möglichkeit einer beauftragung einer solchen Studie auf Spendenbasis habe ich auch schon nachgedacht. Die Frage ist nur wie weit ein solches von Aktionsbündnis oder Parkschützern beauftragtes Gutachten von den im Lenkungskreis vertretenen Parteien oder der Presse angenommen wird. Ein Gutachten beauftragt vom Ministerium für Verkehr hätte per se eine andere „Legitimation“.

  5. AB.ER sagt:

    Es ist doch eigentlich gar kein Gutachten nötig.

    Kommt doch zu der nächsten Demo aus diesem Anlass einfach mit Sonderzügen, die zwischen 07:00 und 08:00 ankommen. Aber wichtig, nachdem die Fahrpläne genehmigt sind, macht den Leuten auf den Stellwerken persönlich klar, worum es geht. Die haben in diesem Fall mehr Macht als es Hr. Grube lieb ist.

  6. 52 2006 sagt:

    Hallo Aktionsbündnis,

    mir ist gerade eine ganz verwegene Idee bezüglich des Stresstests des Kopfbahnhofs gekommen. Sie kommt ganz ohne teure Simulations-Software aus. Man braucht nur einen sinnvollen Fahrplan mit maximaler Last und schickt diesen dann durch ein real existierendes und funktionierendes 1:160-Modell des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Ja, dieses gibt es: http://www.freymodell.de/1.html

    Alles weitere im DSO-S21-Forum: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?113,5482109

    Grüße,

    Stefan

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