Abs.
Sanitätsgruppe Südwest
Christoph Hoffmann
Elmar-Doch-Str. 36
71638 Ludwigsburg
An die
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für öffentliche Ordnung
32-21
Renate Hofmeister
Eberhardstr. 35
70173 Stuttgart
Stuttgart, den 2. Oktober 2010
S21 Proteste / Sanitätsdienst Schlosspark
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Hofmeister, sehr geehrter Herr Nastold,
die Genehmigung zur Errichtung einer ständigen Sanitätsstation im Bereich der "Parkwache" mittleren Schlosspark haben Sie entgegen unsererem Antrag vom 23.9. am 24.9. abgelehnt. Dabei haben Sie unter anderem in völliger Verkennung der Situation und der zu erwartenden Lageentwicklung behauptet, der öffentliche Rettungsdienst sei hinreichend zur Hilfeleistung in Notfällen in der Lage.
Tausende von Bürgern waren in der Nacht zum 1. Oktober Zeugen der Tatsache, dass der öffentliche Rettungsdienst sich nur in Einzelfällen und nur auf ausdrückliche Anforderung der Polizei näher als mehrere hundert Meter an die unter fortgesetzem Beschuss aus Kampfstoffsprühgeräten und Wasserwerfern stehenden Bürger heranbewegte, die Bereitstellung von Kräften damit auf einen für Verletzte nur nach langem Fußmarsch erreichbaren Bereich beschränkte und auch die Bestreifung des Einsatzgebietes strikt verweigerte.
Demosanitäter, privat anwesende Ärztinnen und Ärzte, dienstfreies Rettungs- und Pflegepersonal sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger mussten die Hilfeleistung für zweifellos weit mehr als nur die 375 gezählten Opfer der Polizeigewalt unter spartanischen Bedingungen und nahezu vollständig ohne öffentliche Unterstützung leisten.
Für den extremen Mangel an Infrastruktur im unmittelbaren Bereich der Schadensstelle sind ausschließlich Sie, das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart, durch Ihr Verbot unserer Maßnahmen verantwortlich.
Wir teilen Ihnen daher mit, dass wir das in Ihrem Schreiben vom 24.9. ausgesprochene Verbot als vollständig nichtig ansehen und nun vollkommen ungeachtet Ihrer weiteren Schritte das selbstorganisierte Sanitätswesen im mittleren Schlosspark ausbauen werden.
Es ist bereits eine unerträgliche Schande für eine Demokratie, wenn die Polizei ihre Waffen maßlos gegen friedlich protestierende Bürger einsetzt. Noch viel unwürdiger ist es aber, auch die medizinische Behandlung der Betroffenen mutwillig zu behindern.
Wir warnen sie mit allem Nachdruck vor Maßnahmen jeglicher Art gegen unsere Arbeit. Unser bisheriger Schriftverkehr, dieses Schreiben, Ihre eventuellen Antworten sowie jeglicher Versuch, unser künftiges Vorgehen in irgend einer Form zu behindern, werden wir unmittelbar in geeigneter Weise öffentlich machen.
Vermeiden Sie jeden weiteren Fehler und jede Eskalation, erfüllen Sie endlich Ihren Auftrag, die Bevölkerung zu schützen!
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Hoffmann
LRA, OrgL
BRAVO!!!
Pingback: Unterlassene Hilfeleistung… « Freies in Wort und Schrift
Sehr gut! Weiter so!
Super!
In welchem Staat leben wir eigentlich? Wo bleiben die Menschenwürde und die Menschenrechte? Sehr geehrter Herr Hoffmann, herzlichen Dank für Ihre Zivilcourage! Wir stehen hinter Ihnen!
Bürger (not-) wehrt Euch. Es ist „5 nach 12“.
Grüße aus Bayern
Karl Heinz Dippold
Lichtenfels
Herr Hoffmann ich drücke Sie,vielen,vielen Dank für diesen Brief!
MfG aus Köln
Dirk Neumann
sehr gut!
Das Anliegen des Briefes finde ich gut, aber muss das wieder in so einem polemischen, motzigen Heulsusentonfall geschrieben werden? Viel zu emotional.
Jeder tut eben, was er/sie kann. Wohlformulierte Reden und Worthülsen hat die Befürworterseite schon genug.
dein Beitrag ist absolut unpassend und irgnoriert die Sachlage!
Christoph, vielen Dank für diesen Brief, der weitere kriminelle Machenschafften von Ordnungsamt und Polizei aufdeckt.
Der Tonfall des Briefes ist entschlossen, mutig und durchaus auch etwas erregt, was angesichts des Inhalts wenig verwundert. Haben Sie etwas zu den geschilderten Vorgängen zu sagen? Falls nicht, weiß ich nicht, was Sie mit ihrem polemisch, motzigen Heulsusenkommentar beabsichtigen.
Pingback: #S21: Man prügelt seine Bürger nicht. « … Kaffee bei mir?
Pingback: You get what pay for | König von Haunstetten
Erfüllt das Vorgehen des Amtes nicht den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung oder zumindest das Inkaufnehmen von Personenschäden?
Ich finde es richtig von den Sanis, hier eine öffentliche und klare Grenzsetzung vorzunehmen. Es soll Gesundheit und/ oder Leben gerettet werden, dafür sind Sanis da.
absolut korrekt.
danke!
Da tun sich Abgründe auf, massiver Hörigkeit von Personen an enscheidenden Stellen.
Vielleicht könnte sich ein K21er, der die Sprache der Juristen beherrscht sich dieses Themas annehmen!
Meine Dankbarket und Zuneigung wäre ihm/Ihr gewiss. Sicherlich auch die von vielen anderen. Dieser Skandal darf nicht unter den Teppich! Im Nachhinein noch mein Mitleid für die vielen Verletzten!
Friedlich oben bleiben!
Danke! Wurde dieser Brief auch an die Presse verteilt? Habe nämlich nirgends was darüber gelesen. Wird wahrscheinlich nicht gedruck – zu brenzlig für unsere dienstbaren Schreiberlinge.
Pingback: Notfallversorgung am 30.9. im Schlossgarten | Bei Abriss Aufstand
Wenn ich nicht so wahnsinnig wütend wäre,
würde ich weinen.
Es muss zuerst darum gehen, diese Verantwortlichen aus dem Amt zu entfernen um schlicht weiteren Schaden abzuwenden. Mein meint, es nicht mehr mit mitteleuropäischen Verhältnissen zu tun zu haben. Die Lage ist wirklich sehr ernst. Das ganze hat ja System.
Das Vertrauen in diesen Staat ist nachhaltig gestört. Allerdings muss man jetzt um so besonnener sein, um nicht einen vollständigen Bruch der Gesellschaft zu provozieren.
Demosanitäter sind entsprechend rettungsdienstlich ausgebildete Demonstranten. Somit sind sie jedoch in den Augen des Staates in aller erster Linie Demonstranten, also Zustandsstörer. Somit sind sie fernzuhalten!
Ohne das vielfach rechtswidrige Vorgehen der Demonstranten wäre die oben beschrieben Situation gar nicht erst eingetreten.
Ja-ha-ha, bla fasel, rechtswidriges Verhalten… muss zerstören… we are borg.. resistance is futile…
Du bist mir ein ganz großer Staatsfreund.
Jener J. Meier hat eigentlich Mitleid verdient für sein unter-irdisches Niveau. Da kann ich nur sagen: Kognitiv suboptimiert!
Respekt und Dank für den Mut der klaren Aussagen an Herrn Christoph Herrmann. Er und ich und tausende andere waren dabei! Er trifft den Kern der Sache. Korruption und Opportunismus von Amtswegen! Was für ein Verrat!!
OBEN BLEIBEN!!!