Presseerklärung: Kostendeckel gesprengt: S21 kostet mindestens 5,3 Mrd. Euro!

Bahn muss Mehrkosten eingestehen

Stuttgart, 2. Dezember 2012: Wie die Bild am Sonntag berichtet, wird der Vorstand der Bahn AG den Aufsichtsrat am 12. Dezember über Mehrkosten bei S21 im hohen dreistelligen Millionenbereich informieren – damit gesteht endlich auch die Bahn ein, was der Bundesrechnungshof bereits 2008 wusste: Stuttgart 21 wird mindestens 5,3 Mrd. Euro kosten. Die Bahn hat den Kostendeckel gesprengt!

„Es ist wie mit des Kaisers neuen Kleidern aus dem Märchen“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Jeder weiß, dass Stuttgart 21 viel, viel teurer wird als veranschlagt, die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Jeder sieht, dass die Bahn mit dem Bau vorne und hinten nicht zu Rande kommt, weil sie die Planung nicht im Griff hat. Es gibt unabhängige Kostenschätzungen, nicht zuletzt vom Bundesrechnungshof. Nur unsere Politiker, allen voran Finanzminister Nils Schmid und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, wollen die wahren Kosten für S21 nicht sehen und glauben offenbar lieber jedes Märchen, das die Bahn erzählt. Statt wie der Kaiser im Märchen weiter nackt durch die Stadt zu stolzieren, sollte Nils Schmid endlich dafür sorgen, dass nicht noch mehr öffentliches Geld für unhaltbare Versprechungen vergraben wird. Die Bahn hat den Kostendeckel gesprengt. Nils Schmid darf jetzt keine Extratöpfe aufmachen, um der Bahn mit unserem Geld aus der Patsche zu helfen!“

Das derzeitige Brandschutzkonzept ist nicht genehmigungsfähig – um den geplanten Tunnelbahnhof auf aktuellen Sicherheitsstandard zu bringen, ist eine vollständige Überplanung notwendig. Bereits letztes Jahr hat die Bahn mit dem 7. Planänderungsantrag zu PFA1.1 eingeräumt, dass sie das Grundwasser im hydrogeologisch komplexen Stuttgarter Talkessel nicht im Griff hat. Die Pläne und Berechnungen zum Grundwassermanagement sind teils sehr vage und nicht genehmigt. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Statik des geplanten Bahnhofstrogs nicht funktioniert. Die daraus resultierende 11. Planänderung zu PFA1.1 wurde von der Stadt Stuttgart abgelehnt. Angesichts der geringen Leistungsfähigkeit des geplanten Tunnelbahnhofs ist die Stilllegung des bestehenden Kopfbahnhofs weder praktisch noch juristisch möglich. Damit ist der Verkauf des Gleisvorfeldes an die Stadt Stuttgart nicht zu halten.

‚Des Kaisers neue Kleider‘: Zusammenfassung und vollständiger Text

Mit einem Adventskalender erinnern die Parkschützer den Finanzminister Nils Schmid seit gestern täglich daran, welche Hausaufgaben er im Zusammenhang mit dem Tunnelprojekt S21 noch zu erledigen hat: Er muss Konsequenzen ziehen aus der geplatzten Finanzierung und den landeseigenen Rosensteinpark schützen.

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8 Antworten zu Presseerklärung: Kostendeckel gesprengt: S21 kostet mindestens 5,3 Mrd. Euro!

  1. zwuckelmann sagt:

    Wenn man in diesem Zusammenhang das Märchen von Des Kaisers neuen Kleidern bemüht, sollte doch fairerweise auch eine Verlinkung zu Ingo Schulze zu finden sein, der dieses Märchen als Interpretationsvorlage für die aktuelle Lage nutzt – und auch auf s21 verweist.http://www.ingoschulze.com/rede_dresden.html

    • Sven sagt:

      Schwätzer!!!
      Lieber Ingo – bei allem Räschpeckt ;o),
      in deinem Text verweisst Du nicht ein einziges Mal verifiziert und explizit auf S21.
      Ergo, wenn DU so hochtrabend auf das Märchen hinweist, dann bitte auch auf den Ursprung und das der Text in keinster Weise unmittelbar mit diesem Projekt in Zusammenhang steht. So allgemein, wie Du deine Ausführungen – die nicht schlecht sind – hälst, könntest Du ja gleich jegliche Rede im Bundestag wegen Urheberrecht anmahnen….!? Denk mal scharf nach!

    • B. Aguette sagt:

      Also, lieber Zwuckelmann, diesmal muss ich dir widersprechen: vielleicht hat Herr Schulze mit seiner Dresdner Rede das Phänomen von den neuen Kleidern der aufgeklärten Bevölkerung sehr deutlich vor Augen geführt. Aber wer sehen wollte, und da gehören Sie doch auch dazu, konnte sehen, dass es nach diesem Strickmuster schon lange so geht. Und zwar überall geht es so! Deswegen sollte es fairerweise erlaubt sein, auch hier davon zu sprechen, ohne auf irgendeine Rede zu verweisen. Wenn schon müüste auf H. Chr. andersen verlinkt werden, gell?

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  4. Peter - es gibt nur den einen! sagt:

    Zwickelmann? Zwuckelmann? War da nicht so ’ne Geschichte mit Ottfried Preußler? Irgendwas mit einem bösen Zauberer Zwackelmann oder so?

    Ist aber völlig einerlei! Gerade wird ein Kommentar in der Welt der Friede Springer, welche die Freundin und Vorbeterin unser aller Angie ist veröffentlicht. Von wegen S(chwachsinn)21 würde um (lt. Welt) mindestens 1 Mrd. teurer. Und wenn die Friede Springer sowas sagt, dann sagt sie das im Namen von Angie, die dann ab morgen auf dem Parteitag damit mal wieder die Chance hat, sich von einer alten CDU-Leiche im Keller der Union zu befreien. Noch dazu ihr diese Leiche von ihrem herzallerliebsten, uns aller Günni unten-bleiben Oettinger eingelagert worden war.

    In einem Absatz wird dann meine These seit Mitte November, dass der Mist-Kefer (oder schreibt man das mit ä?) zum Schutze von Friedhofsgräbe(r) (oder schreibt man das mit u?) zum baldigen Abschiss (Verzeihung, natürlich mit u!) freigegeben wird, nahezu wörtlich vorexerziert (Zitat): … Vor allem Volker Kefer steht stark unter Beschuss. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ihn diese erneute Kostensteigerung das Amt kosten wird“, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Person. … (Zitatende)

    Überhaupt, die Baden-Württemberger Union, die hat der armen, armen Angie schon so viele Dreckshaufen an Ärger beschert! Den Mappus, den Oettinger, zuletzt den Turner und nun auch – wieder mit einem Angie-Spezial-Todeskuss bei einer Wahlkampfveranstaltung in Karlsruhe gezeichneten – den Ingo (Wellenreuther) aus Karlsruhe! Jetzt reicht es (der Angie)! Sie will endlich raus aus dem reaktionären Mief aus Oberdeutschland und seinem Oberland! Wenn Angie für nächsten September wirklich durchstarten will, dann macht diese Woche genau das gleiche mit S(chwachsinn)21 wie vor kurzem wegen so blöder Welle in Fukushima. – Und so weit sind ihre beiden wichtigsten Souffleusen Friede Springer und Liz Mohn nicht mehr davon weg, denn allmählich schneller werdenden Niedergang der Union endlich zu bremsen.

    Werden sie aber nicht. Noch nicht! Deswegen jetzt erst mal das Bauernopfer bzw. Keferopfer. Und der hat es ja nun wirklich auch verdient – so wie der lügt wenn er’s Maul aufmacht!

    Was heißt das für uns und den Kostendeckel?

    Kurs halten! Kurs halten Kurs halten! Keine zum Fraß vorgeworfener Köder (vulgo Opfer) beißen – sind alle vergiftet! Vor allen Dingen Schmid vor weiteren sozialdemokratischen Exzessen hindern!

    Das Motto neulich war völlig richtig: „Die kriegen uns nicht los, wir die aber schon!“

    Oben bleiben!

  5. Zettel-Spam-Hasser sagt:

    Wie gesagt: Wenn die Angie schlau ist (und ganz blöd ist sie im Vergleich zu unserem Ex-MP des selben Parteibuches nicht…) macht sie mit S21 genauso Schluss, wie sie es mit der Atom-Politik halten wollte: Erstmal bremsen (Baustopp) und dann klammheimlich weitermachen, um die Käufer ihrer politischen Entscheidungen (=Lobbyisten) nicht zu enttäuschen. Wir brauchen dementsprechend wieder irgendeinen FDP-Deppen, der dann laut ausplaudert, dass genau das die Strategie ist – nur dann ist die Angie tatsächlich dazu gezwungen, Schluss zu machen. Aus meiner Sicht wäre der Rösler dafür optimal geeignet, wenn man sieht, in wieviele Fettnäpfchen der so tritt… Rösler, mach uns den Brüderle!

  6. Also klar ist: #S21 ist und bleibt ein #Milliardengrab und #Murks. Nun haben sich führende Leute bei der Bahn verrannt (#Kefer und #Grube) und können oder wollen ihre Fehler nicht einsehen, gar eingestehen. Zu groß sind die Abhängigkeiten, die es in der Politik leider gibt. Ein sofortiger Ausstieg für ein paar Millionen plus Ertüchtigung von #K21 für die Hälfte von #S21 wäre mein persönlicher Vorschlag. Doch wer hört schon auf den grünen Reppenhagen?

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