Das sogenannte S21-Kommunikationsbüro eröffnet heute um 13 Uhr eine Aussichtsplattform auf den zerstörten Mittleren Schlossgarten.
Dazu sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer: „Wir brauchen keine Aussichtsplattform, um zu sehen, dass die Bahn nur zerstört, mit dem Bauen aber keinen Schritt vorankommt. Die nun zu besichtigende Fläche wurde im Februar völlig umsonst gerodet. Solange die Bahn weder die Machbarkeit noch die Finanzierung ihres Tunnelprojekts sicherstellen kann, sollte Sie den Bürgern den Schlossgarten zurückgeben, statt die Brache zur Schau zu stellen. Wir brauchen einen behindertengerechten Bahnhof, nicht eine behindertengerechte Aussicht auf das Scheitern der Bahn. Bleibt zu hoffen, dass Finanzminister Nils Schmid die Plattform nutzt, um einen Blick auf diese 'Repräsentationsfläche des Landes' zu werfen. Daraus sollte er lernen, nie wieder einen Gestattungsvertrag zu unterschreiben, solange nicht wirklich alle Fragen geklärt sind. Das gilt insbesondere für das FFH-Schutzgebiet Rosensteinpark, das ebenfalls dem Land Baden-Württemberg gehört.“
Der denkmalgeschützte Mittlere Schlossgarten wurde im Februar von der Bahn zerstört, nachdem Finanzminister Nils Schmid den Gestattungsvertrag dazu trotz massiver Proteste unterschrieben hatte. Doch bis heute hat die Bahn im Schlossgarten nur Probebohrungen durchgeführt, bei denen sich genau das herausstellte, was schon aus früheren Gutachten bekannt war: Der geologische Untergrund im Stuttgarter Talkessel ist instabil und nur schwer zu beherrschen. Nachdem der Stuttgarter Gemeinderat sogar mit den Stimmen der SPD die 11. Planänderung (+300 Rammpfähle) zurückgewiesen hat, steht die Bahn vor einem Scherbenhaufen: Sie bekommt die Statik des Betontrogs nicht in den Griff, sie kann kein genehmigungsfähiges Brandschutz-Konzept vorweisen, die Finanzierung ist seit dem Lenkungskreis am 22.10. vollkommen unklar, gegen die 7. Planänderung (6,8 Mrd. Liter Grundwasser) wurden über 10.000 Einwendungen eingereicht. Die Machbarkeit des Tunnelprojekts steht ganz grundsätzlich in Frage. Unter diesen Bedingungen darf Finanzminister Nils Schmid es nicht zulassen, dass die Bahn auch noch den Rosensteinpark zerstört, der unter der strengen FFH-Richtlinie der EU steht.
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der unter dem SCHUTZ der strengen FFH-Richtlinie der EU steht.