BlockiererInnenfrühstück

Nach dem großartigen "Kein Stuttgart21 Tag" gibt es am Dienstag wieder die Möglichkeit, direkt an der Baustelle seinen Widerstand zu zeigen:

Es findet ein BlockiererInnenfrühstück statt.

Treffpunkt am Dienstag 8.3. Ab 6 Uhr an der Baustellenzufahrt der Grundwasser-Absenkanlage.

Die Blockadegruppe lädt euch herzlich dazu ein!

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Eine Antwort zu BlockiererInnenfrühstück

  1. Charles Buettner sagt:

    Herrschaft braucht Gehorsam

    Soziale Bewegungen, seien sie nun gewaltfrei oder nicht, entstehen nicht von allein und entzünden sich auch nicht von allein an unhaltbaren, ungerechten und menschenunwürdigen Zuständen. Hier muß ein wichtiger Faktor hinzukommen: der Zustand muß als illegitim erkannt werden, der Herrschaft muß die Legitimität entzogen werden.

    Hieran muß sich eine politische Strategie orientieren, die auf Erfolg aus ist, und nicht nur der persönlichen Befriedigung oder Frustkompensation dienen soll. Herrschaft ist letztendlich deshalb stabil, weil sie auf die stillschweigende Zustimmung der Beherrschten bauen kann Der Entzug dieser Zustimmung ist eine der schärfsten Waffen der gewaltfreien Aktion. Die Verweigerung, der Streik, die „Nicht-Zusammenarbeit“ sind Aktionsformen, mit denen den Herrschenden der Gehorsam aufgekündigt wird. Ohne diesen Gehorsam bricht jede Herrschaft letztendlich zusammen (was nicht heißen soll, daß sie sich nicht gegen diesen Zusammenbruch mit Gewalt wehren wird). Diese Erkenntnis ist alt und wurde bereits im 16. Jahrhundert in einem Essay von Etienne de la Boetie über die „Freiwillige Knechtschaft“ erörtert. Auf diese klassische Schrift beziehen sich eine ganze Reihe von anarchistischen oder gewaltfreien TheoretikerInnen: von Henry David Thoreau („über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“) über Gustav Landauer („Die Revolution“) bis hin zu Gandhi, der die Strategie der Nichtzusammenarbeit in Indien massiv anwandte.

    Gewaltfreie Aktion erschöpft sich jedoch nicht in der Verneinung, im Negativen. Ein wichtiges Element der gewaltfreien Revolution ist der konstruktive Charackter der Aktionen, die Schaffung von nicht-hierarchischen Organisationsformen, von alternativen ökonomischen Strukturen im Hier und Jetzt. Dieses „sozialistische Beginnen“ (Gustav Landauer) macht eine erfolgreiche soziale Revolution erst möglich. Und darum geht es letztendlich: nicht um „ein bißchen mehr Asylrecht“, sondern um die gewaltfreie und herrschaftslose Gesellschaft!

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