Neues vom Qualitätsjournalismus (Update)

Die Stuttgarter Nachrichten sind ja hier in Stuttgart für ihre absolut faire und objektive Berichterstattung zum Thema Stuttgart21 berühmt. Auch heute glänzen sie wieder mit einer echten Stilblüte qualitätsjournalistischer Höchstleistung. Auf Seite 1 der heutigen Printausgabe ist rechterhand ein kleiner Bericht über den heute erscheinenden SPIEGEL-Artikel, demzufolge die Bahn in den letzten 8 Jahren die Kosten für S21 systematisch schön geredet und Mehrkosten verheimlicht hat (BAA berichtete). Um jetzt bloß keine Zweifel aufkommen zu lassen, was die StN von solch schlechten Nachrichten halten, lautet die Subschlagzeile:

Umfrage: Mehrheit für den Tiefbahnhof

oder so ähnlich, ich habe es jetzt nicht wortwörtlich im Kopf. Liebe StN: geht's bitte noch ein bisschen fadenscheiniger? Schaut euch bei Gelegenheit doch einmal diesen zapp-Bericht an, der ist voll und ganz auf euch gemünzt. Ihr verwechselt inzwischen anscheinend euren Anzeigen- mit dem Redaktionsteil.

Update: ich habe gerade mal an 2 Umfragen zum Thema teilgenommen. Die Ergebnisse sehen irgendwie anders aus als bei der von den StN zitierten Umfrage....

ftd: Wie weiter mit Stuttgart 21?

focus: Sind sie für den Bau von Stuttgart 21?

Dieser Beitrag wurde unter Presseberichte abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

11 Antworten zu Neues vom Qualitätsjournalismus (Update)

  1. o.c. sagt:

    „liebe“ stz ich weiß nicht was ihr nehmt, aber nehmt weniger… 😉

  2. o.c. sagt:

    oops! ,
    meinte natürlich stN. 😉

  3. Über die STN braucht man wohl kein Wort mehr zu verlieren – Molitor lässt grüßen.
    Ich finde man sollte einen Wettbewerb für einen neuen Namen der STN ausschreiben, den mit „Stuttgarter“ Nachrichten hat das schon lange nix mehr zu tun.

    Die Bahn Nachrichten
    Die Stuttgarter Bahn-Demagogen

    Wer glaubt die STZ wäre besser: http://www.sc-herz-europas.de/?p=1648

    Herr Nauke und Herr Braun werden mit Sicherheit auch immer mächtig ausgebremst.

  4. Günter sagt:

    In Ausgabe vom letzten Samstag, 2.07.11, werden sieben Leserbriefe in Stuttgarter Nachrichten zu S-21 veröffentlicht.
    Sechs davon kritisieren überwiegend im CDU-Stil den Verkehrsminister Winfried Hermann. Langjährige Abonnenten haben in den letzten Monaten die Stuttgarter Nachrichten gekündigt. Unabhängig? Nein, der stellvertretende Chefredakteur Wolfgang Molitor hat das Blatt zum Presseorgan der Bahn verkommen lassen.

  5. Vorschlag: wir suchen einen neuen Namen für die Stuttgarter Nachrichten

    Stuttgarter Bahn Demagogen
    Molitor Meinungs Blatt

    das die STN in Richtung der Zeitung mit den vier Buchstaben tendieren war schon immer klar, doch so einfach und plump….Ohne weitere Worte.

    Wer glaubt die STZ ist hier etwas unabhängiger:

    http://www.sc-herz-europas.de/?p=1648

    Wobei der Kommetar von Herr Braun heute wieder einiges aufwiegt.

    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommentar-zu-den-s21-kosten-mit-gezinkten-karten-gespielt.1e126e26-745c-4e03-bb2d-d1c057b2b431.html

  6. Beobachter sagt:

    Die Ergebnisse sehen irgendwie anders aus als bei der von den StN zitierten Umfrage….

    Entscheidend sind nur repräsentative Umfragen. Die neuste wurde heute im Focus veröffentlicht. Danach ist eine <strongMehrheit der Befragten im Land und sogar in Stuttgart für S21.

    Legt man die Umfrageergebnisse den Anforderungen der Verfassung für einen entsprechenden Volksentscheid zugrunde, so ist das Ergebnis klar. Aber das ist nichts neues. Alle Parteien im landtag wissen, wie ein möglicher Volksentscheid ausgehen dürfte.

    Interessant war aber noch etwas anderes an der repräsentativen Umfrage: Die Zustimmung nimmt weiter zu – insbesondere nach den Aktionen nicht weniger Demonstranten am GWM.

    Aber wie meinte Herr Rockenbauch doch so „schön“: Wir demonstrieren solange weiter, bis das Volk das tut, was wir wollen. Ein „Demokratieverständnis“ par excellence also.

    • Wolfgang Weiss sagt:

      @Beobachter: erstmal sind Meinugsumfragen oft „gezielt“ eingesetzt (Meinungsmanipulation a´la BLÖDzeitung „Unser Guttenberg soll bleiben sagen 84 %“-schon vergessen?) „Repräsentativ“ ist anders, Manipulativ passt eher.
      Von daher: „Focus ind den Lokus!“ 🙂 😉

      Das „Demokratie“-verständnis von Herrn Sauer-Rahm („$21 ist alternativlos“)und
      Rüdi Rumpelstilzchen in der Grube („Es gibt kein Recht auf Widerstand!“) läßt da für mich eher mehr als zu wünschen übrig. Zeigt, das bestimmte Politiker und Machtmanager in einem „Paralleluniversum“ leben oder in der Vorstellung eines preußischen (oder noch schlimmeren)
      Obrigkeits-und Untertanenstaates……
      Hab dazu ne lustige (ja,auch freche!) Plakatidee zur nächten Großdemo:
      „Schießt den Grube auf den Mond,
      d a s ist Raumfahrt die sich lohnt!“
      „Den Grinse-Kefer hintendrein,
      dann wird er nicht so einsam sein!“
      Fazit: „$ 21“ BRDigen-für immer! 😉

      • Beobachter sagt:

        erstmal sind Meinugsumfragen oft “gezielt” eingesetzt (Meinungsmanipulation a´la BLÖDzeitung

        Wenn du Belege oder starke Indizien dafür hast, daß die von mir zitierte Umfrage nicht repräsentativ ist, bin ich ganz Ohr. Ansonsten kann ich deine Ausführungen leider nur: „Es kann nicht wahr sein, weil ich es nicht wahrhaben will“ abhaken.

        • Wolfgang Weiss sagt:

          Dann schau Dir mal den „ZAPP“-Bericht vom NDR an (oben bei „Qualitätsjournalismus“ gepostet) dann weisste, wie von „interessierter“ Seite gearbeitet (manipuliert) wird. Zudem ist FOCUS ein wirtschaftsliberal ausgerichtetes Magazin, das läßt tief (in den Sumpf) blicken.
          Kannst aber gern auch weiter an dessen „repräsentativen Qualitätsjournalismus“ glauben, schau`n mer mal……:-)

  7. Beobachter sagt:

    Zudem ist FOCUS ein wirtschaftsliberal ausgerichtetes Magazin

    Ich spreche nicht von den Kommentaren, die neben der Umfrage erschienen. Ich spreche von der Umfrage selbst. Diese hat das das Institut für Marktforschung nach den anerkannten Regeln für repräsentative Umfragen durchgeführt. Und es ist mir sch…egal, ob eine repräsentative Umfrage in der taz oder der Deutschen Stimme erscheint.

    Solange es keine Belege dafür gibt, daß diese Umfrage nicht den Standards entspricht, ist davon auszugehen, daß sie seriös ist. Du hast nicht ein einziges Argument dagegen vorzubringen (zum Beispiel andere repräsentative Umfragen, die zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen), außer, daß „der Falsche“ etwas gesagt hat.

    Den Umgang mit Fakten, den du bei der Bahn und der Politik kritisierst, zeigst du hier selbst. Du wirst wissen warum. Aber das ist letztlich ja auch egal. Nicht wenigen in dieser Bewegung (und ich meine keineswegs alle S21-Gegner, zu denen ich ebenso zähle), ist selbst der AUsgang eines echten Volksentscheid so etwas von egal. Sie werden weiterdemonstrieren und protestieren, bis das Volk „richtig“ entscheidet. Nicht meine Worte, deren Worte. Nur man sollte dann auch so ehrlich sein und es sagen.

Kommentare sind geschlossen.