Bisher kann sich Stuttgart stolz mit der Königstraße zu den Top 5 der beliebtesten Einkaufsstraßen Deutschlands zählen.
Dass allerdings der Einzelhandel Stuttgart bisher die Gefahr vom geplanten ECE-Shoppingcenter so verharmlost, zeigt, wie wenig Realitätssinn dort zurzeit herrscht.
Im Artikel der Stuttgarter Nachrichten (Mailänder Platz: ECE setzt auch auf Stuttgarter Händler) wird davon gesprochen, wie erfolgreich die Vermietungen angeblich im ECE schon anlaufen und dass Einzelhändler nun zweigleisig fahren wollen.
Für die meisten echten Einzelhändler wird dies allerdings schlicht nicht finanzierbar sein. Wie viele H&M, C&A, Deichmann, Handy-Shops, etc. verträgt unsere Stadt noch?! Ein Beispiel von vielen ist aktuell das Einkaufszentrum "Limbecker Platz" in Essen. Von Stadt, Presse und Bauherrn hochgelobt, sieht die Realität leider total anders aus.
Ruhrbarone: Essen auf dem Weg zu Kik-Stadt
Die Ruhrbarone haben übrigens zum Thema ECE noch einiges auf Lager! Einfach mal lesen!
Die Entwicklung in den deutschen Großstädten, ist ein wenig anders als in den kleineren Mittelzentren. Ladenketten wie H&M setzen in Mittelzentren, strategisch offenbar immer mehr auf gute City-Lagen. Auch wenn dort nur kleiner Ladenflächen vorhanden sind. Ein gutes Beispiel ist das schwäbischen Biberach, wo man seit Jahrzehnten eine Ansiedlung grösserer Fachmarktcentren, auf der sogenannten „grünen Wiese“ verhindert hat. Auch dort wird wohl demnächst eine kleine Filiale von H&M entstehen. Ein C&A hat sich ja bereits am Marktplatz angesiedelt. Im Gespräch ist der Schadenhof oder ein Gebäude am Kirchplatz (Bürgerturmstraße). Neu ist die Strategie, dass offenbar auch kleinere Filialen in Städten dieser Größe für lukrativ erachtet werden.
Man schaue sich das ECE Center in Braunschweig an.
Was wurde gejammert und geklagt, die Innenstadt würde aussterben.
Und was geschah?
Ungefähr gar nichts.
Ganz im Gegenteil. Parallel zum Schloss, wo New Yorker eine Filiale hat, baute eine zusätzliche Filiale in der Innenstadt aus.
@Georg K.:
Bilden Sie sich wirklich ein, dass Ihnen hier irgend jemand diese Lobbyistenmärchen abnimmt?
Unterschätzen Sie nicht die Intelligenz aufgeklärter, sich selbst und gegenseitig informierender, mündiger BürgerInnen, die ihre Stadt gegen die Machenschaften des Shopping-Mall-Kartells verteidigen!
Hallo Peter. In Biberach gibts momentan schon einen C&A. Dann dauert es meist nicht lange, dann kommt auch ein H&M. Was mich echt wundert ist die Tatsache, dass beide Konzerne offenbar verstärkt, auch kleiner Filialen in Mittelstädten eröffnen wollen. Vielleicht ist Biberach ja auch ein Sonderfall. Vollbeschäftigung und hohe Kaufkraft. Das Problem der kleinen Verkaufsflächen wird sich dort nicht ändern. Abgerissen wurde in letzter Zeit (leider) viel zu viel. Ich denke das Nutzen vorhandener Flächen in Bestlage (Beispiel Schadenhof), ist zwar etwas billiger, aber der kostenintensivere Ausbau vorhandener Flächen, rechnet sich langfristig. Das eine schliesst das andere ja nicht aus. Das ist allenfalls besser, als der radikale Abriss vorhandener Gebäude.