Viele Gegner von Stuttgart 21 sind sauer auf die Berichterstattung in den Medien. Insbesondere sind viele nicht wirklich begeistert von den beiden Stuttgarter Zeitungen. Daneben bereitet einigen auch der SWR Sorgen.
Journalisten oder Medien anzugreifen bringt uns hier nicht weiter. Die Richtung der Berichterstattung wird sich nicht ändern, wenn man gegen sie protestiert. Im Gegenteil wird sich diese eher noch festigen.
Wir haben über die letzten Monate viel erreicht. Durch Hintergrundgespräche und andere fundierte Medienkontakte haben wir die Stimmung verändern können.
Viele der Journalisten, die vor Ort berichten sind uns überaus wohlgesonnen. Viele Redaktionen stehen mehrheitlich auf unserer Seite - auch wenn sie nicht entsprechend berichten dürfen.
Ich bitte Euch hier ganz persönlich, keine Demos bei den Medienhäusern zu veranstalten.
Lieber Fritz, ich werde deiner Bitte entsprechen und nicht mehr vor Medienhäusern demonstrieren.
Stattdessen werde ich alles tun,um gut rüberzukommen,damit ich wie ihr,in die Medien komme.
Ich werde auch zu euren demos nicht mehr kommen-ich will nämlich nicht dann demonstrieren,wenn es gerade für das aktionsbündnis wieder ins Konzept passt.
Die Parkschützer sind seit den Schlichtungsgesprächen fast völlig
profillos geworden.
Warum du ausgestiegen bist aus den Gesprächen ist mir garnicht mehr klar,
Ich sehe das auch so wie Fritz. Am schwarzen Donnerstag hat mich ein Reporter vom SWR interviewt, ganz freundlich und einfühlsam (während der Wasserwerfereinsätze) und uns am Schluss alles Gute gewünscht.
Danach bei Baumfällung noch ein Interwiev unserer 3erGruppe durch dpa. Ebenso sehr positiv.
2. Interwiev (mich und eine Bezugsgruppenfreundin): Letzten Montag bei Demo, die Reporterin machte auf mich auch einen sehr guten Eindruck.
Lieber Fritz,
bin ganz deiner Meinung! Das viele Aufregen über die Berichterstattung bringt uns vielleicht oft auf die Palme, aber nicht weiter. Die Stuttgarter Presse hat ja ziemlich deutlich erklärt, dass ihre \Linie\ pro Stuttgart 21 ist – auch wenn die StZ inzwischen auch mal etwas kritischere Töne wagt. Seriöse Berichterstattung sieht anders aus, meine ich. Aber dafür können viele der Journalisten auch nichts. Wie du sagst, sie DÜRFEN nicht schreiben, wie sie wollen. Ein bisschen boykottieren könnte man das aber schon, denn was die oberen Etage da machen, ist unseriös. Da wird das Vertrauen Tausender Leser sehr übel missbraucht. Und das müssen wir ja nicht dadurch unterstützen, dass wir diese Zeitungen kaufen. Dieses Geld kann man besser anlegen – in Spenden für die Parkschützer, für die Opfer des Schwarzen Donnerstags, für de Rechtshilfefond und und und…
Ich fand die Aktion vor dem SWR-Haus ebenfalls nicht gerechtfertigt. Der SWR hat meinem Eindruck nach in den letzten Wochen sehr sachlich und sehr umfassend über die Ereignisse und die Hintergründe berichtet. Gerade dadurch sind einige Landespolitiker ganz schön unter Druck geraten. Dagegen habe ich seit der Aktion vor dem SWR-Funkhaus wieder gewisse Ressentiments bei den SWR-Leuten wahrgenommen. Keiner fühlt sich gerne zu Unrecht angegriffen.
Lieber Fritz,
ich bin Deiner Meinung, was die gemäßigten Journalisten betrifft. ABER: Die ärgern sich oft selber über ihren Verlag, und da würden sie sich eher gestärkt fühlen, wenn wir vor ihrem Arbeitgeber demonstrieren und uns solidarisch erklären mit den kritischen Journalisten, die nicht so schreiben dürfen, wie sie wollen.
Die STZ berichtet in übelster Weise über unseren Protest. Schau Dir nur mal die Bilder vom Samstag, 24. Oktober, über die Schlichtungsgespräche an: Ein Bild von Mappus, Gönner & Co., laut lachend, und das Bild von Stocker und Hannes: Hand vor die Stirn geschlagen, panisch ins Notebook starrend. Ich finde, das ist mieseste Meinungsmache!
Deshalb finde ich, dass man da ein bisschen Druck erzeugen sollte. Beim SWR muss man sagen, dass vor allem Clemens Bratzler einen sehr guten Job macht. Und der freut sich sicher über Post! Der hat nämlich intern harsche Kritik einstecken müssen für seine kritische Linie.