Presseerklärung von Robin Wood und den Parkschützern: Stuttgart 21 – Gescheitert an den Bürgern, Herr Mappus!

Presseerklärung vom 3. September 2010

Robin Wood und Parkschützer besetzen Bäume im Schlossgarten

Stuttgart, 3. September 2010: Während der heutigen Großdemonstration gegen Stuttgart 21 besetzen AktivistInnen von ROBIN WOOD und den Parkschützern heute mehrere Bäume im Mittleren Schlossgarten. Um dort dauerhaft bleiben zu können, bauen sie zurzeit an einem Widerstands-Baumhaus im Wipfel einer der von Abholzung bedrohten alten Platanen. Sie starten die Baumbesetzung jetzt, weil am ehemaligen Zentralen Omnibusbahnhof in Parknähe bereits Probebohrungen gestartet wurden. Dies sind vorbereitende Maßnahmen für die Absenkung des Grundwasserspiegels im Zuge des Prestigeprojekts Stuttgart 21, das an den Bürgern gescheitert ist.

„Nicht nur die Kettensägen sind für die Bäume des Schlossgartens eine große Gefahr – 282 Bäume sollen gefällt werden. Aber noch viele weitere Bäume sind durch die Absenkung des Grundwassers vom Austrocknen bedroht“, erklärt ROBIN WOOD-Aktivistin Kei Andrews. ROBIN WOOD und die Parkschützer fordern, auch die Probebohrungen umgehend einzustellen und das Projekt Stuttgart 21 zu beenden.

„Wir bleiben oben! Die Bäume des Schlossgartens sind, genauso wie der Nordflügel des Bahnhofs, zum Symbol geworden für alles, was durch Stuttgart 21 zerstört werden soll“, sagt Peter, einer der ROBIN WOOD AktivistInnen im Baum. „Mit unserer Baumbesetzung zeigen wir, dass wir auch um die Bäume im Schlossgarten kämpfen werden.“ Der Schlossgarten ist die „grüne Lunge“ Stuttgarts und als
Frischluftschneise für das Stadtklima unverzichtbar. Der Baumverlust durch Kahlschlag kann durch neugepflanzte Jungbäume nicht ersetzt werden.

Die Bäume sollen für ein Projekt geopfert werden, das keine Chancen auf Realisierung hat. Stuttgart erlebt die stärksten Massenproteste seit Jahrzehnten. Nach einer Forsa-Umfrage sind 51 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg gegen Stuttgart 21 und nur 26 Prozent dafür. Der mangelnde Nutzen des Projekts bei zugleich immensen, ständig wachsenden Kosten sowie das intransparente Verfahren haben auch weit über die Landesgrenzen hinaus die breite Öffentlichkeit gegen den „Protzbahnhof“ aufgebracht. Damit ist das Projekt an den Bürgern gescheitert.

„Politiker und Bahnmanager können dies nicht mehr ignorieren. Mehrheitsentscheidungen von Parlamenten sind hinfällig, wenn sie auf der Grundlage falscher oder fehlender Informationen getroffen wurden“, sagt Parkschützer Fritz Mielert. „Wer jetzt weiter auf ‚Augen zu und durch’ setzt, stellt sich selbst ins politische Abseits und wird dafür bei den nächsten Wahlen abgestraft werden.“

Rückfragen an Kei Andrews von Robin Wood Stuttgart, Tel. 0151-28206614 oder an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868

Presseerklärung und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse
Internet: www.robinwood.de/blog, www.bei-abriss-aufstand.de, twitter.com/AbrissAufstand, www.parkschuetzer.de

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3 Antworten zu Presseerklärung von Robin Wood und den Parkschützern: Stuttgart 21 – Gescheitert an den Bürgern, Herr Mappus!

  1. Hansi sagt:

    Die Robin Wood Aktion ist echt gelungen und ein gutes Zeichen für euren Runden Tisch!

    Warum kümmern sich die Aktivisten nicht mal um uns im Norden, bald sollen wieder Castoren rollen -> aber klar, 282 Bäume sind echt wichtiger als ne verstrahlte Gegend und die Pressegeilen Baumkletterer hätten in Lüneburg natürlich nicht so viel Publikum.

    Zeichen setzt man mit Masse und nicht mit Einzelaktionen oder mit der Polizei abgesprochenen „Dachbesetzungen“.

    Gruß von X1000malquer

    • Fritz sagt:

      Hallo Hansi,
      ich gehe mal nicht davon aus, dass Du offiziell für x-1000mal quer sprichst. Wir pflegen engen Kontakt ins Umfeld von x-1000 (Jura-Selbshilfe, Aktionsversorgung & Aktionstrainings).
      Falls Du irgendwas von Robin Wood weisst, sollte Dir bekannt sein, dass sie regelmäßig bei den Castortransporten im Wendland und auch anderswo Direkte Aktionen machen.
      Deine Aussage, Dachbesetzungen seien mit der Polizei abgesprochen, ist verleumderisch und absolut falsch.

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