Risiken und Fehlplanungen machen Baustopp nötig
Stuttgart, 30. Mai 2011: Nach der heutigen Sitzung des S21-Lenkungskreises begrüßen die Parkschützer es ausdrücklich, dass sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann an den zuständigen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer wendet, um gegen alle Widerstände bei der Bahn einen Bau- und Vergabestopp durchzusetzen. Angesichts der fehlenden Planfeststellungen, der offenen grundlegenden Fragen und der Risiken, die bei Stuttgart 21 bahnintern bekannt sind, darf Ramsauer es nicht zulassen, dass die Bahn wie ein trotziges Kind weiter Bauleistungen für Stuttgart 21 vergibt und damit Steuergeld verbrennt.
Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, vergleicht die aktuelle Lage mit dem Glücksspiel Poker: „Wenn ein Pokerspieler weiß, dass seine Gegner die deutlich besseren Karten haben und er trotzdem weiter immer höher pokert, käme niemand auf die Idee, dass dieser Spieler, wenn er verliert, für seinen Leichtsinn auch noch entschädigt werden soll. Selbst im wilden Westen wäre niemand mit solch einer Forderung durchgekommen.“
Die Liste der technischen Probleme und offenen Punkte ist lang:
- Das den Plänen der Bahn zugrundeliegende Wassermodell ist falsch, siehe www.geologie21.de/Downloads/Schloz_Hydrologie.pdf.
- Die Leistungsfähigkeit des geplanten Tiefbahnhofs wäre viel zu gering, siehe Dr. Engelhardt in Bahnrevue International 6/2011.
- Ausstehende Planfeststellung des Flughafenbahnhofs und des Abstellbahnhofs Untertürkheim.
- Wesentliche Aufträge konnten bislang nicht vergeben werden: Nesenbachdüker unter der Schillerstraße, Neckar- und Daimlerunterquerung in Wangen bzw. Untertürkheim
Stuttgart 21 würde den Strombedarf für alle Zugfahrten von und nach Stuttgart substantiell steigern, weil Züge in Tunneln bis zu 2,5 mal mehr Strom benötigen als auf freier Strecke und weil alle Züge in alle Richtungen gegen starke Steigungen anfahren müssten. Damit wäre Stuttgart 21 ein großes Handicap für die bundesweit angestrebte Energiewende. Die Bahn ist mit Abstand Deutschlands größter Stromverbraucher und bezieht 25% ihres Stroms aus Neckarwestheim.
Der Tiefbahnhof S21 ließe außerdem keinen integralen Taktverkehr zu, was einen energieeffizienten Güterverkehr im Großraum Stuttgart verhindern würde. Beim Prinzip des integralen Taktverkehrs sind ausreichend große Zeitfenster, in denen Güterzüge an hochfrequentierten Knotenpunkten ohne Wartezeiten und vor allem ohne andauerndes Abbremsen und erneutes Anfahren vorbeifahren können.
Die Bahn hat heute behauptet, dass ein fünfmonatiger Baustopp bis zum Volksentscheid im Oktober 2011 zu einer dreijährigen Verzögerung des Baus führen würde. Diese merkwürdige Zeitdehnung kann sicher nur der neue Gesamtprojektleiter Stefan Penn erklären, bei dessen bisherigem Projekt, dem 4-gleisigen Ausbau der Rheintal-Schiene, es seit Jahrzehnten zu massiven Bauverzögerungen kommt.
Ich bin entsetzt dass weiter gebaut werden soll. Hier geht es nicht um den Bahnhof sondern nur um Profit! Es ist unglaublich dass die jetzige Bundesregierung hier zuschaut. Mich wundert aber auch nichts mehr. Ich habe einen Artikel in der Zeit gelesen wonach es heisst dass die Milliarden der Riesterrente in eine Firma angelegt werden die Streubomben produziert! Hier fehlen einem die Worte!
Ich bin schon lange der Meinung, dass es sogar völlig einerlei ist, ob S(arg)21 technisch umgesetzt werden kann oder, nachdem genügend Geld für vermeintliche</strong Schienenprojekte verschwendet wurde, dann dennoch zum Ziel führt:
S(arg) 21 ist ein Projekt zur Verlagerung von Güterverkehr auf die Straße – Hauptsache es werden genügend finanzielle Mittel vergeudet, so dass anschließend für viele Jahre kein Geld mehr da ist um z.B. Güterverkehrsstrecken zu finanzieren. Und in Hinsicht auf diese Geldverschwendung wird S(arg)21 ein sehr erfolgreiches Projekt. Deshalb lauter sog. Manager vom zweitgrößten LKW-Hersteller der Welt, und deswegen jetzt genau der Projektleiter, der die letzten Jahr erfolgreich verhindert hat, dass das Rheintal eine halbwegs sinnvolle Güterverkehrs-Schienen-Trasse erhält.
Viele Glauben ja, S(arg)21 diene dem Profit einiger (Immobilien)-Investoren. Irrtum! Ganz großer Irrtum: Der eigentlich Profit landet beim zweitgrößten LKW-Hersteller – und zwar gerade dann, wenn S(arg)21 eine grauenhafte Investitionsruine wird. Und mit ruinöser Geldverschwendung zur Förderung des Güterverkehrs auf der Straße, kennt/en sich Penn(er) ja erwiesenermaßen aus!
Hallo aufgrund des Baustopps steht unsere Firma vor dem Konkurs, wir können unsere Mitarbeiter nicht mehr bezahlen und sind selbst nun mit mehr als 100.000.- Euro wegen dem Baustop verschuldet.
Würdet ihr uns BITTE helfen wir brauchen Geld!!!
Nun Monika, dies ist leider die falsche Adresse für Dein Anliegen. Rechtlich können Ansprüche Deiner Firma ausschliesslich gegenüber dem Auftraggeber bestehen. Sollte es vetraglich vereinbart sein, steht Euch zum einen Schadenersatz, belegt durch Eure Aufwendungen, sowie eventuell entgangener Gewinn zu. Sollte dies nicht vertraglich vereinbart worden sein, hätte der Vertrag in kaufmännischer Verantwortung von der Geschäftsleitung Eures Betriebes niemals unterzeichnet werden dürfen.
Sei gewiss, der Auftraggeber seinerseits hat sich gegen Eventualfälle abgesichert. Verlangt, und das ist Euer gutes Recht als Vertragspartner, Auskunft über die entspr. Bedingungen der Bauwesensversicherung.
Der Konkurs ist also durchaus abwendbar.
Hier ist wirklich die falsche Adresse für derartiges Anliegen, weil hinter uns stehen keine Sponsoren a´la Daimler&Co.
Die richtige Adresse wäre der „ehrbare Kaufmann“ Grube, von dem die bezeichnende Aussage stammt:
„Käsch in de Däsch is de Näim of de Gäim“ 😉
I hope you know what i mean with it…..;-)
Setzen Sie sich dafür ein, dass mit S21 ein sinnvolles Projekt gebaut wird und bewerben Sie sich dafür.
Jedem, der sich ein bisschen informiert hat – und zwar durch Zeitungen außerhalb BWs – , war schnell klar, dass dies ein Projekt auf Lug und Trug gebaut ist, dem Nahverkehr schadet- deswegen hat M und F es abgelehnt, und geologisch ein Risiko ohne Ende ist.
(Kölner Stadtanzeiger im August 2010 u.a.: „Getrickst und getäuscht durch alle Gremien!“)
zu Monika: ich kann diese Info zwar nicht nachprüfen und der Name der Firma kann wohl aus verständlichen Gründen nicht genannt werden. Aber wenn 100.000 euro zum Kollaps führen, scheint das ein kleineres Unternehmen zu sein. Es geht also nicht nur um das Großkapital. Solche Konstellationen müssen bei der Entscheidung über die Zukunft von S21 ebenso transparent auf den Tisch wie die Rahmenbedingungen des Stresstests.
Frau Dr. Dahlbender hat das ganze gestern bei der Demo in eine griffige Formulierung gepackt. Sie hat in etwa gesagt: „Wie lange lässt sich Bundesverkehrsminister Ramsauer noch von der Bahn am Nasenring durch die Republik ziehen?“
Genau so sieht es doch aus.
Mal ne „Denksportaufgabe“ (mit Auflösung!) am Rande.
Worin besteht der Unterschied zwischen dem Baden-Württembergischen Verkehrsminister und dem in Berlin ?
Einer ist kompetent und verfügt über fundiertes (Insider)wissen,
der andere is a Bayer…..:-)