Die Bahn ignoriert den Artenschutz und tötet Tiere die auf der Roten Liste stehen. Zu den nach Bundesnaturschutzgesetz und Europarecht streng geschützten Tierarten zählen nicht nur Juchtenkäfer und Fledermäuse. Auch Zaunechsen und Mauerechsen stehen auf der Roten Liste, die jetzt wegen Stuttgart 21 sterben mussten.
Bereits zu beginn hat die Bahn durch falsch ausgelegte Folien einige der streng geschützten Zaunechsen getötet, wie die StZ berichtete. Nun sind auch die Tiere, die nicht unter den Folien erstickten und umgesiedelt wurden tot. In einer ausführlichen Stellungnahme vom 09.04.2013 an die zuständige Genehmigungsbehörde des EBA hatte der BUND vor dieser Umsiedlungsaktion gewarnt. Unter anderem weil Eidechsen sich an ihre Klimazone angepasst haben, dies im 30km entfernten Steinheim schon anders sein kann, sie auf Sonnen- und sichere Versteckplätze, sowie auf ihre gewohnten Winterquartiere und Eiablageplätze angewiesen sind und eine Umsiedlung in fremde Gebiete zumeist tödlich enden. Außerdem warnte der BUND vor der Gefahr, dass die Eidechsen beim Fang ihren Schwanz abwerfen. Dieser Reflex ist nützlich, wenn ein Tier hinter der Echse her ist, auf dessen Speiseplan sie steht. Doch im Schwanz befinden sich wichtige Fettreserven (s. Foto; Zauneidechse bei der Paarung. Gut zu erkennen beim grünen Männchen der nachgewachsene Schwanz). Die Bahn hingegen argumentierte, dass es sich bei den Zauneidechsen um keine seltene Art, sondern um eine große Population handeln würde. Vereinfacht wurde von der Bahn bereits damals damit ausgedrückt, dass ihr ein Verlust der geschätzten 100 Tiere (Feuerbacher HBF) bzw. 85 Tiere (Prag) nichts ausmacht. Mehr dazu in einer Stellungnahme des BUND von 2013 HIER und die aktuelle Pressemeldung HIER. Die Stuttgarter-Nachrichten berichtet dazu:
S21: Bahn findet ihre Eidechsen nicht mehr
von Konstantin Schwarz
Auszüge:
Für das Bahnprojekt Stuttgart 21, (...) müssen streng geschützte Eidechsen umgesiedelt werden. Bei einer Aktion der Bahn scheint das gewaltig schiefgegangen zu sein.
Es war ein Geschäft zum beiderseitigen Nutzen, dem der klammen Stadt Steinheim an der Murr und dem der potenten Bahn AG. (...) Nun aber sind von 106 im August und September 2013 aus Stuttgart umgesiedelten Zauneidechsen kaum noch welche da. (...) Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) spricht von einem Skandal. Durch mangelnde Pflege des neuen Geländes habe die Bahn zwar ein paar Euro gespart, aber den umgesiedelten Tieren „vollends den Garaus gemacht“, sagt der Stuttgarter Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer. (...)
Ein passendes Zuhause für die Tiere kann auch Steinheim bieten. Die Stadt hatte bereits in den 50er Jahren aufgegebene Steillagen am Burgberg gekauft und die Terrassen zunächst gepflegt. 20 000 Euro wurden jedes Jahr in die früheren Weinberge gesteckt. Irgendwann aber wurde der 12 000-Seelen-Gemeinde, in der schon die nächtliche Straßenbeleuchtung ausgeknipst worden war, um jährlich 15 000 Euro zu sparen, zu teuer. (...)
Die Bahn mit ihrem Echsenproblem kam letztlich wie gerufen. (...) „Der Gemeinderat hat zugestimmt“, so Hirsch, auch wenn es Gegner von Stuttgart 21 gebe. (...) Die Bahn sicherte einige Mauern und unterschrieb für 30 Jahre. Damit war ein sechsstelliger Betrag für 2,3 Hektar am Sonnenhang gesichert. (...) Nicht nur von den Stuttgart-21-Baustellen am Feuerbacher Bahnhof und Pragtunnel müssen Tiere umgesiedelt werden. Auch für den neuen Abstellbahnhof in Untertürkheim wäre ein Echsenumzug absehbar. ...Den ganzen Artikel gibt es HIER.
Bahn findet ihre Eidechsen nicht mehr !
Was ist nur mit den Tieren geschehen ? Wir erinnern uns an die Fledermäuse vom Südflügel
die hat man einfach vergast.Da hat man auch versucht es totzuschweigen,aber es ist durchgesickert und es wurden lauter weisgekleidete Männer gesehen in Schutzanzügen und Gasmaske.Man traut der Bahn zwischenzeitlich alles zu.Keiner muß ja mitkriegen wie die Eidechsen entfernt wurden !!!!!