Link zum vollständigen Ankündigungsartikel für den Stern vom 26.8.2010. Zitat aus dem Artikel:
Otto, der vor einem Jahr aus der S-21-Projektgruppe wegen wachsender Sicherheitsbedenken ausschied, sagte dem stern, dass er "laut" werden müsse: "Aus moralischer Verantwortung heraus, kann ich nicht anders handeln". Mehrere Gefahren sieht der Architekt, der 1997 gemeinsam mit Christoph Ingenhoven den Wettbewerb für den Tiefbahnhof gewonnen und den neuen Tiefbahnhof mit entworfen hat: dass der Bahnhof eventuell überschwemmt werden, oder aber auch, dass er "wie ein U-Boot aus dem Meer" aufsteigen könne.
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Ein geologisches Gutachten von 2003, das bisher nur ein kleiner Personenkreis kannte, nicht aber Abgeordnete oder gar Stuttgarts Öffentlichkeit, bestätigt Frei Ottos Bedenken. Diese Studie des Ingenieursbüros Smoltczyk & Partner, die dem stern vorliegt, belegt, wie gefährlich Stuttgarts Untergrund ist: löchrig wie ein Käse, voller Dolinen und Hohlräume, sie zeigt, dass Baurbeiten in diesem Grund enorm schwierig werden, es sich wohl kaum abschätzen lässt, wie lange sie dauern werden. Mit dem Wissen von heute, so Otto zum stern, "kann ich dieses Projekt nicht mehr verantworten. Ich würde auch nicht mehr in die Tiefe gehen, das wollte ich sowieso nie, das wollte der Auftraggeber".